Hallo, liebe Welli-Freunde!
Ich entschuldige mich im Voraus dafür, dass es jetzt doch etwas lang wird.
Mein über alles geliebter Elvis wurde vor vier Wochen krank und würgte Schleim und Körner hoch. Er konnte nicht wirklich fressen und würgte alles raus. Am nächsten Tag gings ab zum vkTA und der nahm eine Kotprobe und machte noch einen Kropfabstrich und sagte er fand eine Überzahl an Bakterien.
Also gab es eine Antibiotikaspritze.
Am nächsten Tag war er wie ausgewechselt. Es ging ihm super und er war wieder ganz der Alte.
Exakt zwei Wochen danach ging es los mit Atemgeräuschen. Er fiepte und atmete mit geöffnetem Schnabel.
Natürlich kam das schön pünktlich zum Wochenende. vkTÄ sind ja so schon rar gesät, also war das natürlich extra schlimm.
Es wurde Samstag Nacht so dermaßen schlimm, dass ich dachte er stirbt. Er hing mit weit aufgerissenem Schnabel am Gitter und rang nach Luft. Er versuchte kurz davor Futter zu fressen. Irgendwann, nachdem er lange in schierer Panik hin und her kletterte und sprang, würgte er alle Körner raus und beruhigte sich etwas. Die Atemgeräusche waren aber sehr laut. Es war ein lautes Fiepen. Ich hatte tagsüber aus Angst es könnte schlechter werden, vorsorglich eine mobile vkTÄ angerufen und ausgemacht, dass sie am Sonntag vorbeikommt. Das tat sie auch. Sie hörte sich sein Herz an und konnte sonst nicht viel machen. Sie sagte sie ist sich sicher, dass er ein Schilddrüsenproblem hat. Sie sagte es sei nicht das Herz.
Sie nannte mir ein Medikament, das ich holen und über das Trinkwasser geben sollte.
Als ich es kaufte sah ich, dass es 40% Alkohol enthält. Das gefiel mir gar nicht.
Ich hatte angefangen es ihm zu geben, hab ihn dann aber zu meiner eigentlichen Vogelpraxis gebracht (die waren immer zu, wenn ich Hilfe brauchte).
Dort sagte man er würde ungleichmäßige Herzschläge haben und dass dies das einzig auffällige sei. Sie gingen nicht von einem Infekt oder der Schilddrüse aus.
Dennoch bekam er eine Antibiotikaspritze. Und ein homöopathisches Mittel fürs Herz und was für sein Immunsystem.
Ich sollte nach 5 Tagen nochmal kommen damit er noch eine Spritze bekommt.
Das tat ich auch. Die Ärztin tastete seinen Bauch ab und hörte diesmal deutlich die fiependen Atemgeräusche (sie sagte davor vernahm sie keine Atemgeräusche, was verwunderlich ist, denn sie waren sehr deutlich zu hören, VOR ALLEM beim Fangen und Festhalten).
Sie sagte wieder, dass sein Herz ungleichmäßig schlägt. Sie sagte sie werden jetzt ein anderes Antibiotikum einsetzen.
Ich beschrieb ihr seine Symptome sehr genau.
Dass er vor allem nachts schwerer atmet und teilweise unruhig ist. Dass er sich den Kopf und die Nase viel reibt, kratzt und sich oft schüttelt. Dass er oft würgt, ohne Körner zu spucken. Dass er immer wieder die Flügel spreizt und sich beim Atmen streckt.
Er hat nach Anstrengung fiepende Atemgeräusche, zwischendurch kommt so eine Art "Quaken" wie bei einem Zebrafinken. Es knackt auch beim Atmen. Dieser Geräusche hat er nicht mehr durchgehend, aber sie sind immer wieder da. Er versucht immer wieder irgendetwas aus seiner Nase zu schnauben.
Das Schilddrüsenmittel sollte ich absetzen, weil die Ärztin nicht glaubt, dass es die Schilddrüse ist. Vor allem wegen dem Alkohol will sie es nicht. Also habe ich es abgesetzt.
Nachdem ich ihr diese Symptome auflistete, sagte sie, dass es auch Luftsackmilben sein könnten und dass sie ihm was in den Nacken träufeln wird. Ich bekam eine Dosis mit damit ich Elvis‘ Kumpel zu Hause mitbehandeln kann. FALLS es denn Luftsackmilben sind.
Ich bekam auch ein Antibiotikum mit, das ich ihm zwei mal am Tag in den Schnabel geben muss.
Sein Zustand hat sich in den 17 Tagen, in denen er jetzt Atemprobleme hat, nicht verschlechtert, aber auch nicht signifikant verbessert.
Es scheint, dass es ihm tagsüber jetzt besser geht. Er ist munterer, singt, trällert und quatscht. Klar, er hat auch Ruhephasen, aber im großen und Ganzen ist er doch besser drauf als die Woche davor.
Er flirtet und kuschelt viel mit seinem Kumpel und darf jetzt auch wieder raus. Ich ließ ihn zwei Wochen nicht raus, weil überall stand, dass ein Vogel mit Atemproblemen sich nicht anstrengen darf. Hatte Angst, dass er mir noch erstickt.
Die Ärztin sagte er kann ruhig fliegen und dass seine Lungen mal ordentlich mit Luft durchgepumpt werden.
Er hat nach dem Fliegen doch immer wieder fiepende Atemgeräusche und ist auch schneller aus der Puste. Dennoch gelingt es ihm weit besser als ich erwartet habe. Er scheint gut damit zurechtzukommen.
Mir ist aufgefallen, dass die letzte Ärztin bei beiden Besuchen weder eine Kotprobe nahm, noch einen Kropfabstrich machte.
Das verwundert mich, da man ja so eigentlich manche Krankheiten ausschließen oder eben feststellen kann. Es wird einfach ein Antibiotikum gegeben, obwohl man nicht weiss ob es ein Infekt ist oder nicht.
Diese Ärztin habe ich in der Praxis vorher noch nicht gesehen. Sie ist super nett und ist definitiv vogelkundig, nur machte es mich stutzig, dass sie ihn nur abtastet und sein Herz und die Lunge abhört. Sie sagte sollte es nicht besser werden, wird sie beim nächsten mal röntgen um zu sehen ob da andere Prozesse im Gange sind oder Dinge, die da nicht hingehören. Damit meinte sie wahrscheinlich ein Tumor.
Gestern gab es ein kleines Erfolgserlebnis. Er ging wieder ans normale Futter und behielt es diesmal in sich. Er wurde kurz danach zwar etwas unruhig, weil es ihm im Hals womöglich eng wurde, aber er kam dann schnell wieder klar. Er rührte es seit über einer Woche nicht mehr an, weil ihm die Körnchen wohl zu groß waren. Einzig und allein gelbe und rote Hirse nahm er an und konnte es fressen. Es wirkt immer so als ob ihm was im Hals steckt oder stört. Er würgt oft, spuckt es aber nicht aus.
Ich kenne mich mit Luftsackmilben nicht aus. Wie schnell wirkt dieses Medikament dagegen? Hatte hier irgendjemand schon etwas Ähnliches erlebt?
Ich bin mit meinem Latein am Ende. Der Arme tut mir so leid. Es ist definitiv nicht schlimmer geworden, aber natürlich will ich ihm helfen bald wieder ohne Würgen und Atemproblemen zu leben.
Hat hier jemand auch so einen Fall gehabt?
Am 27.07. haben wir den nächsten Termin und da werde ich sie bitten den Kot und den Kropf mal per Probe zu untersuchen, aber bis dahin wäre es mal interessant zu lesen, ob andere auch schon so etwas erlebt haben.
Viele Grüße