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Lautes Gezeter: Einfach nur schimpfen? Oder eher Warnung und Hilferuf?

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    Lautes Gezeter: Einfach nur schimpfen? Oder eher Warnung und Hilferuf?

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    Hallo Ihr Lieben,

    hier mal eine Spezialistenfrage: Ich habe mich gefragt, was unsere Flauschis eigentlich mit ihrem extrem lauten Zetern bezwecken wollen

    Folgende Situation: Ich war gerade in der Küche als ich aus dem Welli-Wohnzimmer lautes Gezeter und heftiges Geflatter höre. Irgendetwas musste passiert sein. Dort bot sich mir folgendes Bild. Lisa war irgendwie oben am Vorhang hängen geblieben und hing fest. Ihr Partner Revi flog aufgeregte Runden durchs ganze Zimmer (normales Verhalten in einer Stresssituation). Der Schwarm hockte stocksteif und zusammengedrängt oben in der rechten Zimmerecke gegenüber (ebenfalls normales Verhalten in einer Gefahrensituation). Einzig und allein Blu saß oben neben Lisa in der linken Zimmerecke und schimpfte und zeterte, dass die Wände wackelten. Blu ist aktuell sehr an Lisa interessiert, aber schon lange fest mit einer anderen Henne verpaart. Meine Frage ist nun, was wollte Blu mit seinem extrem lauten Geschrei bezwecken?

    In habe nachgelesen, dass dieses laute Zetern vor allem bei Hauswellensitichen vorkommt. In der Natur wurde es bei Wellis bisher kaum beobachtet bzw. es liegen wohl keine eindeutigen Studien dazu vor (aber vielleicht weiß ja jemand von euch etwas darüber?). Nun, in der Wildbahn macht ein derart lautes Rufen für Wellis ja eigentlich auch wenig Sinn, da sie in einer Gefahrensituation normalerweise sofort fliehen und dann nach einem kurzen Warnruf sehr still bleiben um Beutegreifer nicht auf sich aufmerksam zu machen.

    Allgemein tritt dieses Zetern wohl oft bei einer Störung auf. Ein Zeichen für extreme Aufregung. Aber warum? Wusste Blu sich einfach nicht anders zu helfen, obwohl er selbst ja nicht mal in Gefahr war? Einfach eine stressbedingte Unmutsäußerung? Oder wollte er mich (eine Felo, die vielleicht helfen kann) auf die Situation aufmerksam machen? Das ist natürlich eine ziemlich kühne These, darum würde mich mal interessieren, ob ihr bei euren Wellis schon mal ähnliches beobachtet habt.

    Die Geschichte fand übrigens ein gutes Ende. Ich habe schnell die Leiter geholt, Lisas Kralle vorsichtig gelöst (es war nur ein winziger Faden), so dass sie sich weder ihre Kralle ausgerissen noch das Beinchen verrenkt hat. Ich habe sie dann oben auf den nächsten Ast gesetzt und wir haben uns lange angeschaut. Ich habe dabei beruhigend auf sie eingeredet bis ihr Atem langsamer wurde und ihr Revi angeflattert kam um zu schauen, ob mit seiner Liebsten alles okay ist. Blu, der kleine Held, saß da schon wieder bei seiner Henne im Schwarm und das muntere Geplapper ging weiter.

    Nun bin ich sehr gespannt, was ihr dazu sagt. Immer wieder faszinierend unsere kleinen Flauschkugeln, oder?

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    #2
    Hallo Wilma,

    was für ein Schreck, oh je, arme Lisa, gut, dass sie sich nicht verletzt hat.
    Was das Verhalten von Blu angeht, ich denke, er hatte die Not von Lisa erkannt und war dann selbst gestresst. Bei meinem Grünerheini war es ähnlich, wenn ich mir Gelbesheini zur Medi-Gabe geschnappt hatte, zeterte er aus Leibeskräften und das über 4 Wochen 2 x am Tag.
    Als ich jedoch meine Buntesheini kürzlich zum Krallenkürzen gefangen habe, saß Blauerheini dünn und stocksteif, bis Buntesheini wieder im Käfig saß.
    Aber, als Buntesheini mal abgehauen ist, ins Schlafzimmer unter dem Bett verschwand, da zeterte er wie ein Weltmeister.
    Ich denke daher, dass das "Zetern" in Stresssituationen passiert. Aber es gibt ja auch das "Zetern", als Warnung oder den Unmut kundtun. Ob dann die Tonlagen anders als bei Stress ist, habe ich nicht heraus hören können.
    Wie dem auch sei, "Zetern" bedeutet immer, dass dem Welli etwas nicht gefällt.
    Jedenfalls ist Blu ein kleiner Held, der durch sein Gezeter Alarm geschlagen hat. Eine extra Portion Hirse für den tapferen Blu !
    Liebe Grüße
    Silvia und Heinis

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      #3
      Das laute Zetern kenne ich auch nur, wenn die Wellis gestreßt sind und ihr Unbehagen kundtun wollen.
      Als Mira neu eingezogen ist, hat dieses Küken sich an Zwitscher rangehängt, der aber schon 11 Jahre alt war. Zwitscher war flugunfähig und spazierte auf dem Fußboden rum, Mira hinter ihm her. Er rettete sich dann laut zeternt unter den Tisch. Sobald er auftauchte stürzte Mira wieder auf ihn los und Zwitscher zeterte wieder was das Zeug hielt.
      Wenn Mira sich von ihrem eigentlichen Gefährten Horst mißachtet fühlte und Horst gerade ungünstig saß, hielt sie ihn einfach am Schwanz fest. Fand er nicht witzig und zeterte lauthals rum.
      Ich habe mal die Küchentür nicht schnell genug zugemacht und beide Hennen sind in die Küche geflogen. Beide Hähne riefen im Wohnzimmer in ohrenbetäubener Lautstärke nach den beiden Ausreißern.
      Vorteilhaft ist an dem Gezeter auf jeden Fall, daß wir nachschauen, was passiert ist.
      Gruß Ratio

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        #4
        Bei uns ist es schon öfters vorgekommen, das die Wellis mit einer ungewöhnlichen Tonfolge von Lauten die Federlosen herbei rufen bzw bei für sie "gefährlichen" Situationen die Federlosen alarmieren!
        Ich finde das bemerkenswert!
        Wenn zB ein Fußgänger die Leiter nicht zum Käfig findet, weil sie zB bei Putzarbeiten noch an der Seite steht, dann höre ich an ihrem seltsamen Gezeter, das irgend etwas sie beunruhigt bzw sie nach Hilfe rufen.
        Das sind ganz spezielle Laute, die sie im Normalfall nicht von sich geben!
        Viele Grüße
        von den Tieffliegen und Körnchengeberin Corinna

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          #5
          Die oben schon aufgezählten Gezeter-Funktionen kenne ich auch. Je nachdem eile ich so schnell ich kann ins Vogelzimmer. Gottseidank ist meistens nix passiert und ein oder mehrere Wellis haben einfach nur ihren Unmut geäußert.

          Finde ich toll, dass Du alarmiert worden bist, als Deine Kleine mit der Kralle festhing. Als Lilith den Krallenabriss hatte? Ich kam ja gerade nach Hause, ging schnurstracks ins Vogelzimmer und sah das Blut. Und habe in den "Sofort Handeln"-Modus geschaltet und nichts anderes mehr wahrgenommen. Vielleicht bin ich direkt ins Vogelzimmer gegangen, weil sie gezetert haben? Ich weiß es einfach nicht mehr.

          Aber ich kenne noch ein anderes Gezeter, das man hier noch aufzählen könnte:
          Wenn sie aus Lust an der Freude allesamt einen Heidenkrach machen!
          Meine "Kinder aus der Krachmacherstraße" [Astrid Lindgren], - ach, ich liebe es!

          Insgesamt finde ich unsere Wellis ganz ungemein kommunikativ. Kommunikation ist/war mein Beruf - und Wellis kommunizieren sehr deutlich. Wenn wir sie nur genau beobachten, wissen wir, was sie gerade fühlen, wie es ihnen gerade geht, was sie als nächstes vorhaben - auch, wenn sie angeblich große Schauspieler sind. Ich finde, sie haben eine sehr beredte nonverbale Mimik und Gestik, genau wie auch eine ausdrucksstarke Sprache.

          Als vor fast einem Jahr Bernard abhob, um ins Hirseland zu fliegen und seine Partnerin Clara neben ihm saß und diesen Übergang vom Leben zum Tod miterlebte, da hat sie ihre gesamte Trauer, Entrüstung und Verzweiflung zum Ausdruck gebracht. Sie hat geschrien, gezetert, gerufen in allen Tonlagen, mit den Flügeln geschlagen, ihn getreten, an ihm gerupft und gerissen, ist auf ihn drauf gehüpft - es war so bewegend, dass die vkTÄ, die Helferin und ich weinen mussten. Als wir ohne Bernard vom TA zurückkamen, waren die anderen Wellis ganz still und die Stimmung gedrückt. Und als sie wieder angefangen haben zu singen, da klang es schrill...

          Ehrlich, unsere kleinen Mitbewohner sind Meister der Kommunikation, meine ich!

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            #6
            Ich danke euch schon mal sehr für euer Feedback und die schönen und teilweise ebenso dramatischen Geschichten. Auch wenn es wissenschaftlich bisher noch nicht bewiesen ist, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die Wellis dieses extrem laute Gezeter und Gemotze extra für uns Felos ausgedacht haben. Da wir ihre Sprache ja leider nicht verstehen, müssen sie halt etwas lauter werden, wenn sie uns irgendwas mitteilen wollen. Und irgendwann haben sie wohl mal gecheckt, dass wir dann immer sofort angerannt kommen, oder sie damit ihren Willen durchsetzen können. Es sind halt oberschlaue Mini-Pagageien, das sollte man nie unterschätzen

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              #7
              Hallo zusammen,

              meine Erfahrung mit dem Zetern war so: als wir anfangs zwei Wellis hatten, die leider irgendwie nicht zueinander passten, hat das Weibchen oft gezetert, schon mehrmals am Tag. Dann ist der Hahn gestorben, und in der Zeit, bis wir neue Freunde für sie gefunden haben, war sie einige Tage alleine. Da hat sie fast rund um die Uhr gezetert, außer beim Schlafen und Essen. Dann sind die drei Jungs bei uns eingezogen, und mit einem Mal war sie komplett friedlich, was die Laute angeht.
              Also bei ihr bin ich mir sicher: Zetern = sehr unglücklich. Im Rückblick tut es mir auch sehr leid, dass wir das "Paar", das absolut nicht passte, zu diesem Zusammenleben gezwungen haben. Wir dachten, ihr Verhalten ist normal. Jetzt, mit inzwischen 6 Wellis, sehen wir, wie viel schöner und abwechslungsreicher es für sie im Schwarm ist, und wie normale Paare sich verhalten...

              Viele Grüße
              Rosi

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                #8
                Also meine zetern manchmal einfach gern so rum und zwar gewaltig. Aber auch, wenn ihnen das TV Programm nicht gefällt*lol - Neulich wurden die Flauschis so laut, dass ich den Film auf Pause gestellt habe, weil sowieso nichts mehr verstanden; schlagartig war Ruhe im Raum - als ob ich die Wellis mit der Fernbedienung ausgeschaltet hätte - Ton an, Wellis kreischen, Ton aus -Ruhe. Nach ner Weile durfte ich dann aber wieder weiter schauen ohne Geschrei .
                Man muss sie einfach gern haben.

                Aber sie schreien auch, wenn ich zu lange aus dem Raum bin, nur damit ich mal den Kopf reinstecke und sehe, alle sind da.

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