Thema: Pseudomonaden-Befall in meinem Welli-Schwarm

Hallo liebe Welli-Fans,

lange Zeit war ich hier nicht mehr aktiv, weil meine Vögel lange Zeit nur die "üblichen" Krankheiten / Probleme hatten (Megas, Lipome), die ich gut in Zusammenarbeit mit der *** im Griff hatte und behandelte.
Im Winter 2020/21 hatte ich noch 5 Wellensittiche, drei Hähne (8J, 6J) und zwei Hennen (8J, 2J). Der ältere zeigte wieder Atemprobleme, eine vergrößerte Leber war das Problem. Im Frühjahr bis Sommer gab es immer wieder frische Gräser, die ich auf den Wiesen pflückte. Es gab erste Anzeichen von Durchfall, den ich aber immer wieder in den Griff bekam, nur bei einem Hahn nicht, da er aber auch der älteste war, musste ich ihn, weil er zu geschwächt war, Ende Juli einschläfern lassen. Dann fuhr ich in den Urlaub, verunfallte schwer (Lendenwirbelbruch) und konnte erst drei Wochen später zurückkehren. Ich bemerkte einen Monat später, dass meine älteste Henne Eli auch nicht mehr so gut zurecht war, aber ich war nicht imstande, zur Vogelklinik zu fahren. Ich habe mit Kräutertees und Mariendistelsamen versucht, erste Hilfe zu leisten - mehr ging nicht. Zur Vogelklinik konnte ich krankheitsbedingt erst letzte Woche Montag fahren, Eli wurde nach stationärer Aufnahme dennoch einen Tag später eingeschläfert. Kropf- und Kloakenabstrich wurden durchgeführt, am Freitag darauf auch von der jüngeren Henne, denn die Tierärzte konnten das Bakterium nicht genau genug bestimmen, so selten war es. Erst eine Woche später, diesen Montag, war die Bestimmung geglückt: Die Verursacher der Durchfälle (bei denen der Kot extrem verklumpte) sind Stäbchen-Bakterien der Gruppe der Pseudomonaden, von denen selbst Humanmediziner wenig gehört haben: Brevundimonas vesicularis. Vorkommen: Umwelt (Pfützen) und im Krankenhaus. Da die ersten Durchfälle schon vor meinem Krankenhausaufenthalt auftraten, ist davon auszugehen, dass ich mir diesen Keim durch (Wild)tierausscheidungen über die Gräser eingeschleppt habe. Das Problem ist, dass nur immungeschwächte Tiere und Menschen daran erkranken, aber der Keim auch sehr resistent ist (hohe und niedrige Temperaturen überlebt) und der Übertragungsweg bei Menschen, da extrem selten, noch ungeklärt ist. Für frisch operierte Menschen sehr gefährlich, und deshalb darf ich selbst momentan nicht zum Zahnarzt, ohne einen Nachweis zu erbringen, dass ich nicht infektiös bin.
Die Behandlung meiner restlichen drei Wellis erfolgt über einen anderen Bakterienstamm als Gegenspieler und einem Antibiotikum sowie Ampho M. Da ich die Tiere nur einmal pro Tag fangen kann (der Rücken lässt noch immer nicht mehr zu), erfolgt die Behandlung abends 7 Tage lang mit dem Antibiotikum.
Da ich hier im Forum noch nie etwas über diesen Bakterienstamm gelesen habe, wollte ich euch dies hier mitteilen und evtl fragen, ob nicht doch jemand unter euch damit Erfahrungen gemacht hat.

Hallo aikota,

zunächst einmal mein Beileid zu deinen Verlusten.

Ich hoffe ganz fest, dass die jetzige Behandlung bei deinen Wellis gut anschlägt.

Ich danke dir für deinen Bericht. Ich persönlich habe von den Bakterien noch nichts gehört. Bin aber erschrocken darüber, dass solche hartnäckigen Bakterien immer öfter auftauchen und kaum behandelbar sind. Einfach traurig, da sammelt man gutgläubig Grünzeug für die Vögel und schleppt sich Krankheiten damit ein.

Ich wünsche euch alles Gute

Anzeige

Ich kann Dir dieses Produkt für Deine Wellis empfehlen: