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Artgerechte Tierhaltung - was ist das eigentlich?

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    Artgerechte Tierhaltung - was ist das eigentlich?

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    Hallo liebe Welli-Freunde!

    Heute wende ich mich an euch, bezüglich eines (wie ich finde) schwierigen Themas: artgerechte Tierhaltung. Ich bin Erzieherin von Beruf und grade heute hatte ich wieder eine recht interessante Unterhaltung mit einem Vorschulkind. Die Kinder wissen natürlich alle das ich Wellensittiche habe und sie schauen sich die Fotos immer gerne an. Aber heute hat mich ein Kind gefragt, warum meine Wellis denn nicht draußen fliegen. Ich habe dann den Kindern alles erklärt, Australien, wärmer, usw... Die gängigen Infos also. Auch das die Wellis ja nicht in freier Wildbahn geboren und aufgewachsen sind usw.

    Für meine Kinder war das nun recht "komisch" und so richtig gut finden sie nicht, dass Wellensittiche nicht raus dürfen. Kinder haben ja doch immer eine etwas andere Sicht auf die Dinge. Oft denke ich, sie sehen vieles noch klarer als Erwachsene. Einfacher.
    Aber nicht nur bei Kindern. Wir haben neulich eine Doku über Wellensittiche gesehen. Und die beiden Herren, die in Australien gefilmt haben, vertreten die klare Meinung, dass Vögel im Allgemeinen nicht in Käfige gehören. Wenn man ihre wunderschönen Aufnahmen sieht (von diesen riesigen Welli-Schwärmen) muss man sagen: Sie haben nicht unrecht. Und viele andere sind ja auch der selben Meinung.

    Ich sage nicht, dass wir oder ihr unsere Sittiche nicht gut halten. Ich denke, jeder der ein Herz hat tut sein bestes, um diesen Tieren das leben so schön wie möglich zu machen. Aber gibt es überhaupt artgerechte Tierhaltung? Würde dann nicht jeder Vogel frei sein und andere Tiere ohne Leine, ohne Zaumzeug usw. laufen? Überkommt euch auch manchmal ein schlechtes Gewissen? Ich besuche z.B. aus Prinzip keine Zoos. Aber bin ich besser?

    Wie ist eure Meinung dazu?

    Bin gespannt von euch zu hören!

    Liebe Grüße

    Jenny

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    #2
    Hallo Jenny,

    das ist ein sehr interessantes Thema und ich habe mir auch schon oft Gedanken dazu gemacht. Ich denke, dass eine artgerechte Haltung von Vögeln, die wie unsere Wellis als Nomaden durch die Gegend ziehen, sei es in der Wohnung oder einer Voliere, nicht möglich ist. Auch dann wenn die Voliere Ausmaße hat, wie ich sie kürzlich im Vogelpark Marlow gesehen habe. So etwas kommt einer naturnahen Haltung zwar schon recht nahe, aber irgendwo ist auch die größte Voliere mal zu Ende.

    Andererseits kann man unsere Hauswellis sicher auch nicht mit den wilden Wellis in Australien vergleichen. Wenn ich unsere beiden Schisser sehe, hätte ich so meine Bedenken, dass sie in der Natur überleben könnten, insbesondere wenn ich unseren Fußgänger sehe. Aber das ist ohnehin eine Geschichte für sich. Ob sie vor Furcht einfach verhungern würden weiß ich nicht und das will ich ganz sicher auch nicht ausprobieren. Außerdem muss man ja bedenken, dass ihre wilden Verwandten ja auch die Sicherheit des Schwarms um sich haben.

    Ich denke, man kann nur versuchen, es den Flauschis so angenehm wie möglich machen. Wenn ich unsere beiden Jungs so beobachte, dann habe ich auch den Eindruck, dass es ihnen gut geht. Mehr kann man nicht tun. Ob man sich letztendlich dafür entscheidet Wellis als Haustier zu holen muss jeder für sich entscheiden. Und dann kann man sich z.B. die Frage stellen, ob es ein Pferd besser hat, welches ein paar Mal in der Woche bewegt wird und ansonsten in seiner Box steht?

    Vielleicht noch etwas zu Thema Zoo:
    Ich glaube, dass die meisten Zoos heute gute Arbeit leisten, u.a. für bedrohte Arten u.ä. Und nur das was der Mensch kennt und sieht, das schützt er auch. Und wenn das am Ende dafür sorgt, dass sich der eine oder andere im Tierschutz engagiert, ist es doch nicht so verkehrt.

    Schöne Grüße
    Jörg

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      #3
      Hallo Jenny,
      es gibt in meinen Augen keine artgerechte Tierhaltung.Die Begriffe "artgerecht" und "Haltung" schließen einander aus, denn wenn die Tiere artgerecht leben sollen, kann man sie nicht halten.
      In der freien Natur wird das Futter nicht gereicht, dass müssen sie schon selber suchen. Bei Krankheiten steht kein Tierarzt bereit, die Krankheiten zu behandeln .
      Die Frage ist, warum der Mensch die Tiere in seine Obhut genommen hat. Hier gibt es viele Gründe - Partnerersatz, Kinderersatz, damit es nicht so ruhig ist, damit man sich bewegen muss. knüpfen sozialer Kontakte (geht bei Hunden sehr gut), Vermittlung von Verantwortung (betrifft vor allem Kinder) .Im Zoo, um den Menschen die Natur näher zu bringen, Zuchtprogramme zur Erhaltung vom Aussterben bedrohter Tierarten, nachdem der Mensch die Voraussetzung für das Artensterben erst geschaffen hat.
      Unsere Wohnungstiere werden als Begleiter der Menschen gezüchtet.Einige Tierarten- wie unsere Wellensittiche- haben in unseren Breitengraden außerhalb der Obhut der Menschen keine Überlebenschancen. Und wenn wir uns entschlossen haben, Tiere zu halten, versuchen wir , es ihnen so angenehm wie möglich zu machen und ihre natürliche Umgebung nachzuahmen.
      Dazu gehört bei Wellensittichen, dass sie nicht einzeln gehalten werden und wir ihnen täglich Freiflug gewähren.
      Wenn wir das ganze mal ganz ehrlich betrachten, brauchen wir, aus welchen Gründen auch immer, die Haustiere um uns herum, aber die Haustiere uns nicht,
      Gruß Ratio

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        #4
        Hallo Jenny,

        Interessant, dass dir Kinder diese Fragen stellen, denn normalerweise sind sie es doch, die unbedingt Haustiere haben möchten. Wenn ihr hier aber so argumentiert, dass jegliche Art von Tierhaltung nicht mit ihrer natürlichen, artgerechten Lebensweise vereinbar ist, ist eine solche Diskussion schnell beendet.

        Ja, es war absolut verwerflich, dass irgendjemand vor inzwischen fast 200 Jahren auf die Idee kam, wildlebende Wellensittiche in Australien einzufangen und aus egoistischen Gründen mit nach Europa zu bringen. Sie sollten die Menschen erfreuen, die niemals Gelegenheit haben würden, solche Vögel in freier Wildbahn zu erleben, und es war natürlich auch ein sehr lukratives Geschäft. So sind die Menschen nun mal. Sie haben sich auf diesem Planeten breit gemacht, benutzen und töten Tiere, wie es ihnen gefällt, und verdrängen sie überall auf der Welt aus ihren natürlichen Lebensräumen.

        Diese Tatsachen kann ich als einzelner Mensch leider nicht ändern. Und der Moment, in dem Kinder begreifen, in was für einer grausamen Welt wir leben, und anfangen Fragen zu stellen, bringt einen schnell in Erklärungsnot. Trotzdem wäre es keine Lösung, sämtliche Wellensittiche aus ihren Käfigen zu befreien und draußen fliegen zu lassen, denn das würde für die meisten von ihnen den sicheren Tod bedeuten. Man trägt als Mensch nun die Verantwortung, das Überleben der Tiere, die von uns abhängig, zu sichern. Und hier kommt dann eine möglichst artgerechte Haltung ins Spiel.

        Auch wenn wir die Welt nicht von heute auf morgen ändern können, gibt es dennoch viele kleine Dinge, die jeder jeden Tag tun kann. Jeder kann z.B. für sich selbst entscheiden, ob er ein Hühnerei isst. Man kann es komplett ablehnen und sich vegan ernähren oder man entscheidet sich bewusst gegen Eier aus Legebatterien. Indem man Eier aus artgerechter Haltung bevorzugt oder sich selbst Hühner hält – sofern der Garten groß genug ist – tut man bereits etwas für den Tierschutz.

        Bei Haustieren ist es nichts anderes. Ich kann die Haustierhaltung komplett ablehnen oder entscheide mich, den Tieren, die bereits da sind (und hierbei meine ich nicht die Zoohandlungen), zu helfen. Man kann die Tierheime finanziell unterstützen oder selbst Tiere adoptieren und diese artgerecht halten. Kinder sind unsere Zukunft. Es ist gut, dass sie dir all diese Fragen stellen, und vielleicht überlegt ihr euch mal gemeinsam, was ihr bereit seid, für den Tierschutz zu tun, ohne dass du deine eigene Wellihaltung damit komplett in Frage stellst. Die Wellis sind nun mal da und du tust alles dafür, dass es ihnen gut. Sie haben sich dieses Schicksal zwar nicht freiwillig ausgesucht, aber für ihr weiteres Überleben brauchen sie dich und eine möglichst artgerechte Haltung.

        Liebe Grüße, Wilma

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          #5
          Hallo zusammen,
          ja man kann sich hier viele Gedanken machen. Einerseits bin ich der Meinung, wie Ratio, Haltung und artgerecht hinken immer ein wenig nach. Und als Mensch wird man nie einem Tier komplett artgerecht.
          Andererseits können viele Tiere ohne Hilfe von Menschen nicht mehr überleben. Ich denke auch daran, dass die WellensittichHaltung ein Luxus war. Und was besonderes.
          Oft genug ist auch immer noch ein Haustier ein Luxus, den man sich anschafft. Es kostet Geld, Zeit und Verantwortung und Empathie. Manche Menschen können sich das alles zusammen gar nicht leisten zum Leid der Tiere. Gut gemeint, aber nicht immer gut gemacht. Ein Tier bedeutet immer Verantwortung und sehr gute Überlegungen. Die würde ich versuchen, den Kindern zu vermitteln. Vielleicht können Sie sich das selbst erarbeiten mit dir zusammen?
          Viele liebe Grüße und gutes gelingen.
          Marie69

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            #6
            Bei uns in der Nähe ist ein Tierpark, der nur und ausschließlich Tiere aufnimmt, die aus zweiter Hand kommen, sprich abgegeben wurden. Die Kamele zum Beispiel wurden einem Zirkus vom Ordnungsamt entnommen, die Tiger und Pumas kommen aus einem anderen Zoo, wo sie nicht mehr bleiben konnten und eine Auswilderung nicht möglich war.
            sie arbeiten mit den Tieren und beschäftigen sie. Mit den Huskys bieten sie Touren an. Im angegliederten Restaurant gibts nur vegetarische Essen. Ich finde das Konzept sehr gut und unterstütze den Park.

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              #7
              Hallo Jenny,

              artgerecht, ja, was soll das bedeuten? Kindern dies zu vermitteln, ist keine leichte Aufgabe, sie denken geradeaus und nicht um 10 Ecken.
              Ich stelle mir gerade vor, wenn diese Fragen von meinen Großnichten gestellt würden und ich würde ihnen versuchen zu erklären, was gemeint ist.
              Bei unseren Wellis ist es relativ einfach, das hast Du schon gut beschrieben, dass diese Tiere vor vielen vielen Jahren als Exoten in Europa eingeführt wurden. Deshalb sind sie hier in der Natur nicht heimisch und würden ohne Menschen, die sich kümmern, sterben. Bei unseren Vierbeinern, Hund, Katze, Maus u.s.w. ist es ähnlich, sie wurden im Laufe der Jahrtausende ans Haus gewöhnt, praktisch der Natur genommen, sodass auch sie ohne uns kaum Chancen haben zu überleben. Als Beispiel fallen mir die vielen Straßenhunde ein. Katzen sind hingegen aufgrund ihrer Natur eher in der Lage, ohne Menschen zu überleben.
              Die Nutztierhaltung gibt es seit Anbeginn der Menschheit, nur die Arten, Mengen, Haltung und der Umgang hat sich geändert. Ebenso die Pferdehaltung. Wurden diese früher zur Arbeit und als Reitpferde für Kriege eingesetzt, sind sie heute nur noch als Freizeitvergnügen oder Sport im Einsatz. Aber egal um welches Tier es geht, es ist immer der Mensch, der maßgeblich für sie verantwortlich ist.
              Ich erinnere mich, als wir als Kinder, das war so 1960, in Zoos waren, wie die Wildtiere dort dahin vegetierten. Dank der Wissenschaft und Forschung hat sich das geändert. Viele Zoos haben sich zur Aufgabe gemacht, Artenschutz zu betreiben. Die Tiere sind mittlerweile so untergebracht, dass sie es ein wenig so vorfinden, wie ihre Artgenossen in Freiheit. Es gibt natürlich in den Zoos noch vieles, was verbesserungswürdig ist, jedoch glaube ich, dass daran gearbeitet wird.
              Nutztierhaltung ist besonders zu bewerten, denn wären wir Menschen nicht so viele und wäre der "Hunger" nach Tierprodukten nicht so groß, könnten sie ein besseres Leben haben. Aber nichts ist umsonst, alles kostet Geld, was jedoch nicht jeder zahlen kann oder will. Auch die Erzeuger müssen leben und bieten das, was verlangt wird. Umstellung der Nutztierhaltung kostet dem Erzeuger ebenfalls viel Geld und solange die Nachfrage hoch ist, der Preis klein ist, die Unterstützung und das Verständnis fehlt, wird es so bleiben, wie es ist.
              Was die Tiere in freier Wildbahn angeht, da liegt sehr vieles im Argen. Täglich wird über Abholzungen, menschgemachte Katastrophen, Naturkatastrophen und Kriege berichtet. Dann auch über die unglaubliche Gier nach Körperteilen von Wildtieren (Elfenbein, Hörner von Nashörnern u.s.w.), die einen ganzen Wirtschaftszweig ausmacht. Die Wilderer sind nur aus der Not heraus Handlanger.
              Ich würde noch viel mehr schreiben können, aber Du weißt sicher, was ich meine. Fazit: Nur wir Menschen sind verantwortlich für alles was auf der Erde geschieht. Kinder sind unsere Zukunft, sie haben es in der Hand, dass sich einiges ändert, egal ob es um das Miteinander, die Umwelt und die Tierwelt geht. Und Erwachsene sollten als Vorbilder angesehen werden, na ja, das lässt zu wünschen über.
              Liebe Jenny, Du wirst es den Kindern schon erklären können, sie sind immer offen für Infos.
              Liebe Grüße
              Silvia und Heinis

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                #8
                Hallo Jenny,

                Das Thema ist wirklich interessant! Bei mir um die Ecke befindet sich ein kleiner Vogelpark, namens Vogelparadies Mauren. Dort handelt es sich um Tierchen (mitunter auch Wellensittiche) die ihren Haltern abgenommen wurden, weil diese sie nicht artgerecht gehalten haben. Wie gerade der Kakadu zum Beispiel dort gesessen ist und bei jedem Besucher sofort ans Käfiggitter kam um Unterhaltung zu haben, weil ihm langweilig ist, ob das dann Artgerecht ist? Ich sehe das ganze so: Diese Tierchen kennen schon seit klein auf nur den Käfig. Kiwi war genau einmal im Freiflug bei mir im Zimmer, immer wenn ich danach aufgemacht habe, hat er sich bewusst dagegen entschieden, kam vielleicht nur ganz kurz auf den Käfig, hat rundherum geschaut und ist danach wieder in seine sichere Voliere zurück. Er kannte nichts anderes und ist, bevor ich ihn aufgenommen habe, sogar in einem Käfig mit den Maßen 40x40x25cm gewesen. Für ihn sind all die Möglichkeiten die ich ihm biete praktisch der Himmel auf Erden, weil er dadurch in einer sicheren (menschenfreien) Umgebung alles erkunden kann und keine Angst haben muss.

                Natürlich würden Vögel eigentlich nach draußen in die Natur gehören (vor meinem Fenster tummeln sich jeden Winter, wegen des Futters das ich nach draußen bringe, ein paar dutzend Singvögel, das ist immer schön zu beobachten wie die sich verhalten). Auch in meiner Familie hat man immer gesagt (als ich jünger war): keine Vögel im Haus, die gehören in die Natur. Aber wir Menschen haben uns halt Umgebungen geschaffen, die uns widersprechen (man denke nur an die Betonklötze und riesigen Bauten die überall entstehen), womit ich nicht sagen möchte, dass eine große Stadt nicht auch seine Reize hat, aber ich denke als Kompensation haben wir uns dazu entschieden Haustiere zu halten um die Natur irgendwie zu uns zu bringen. Manche, mein Nachbar ist einer von dieser Sorte, halten sich die Tierchen nur als Dekoration. Die sollen in dem winzigen Käfig essen und trinken können und das wars, da gibt es auch kein Einstreu aus Sand oder ähnliches. Man versetze sich mal in die Lage eines kleinen Tiers, das keine Beschäftigungsmöglichkeiten hat und dem ein Riese gegenübersteht, der nur Futter und Wasser da lässt und nicht einmal ein freundliches Wort / eine freundliche Melodie.

                Ich glaube artgerecht gibt es nicht (wie oben schon genannt wurde von anderen). Wir Menschen suchen uns halt Tiere aus, mit denen wir durchs Leben schreiten wollen und deren Vertrauen wir erlangen wollen. Dies in freier Natur zu tun wäre für uns unmöglich, wenn man bedenkt wie lange es dauert einen Wellensittich zu zähmen, der in einem Käfig sitzt und nicht die Möglichkeit hat von A nach B zu ziehen. Also schränken wir die Umgebung ein und hoffen, dass wir den einfachen Weg gehen können um eine Bindung zu erlangen. Natürlich gibt es auch Menschen die es schaffen mit wilden Kakadus oder Raben, etc. eine Bindung einzugehen, aber für die meisten von uns ist das schlichtweg unmöglich, weil wir nicht die Geduld oder die Zeit haben.

                Ich finde, solange wir nicht in dieses System der Qualzuchten oder der Tierausbeute (Kosmetika, Accessoires, Haushaltsartikel, Billigfleisch-Konsum) rutschen und dieses System auch noch fördern, ist alles in Ordnung. Das einzige, das wichtig ist, ist dass diese kleinen Federtierchen entweder aus gutem Hause oder einer seriösen Tierschutzeinrichtung kommen und es im Endeffekt schön bei uns haben. Und hier verhält es sich so wie mit Kindern: wir können nicht wählen wie sie uns gegenüber sein werden, aber wir haben verdammt noch mal die Pflicht uns gut um sie zu kümmern!

                Liebe Grüße,
                Solaris aka Vero

                P.S.: Ich hab mich mal ein Semester lang mit den Human-Animal-Studies auseinandergesetzt, deswegen seh ich alles auf gesamtheitlicher Ebene

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                  #9
                  Zitat von Schreddermaus
                  Bei uns in der Nähe ist ein Tierpark, der nur und ausschließlich Tiere aufnimmt, die aus zweiter Hand kommen, sprich abgegeben wurden. Die Kamele zum Beispiel wurden einem Zirkus vom Ordnungsamt entnommen, die Tiger und Pumas kommen aus einem anderen Zoo, wo sie nicht mehr bleiben konnten und eine Auswilderung nicht möglich war.
                  sie arbeiten mit den Tieren und beschäftigen sie. Mit den Huskys bieten sie Touren an. Im angegliederten Restaurant gibts nur vegetarische Essen. Ich finde das Konzept sehr gut und unterstütze den Park.
                  Hallo Gaby,
                  wie heißt denn der Park und wie ist die Anschrift, oder haben die auch eine Webseite?

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                    #10
                    Wirklich interessante Ansichten. Die Kinder meiner Vorschulgruppe haben sich heute mit mir über Zoos unterhalten. Unser Kindergarten macht im Sommer immer einen Ausflug in den Nürnberger Tiergarten (das einzige mal im Jahr wo ich einen Zoo betrete) und für dieses Jahr haben wir uns nun vorgenommen, die Gehege genau anzuschauen. Haben die Tiere denn Spielsachen? Oder genug Platz? Mal schauen was die Kinder dann sagen. Ich finde es gut, dass sie so interessiert sind und werde das auf jeden Fall fördern.

                    Auch wollen wir uns in nächster Zeit mal mit einheimischen Tieren und nicht einheimischen Tieren beschäftigen.

                    Mit Zoos werde ich einfach nicht warm. Sicherlich gibt es Ausnahmen aber die die ich kenne... Da könnte ich weinen wenn ich sehe, dass der Besucher Parkplatz zehn mal so groß ist, wie das Becken für die Delfine.
                    Aber auch da: Dass ist nur meine Meinung.

                    Wir tun alles um unseren Wellis ein schönes Leben zu geben. Aber wehmütig werde ich manchmal dennoch, wenn ich an dir großen Schwärme in Australien denke... Aber wie schon viele gesagt haben: Unsere Wellis würden in freier Wildbahn vermutlich gar nicht zurecht kommen. Vergessen sollte man dennoch nicht, wie die Tiere eigentlich leben sollten. Meine Meinung

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                      #11
                      Tier und Erlebnispark Bell
                      Haben natürlich auch eine webside

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                        #12
                        Tja, ... das Thema artgerechte Haltung läuft einem ja eigentlich immer
                        wieder über den Weg, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht.
                        Es gibt nun mal auch viele Bereiche, in denen man sich damit beschäftigen
                        kann.

                        Aber wie man sie definiert und damit umgeht liegt ja an jedem selbst. Ich
                        denke auch, dass "artgerechte Haltung" in vielen Bereichen gar nicht möglich
                        ist und man nur dazu beitragen kann, dass es den Lebewesen so gut wie möglich
                        geht.
                        Und dass die Kinder dies heutzutage so offen hinterfragen, kann im Grunde nur
                        positiv sein und dazu beitragen, dass heute noch geltende Bestimmungen für
                        "artgerechte Haltung" in welchen Bereichen auch immer, nochmals überdacht
                        und verändert werden.
                        Wir werden die Tierhaltung nicht abschaffen, aber wir können trotzdem unseren
                        Beitrag leisten, möglichst gute Bedingungen zu schaffen, in denen es den Tieren
                        gut geht.

                        Liebe Grüße an alle, die ihr Bestes geben
                        schöne Grüße
                        Elsbeth

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                          #13
                          Hallo zusammen,

                          tja, über diese Thema lässt sich vortrefflich diskutieren oder sogar streiten.
                          Allerdings werden die meisten in einem Forum wie diesem eine ähnliche Meinung vertreten...

                          Ich denke, jeder verantwortungsvolle Tierhalter hat sich schonmal Gedanken zum Thema artgerechte Haltung gemacht.

                          Die Frage nach dem wirklich "freien" Freiflug haben wir uns auch schon gestellt.
                          Wir sehen es so: In der "Wildnis" könnten die Wellis nicht alleine überleben, da ihr Lebensraum in Australien eben doch gänzlich anders ist. Sie könnten hier weder in der Anzahl wie in ihrer Heimat leben, noch haben sie es von ihren Eltern und Artgenossen gelernt. Also schützen wir sie, indem wir sie nicht frei lassen. Wir bemühen uns stattdessen, ihren Lebensraum möglichst nachzuahmen.

                          Wir kümmern uns um Beschäftigung und Futter und geben ihnen einen Raum zum Fliegen. Dort droht ihnen keine wirkliche Gefahr.
                          Zudem nehmen wir seit Jahren nur Wellis auf, die -aus den verschiedensten Gründen- nicht mehr erwünscht sind.
                          So tragen wir ein klein wenig zum Tierschutz bei. Auch wenn es sicher nicht sehr viel ist, haben wir auf diesem Weg bereits fast 30 Wellis zu einem schöneren Leben verholfen. Perfekt ist das ganz sicher nicht. Aber wir arbeiten daran, es den Tieren immer noch ein wenig angenehmer zu machen.
                          Und nicht zu vergessen ist doch auch der Aspekt, ob wir den Tieren anmerken, ob sie sich wohlfühlen. Wir können dies immer wieder feststellen, wenn neue Tiere einziehen und hier ihre Energie loswerden können durch wilde Flüge, Erkunden aller Ecken und Spielen. Für mich ist das eigentlich das Schönste an der Wellihaltung, wenn wir merken, dass die Vögel Spaß haben...

                          Alles hat natürlich seine Grenzen. Räumlich, lärmtechnisch und organisatorisch.
                          Wie schon mal ab und an angeklungen ist, hatten wir zeitweise die Graupapageienhenne Nicki bei uns. Wir haben uns dann schweren Herzens entschlossen sie zu einem Partnervogel zu vermitteln und sie nicht selbst halten zu wollen. Mit zwei mittelgroßen Papageien im Wohnzimmer hätten wir uns einfach nicht wohl gefühlt und auch für die Tiere wäre das sicher suboptimal gewesen.
                          An ihrem neuen Zuhause hatte Nicki nun also einen Partnervogel und lebte bei wirklich Papageienkundigen Menschen in einer großen Außenvoliere. Das alles hätten wir ihr nie bieten können...

                          "Artgerecht" ist m.E. auch nur ein Minimum an Eckdaten zur Erfüllung der Bedürfnisse eines Tieres. So weit es uns möglich ist, sollten wir alle danach streben, diese Haltung noch zu optimieren, auch wenn ein Optimum, wie das Leben in der Natur nicht erreicht werden kann.

                          LG
                          Lionheart

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                            #14
                            Irgendwie kommt mir bei der ganzen Diskussion immer wieder der Film „Madagaskar“ in den Sinn. Hier brechen die Tiere aus dem Zoo aus um ihr Leben in Freiheit zu genießen. Interessant ist dabei, wie sehr diese Freiheit verklärt wird, indem der Löwe zum Vegetarier umerzogen werden soll und am Ende mit Sushi sein Glück findet.

                            In der Realität hätte der Löwe seinen Zebrakumpel längst gefressen. Wenn man Kindern die Welt erklärt, sollte man beim Gedanken an die wunderschönen Vogelschwärme in Australien vielleicht nicht unerwähnt lassen, dass Wellensittiche Beutetiere sind und das Leben in freier Wildbahn eben auch kein Zuckerschlecken ist.

                            Ihr Leben in artgerechter Haltung bringt ihnen also auch einige Vorteile, vor allem weil es leider immer noch viel zu viele „Vogelfreunde“ gibt, die ihre Wellis in winzigen Käfigen ohne Freiflug verkümmern lassen. Unsere drei Fundvögel duften die freie Wildbahn übrigens schon mal kennenlernen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich in unserem Schwarm jetzt sehr viel wohler fühlen

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