Thema: Kein Vertrauensverhältnis

Hallo zusammen,

Ich habe meine zwei Süßen seit Mitte Januar bei mir. Sie sind noch nicht handzahm und sehr scheu. Die Näpfe kann ich inzwischen wechseln ohne, dass sie durchdrehen, sie ziehen sich einfach auf die andere Seite des Käfigs zurück. Sonst habe ich meine Hände nicht im Käfig.

Nun will ich ihnen aber auch Freiflug gönnen. Problem ist, dass sie aber von selbst nicht wieder rein gehen und ich sie in die Hand nehmen muss und zurück bringen muss.
Bitte lyncht mich nicht, ich weiß, dass das keine gute Grundlage ist, um Vertrauen aufzubauen.

Wie sollte ich denn nun weiter vorgehen? Kein Freiflug, bis sie auf die Hand gehen ist ja auch nicht die beste Lösung? ?

Hallo Cybec,

hast Du es schon mal mit einem Stöckchen versucht, also z.B. einer Sitzstange die nicht gebraucht wird? Der Stiel eines Kochlöffels tut es auch. Das kannst Du Schritt für Schritt im Käfig üben. Das Stöckchen kannst Du auch dadurch interessanter machen, wenn Du ein Stück Hirse dran befestigst.

Ich kann so unseren Joschi von überall abholen, wenn er sich verflogen hat. Glücklicherweise hat er das von Anfang an ohne Probleme gemacht. Ansonsten ist er der Hand gegenüber auch eher scheu. Es sei denn es hängt ein Stück Hirse dran .

Grüße
Jörg

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Danke für deine Antwort Jörg
Habe es schon mit Stöcken versucht, leider ist ihnen die Hand am anderen Ende da auch nicht geheuer. Hab auch mal den Raum langsam abgedunkelt und gehofft, dass sie sich im Käfig an ihren Schlafplatz zurück ziehen, hat leider auch nicht funktioniert.

Aber der Tipp, das ganze im Käfig zu üben ist super, danke

Hallo Cybec,

wie oft waren sie denn bisher schon draußen? Wenn Wellis nicht von allein in den Käfig zurück gehen (wo sie Futter und Wasser finden), liegt es oft daran, dass der Einstieg zu schwierig ist. Was hast du denn für einen Käfig? Haben sie eine Landeklappe? Je leichter sie aus dem Käfig raus und wieder reinklettern können, desto weniger musst du eingreifen.

Hallo Wilma,

Viermal waren sie bisher draußen, meistens am Wochenende, wo sie dann wirklich den ganzen Tag draußen sein können. Wenn ich nicht zu Hause bin, bleibt das Türchen zu.

Der Käfig hat zwei Klappen und ein Türchen. Habe wenn sie raus dürfen alle drei offen und eine Klappe mit Schnüren so angebunden, dass sie waagrecht stehen bleibt.
Meine Wellis fliegen den Käfig aber überhaupt nicht an, also nicht mal oben drauf. Kenne das von den früheren Vögeln anders.

Sollte ich evtl noch ein Brett als Landeklappe zusätzlich anbauen?

Hallo Cybec,

manche Wellis landen nicht so gern auf den dünnen Gitterstäben. Ein Brettchen neben dem Gitter wäre einen Versuch wert. Oder auch mal eine Holzsitzstange außen befestigen. Unsere Hennen sitzen und klettern auch gern auf Seilen. Es gibt da so dicke, biegsame Baumwollseile, die du flexibel nutzen kannst. Je mehr natürlich Sitz- und Klettermöglichkeiten du auf und neben dem Käfig anbieten kannst, desto leichter kannst du es ihnen machen. Wir haben zwar zwei optimale Landeklappen, aber auch unsere Truppe sitzt und landet lieber anderwo und klettert dann von dort aus rein und raus.

Und wenn das mit dem Freiflug besser klappt, ist immer noch genug Zeit zur Zähmung. Je sicherer sie sich in ihrem neuen Zuhause fühlen, desto leichter wird es dir später fallen, ihr Vertrauen zu gewinnen.

Hey Cybec,

aus meiner Erfahrung kann ich drei Dinge berichten:

1. Die Futternäpfe werden bei mir immer abends gefüllt. Es gibt auch nur begrenzt Futter, so dass bis zum nächsten Abend im Prinzip nichts übrig bleibt in den Näpfen. So haben alle am nächsten Abend Hunger und kommen freiwillig in den Käfig zum Fressen. Futter gibt es außerdem ausschließlich im Käfig. Trotzdem kommt es schon mal vor, dass einen Welli "der Hafer sticht" und er überhaupt keine Lust hat, in den Käfig zu gehen. Dann schließe ich trotzdem irgendwann die Käfigtür, und er bleibt draußen. Meistens dauert es keine 5 Minuten, bis der Vogel ein riesiges Theater macht, um in den Käfig zu den anderen gelassen zu werden.

Ich hatte aber auch schon öfter den Fall, dass niemand in den Käfig wollte! Dann habe ich irgendwann wie jeden Abend das Licht im Raum ausgemacht, und alle haben draußen, außerhalb des Käfigs, geschlafen. Kaum wurde am nächsten Morgen das Licht angemacht, sind alle sofort in den Käfig geflogen, weil sie totalen Hunger hatten. Die Wellis wissen ganz genau, dass das Futter im Käfig ist! Manchmal dauert es eben eine Weile, bis sie dann rein gehen. Geduld ist ja eine der großen Tugenden in der Wellihaltung, das hast Du bestimmt schon mitbekommen... Ja, ich war schon beunruhigt, dass sie draußen schliefen. Und vielleicht schrecklich hungrig waren! Aber es passierte ja nur selten. Das gehörte zum Lernprozess dazu.

2. Der kleine Filip. Filip kam aus einer großen Außenvoliere. Da musste man nie irgendwo rein gehen! Also wollte er auch partout nicht in den Käfig gehen - auf jeden Fall nicht abends, wenn der dann geschlossen wird. Tagsüber war er im oft Käfig, er wusste, dass der tagsüber offen steht. Es gab aber jeden Abend Nervereien, weil Filip nicht rein ging. Ich war kurz davor, Filip abzugeben, weil ich nicht wusste, wie ich ihn an den Käfig gewöhnen soll. Zufällig ergab es sich, dass ich eine Voliere fand und jemanden, der sie mir brachte und aufbaute. Ab dem Tag, wo die Voliere da war, ging Filip abends in die Voliere. Freiwillig. Der Käfig war ihm einfach zu klein und zu eng...

3. Wenn der Käfig in einer dunklen Ecke steht, gehen sie nicht rein.


Vielleicht kann Dir das ein oder andere etwas weiterhelfen.

Danke, auch ein guter Tipp, abends zu füttern. Meine bekamen bisher in der früh die Näpfe gewechselt.
Der Käfig steht eigentlich ziemlich hell, zwar nicht am Fenster direkt aber beim großen dreifach Terrassenfenster/Tür, zu dunkel sollte er auf jeden Fall nicht sein.

Hallo, wollte euch ein kurzes Update geben. Der Tipp mit dem abends füttern war super. Die letzten Male hat es tatsächlich super geklappt, dass sie von selbst wieder rein gehen
Außerdem bin ich fleißig am üben, dass sie Hirse aus der Hand fressen. Auf die Hand gehen sie zwar noch nicht, aber sie kommen sowohl am/im Käfig, als auch im Freien her und haben hier schon mal keine Angst mehr.

Liebe Grüße und danke für eure hilfreichen Tipps