Unser Rick (2 Jahre alt, Hahn) macht uns zur Zeit Sorgen.
Ich versuch es mal, so detailliert wie möglich zu beschreiben:
Ricks Körpertemperatur war schon immer etwas wärmer als die von Morty (2 Jahre alt, Henne). Das haben wir immer auf 1. seine höhere Aktivität und 2. durch größere Scheu vor Menschen auf daraus resultierende, erhöhte Aufregung geschoben. Ansonsten war er immer der fittere von den beiden (Sie hat Übergewicht und ist recht faul und zickig - er hingegen hat ein gesundes Gewicht...).
Jetzt im Sommer bei den hohen Temperaturen kommt es häufiger vor, dass er (nur er!) die Flügel spreizt, zittert und dabei manchmal sogar hechelt. Vor zwei Wochen waren wir für eine Woche im Urlaub und da haben sich meine Schwiegereltern um die beiden gekümmert. Als wir zurückkamen, haben wir festgestellt, dass beide ganz schön zugelegt haben: Rick hat eine gewölbtere Brust und bringt 53g auf die Waage, sie ist entsprechend auf 57g mehr geworden. Gleichzeitig haben wir festgestellt, dass das Gefieder um seine Kloake ein wenig verklebt war und er begonnen hat, sich dort ständig zu putzen (und dabei Federn zu ziehen), was aber recht schnell wieder von selbst aufgehört hat.
Letzten Sonntag, also vor vier Tagen, haben wir ihn apathisch auf dem Boden vorgefunden, fast liegend, mit stark gestörtem Gleichgewichtssinn. Wir haben ihn direkt eingepackt und sind zum nicht vogelkundigen Tiernotarzt gefahren. In den 3,5h Wartezeit hat er sich nach unserer Einschätzung schon sehr gut erholt, die Augen wieder geöffnet, stand auf beiden Beinen, hat gerufen etc. Der Tierarzt hat aufgrund der positiven Entwicklung in der kurzen Zeit nur begutachtet, aber wir haben uns darauf geeinigt, dass er (wiedermal) gegen eine Wand geflogen ist uns vermutlich sogar eine Gehirnerschütterung hatte. Er riet von einer Behandlung vorerst ab, da auch Flügel und sämtliches Gebein in Ordnung schienen, wäre ein Röntgenbild eine unnötige Stressbelastung, die dem Vogel eher schaden würde. Auch machte Rick einen allgemein sehr gesunden Eindruck. Wenn es am Montag Probleme gäbe, sollten wir zu einem vk Tierarzt. Klang alles auch sehr einleuchtend und nachvollziehbar.
Am Montag und Dienstag war alles gut! Er hat normal gefressen, ist viel durch die Gegend geflogen, hat sich verhalten wie immer. Einzig hat er etwas stärker gezittert.
Heute (also Mittwoch) hat er sogar gehechelt mit gespreizten Flügeln und starkem Zittern (Laut Digitalraumthermometer 27,4°C). Morty, die ein richtiges Pummelchen im Vergleich zu Rick ist, hat dagegen entspannt auf der Stange gesessen. Auf dem Finger ist mir seine hohe Temperatur aufgefallen, die sogar höher als sonst ist und er hat leicht abgenommen. Es macht den Anschein, dass er mit der Hitze aktuell gar nicht klarkommt.
Zu allem Überfluss haben wir festgestellt, dass er sich an der linken Bauchseite verletzt hat - dort hing ein Bluttropfen...
Wie ihr seht, sind es gleich mehrere Baustellen und ich versuche herauszufinden, ob und wie was zusammenhängen könnte. In meiner Gegend gibt es leider keine für uns geeigneten vk Tierärzte, weshalb ich hier nachfrage, was das für ein Verhalten ist und was ich tun kann.
Blut war bisher bei keinem von beiden zu sehen, auch wenn sie sich manchmal sehr böse zanken. Die Übertemperatur macht mir am meisten Sorgen und ich befürchte schlimmes wie ein Nierenproblem. Könnte der Vorfall am Sonntag auch von einem Gichtschub herrühren?
Vielen Dank!
PS: Ich bekomme ihn aktuell nicht auf die Waage, seit dem Vorfall am Sonntag.
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