Kann eine Dreier-Konstellation klappen?

[Mona72]

Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich benötige mal wieder euer Schwarmwissen.
Bis Montag hatte ich 2 Wellipärchen ( 2 mal 8 Jahre und 2 mal 3 Jahre) Nun ist leider mein Althahn ganz plötzlich an Krebs verstorben. Da ich nach so vielen Jahren die Wellihaltung zukünftig aufgeben möchte, kommt für mich aufstocken nicht mehr in Frage. Nichts desto trotz mache ich mir Gedanken, ob die restlichen drei aktuell zu dritt zufrieden sind. Vielleicht zur Info - die Althenne und ihr verstorbener Partner waren sehr eng verbunden. Für den jüngeren Hahn zeigt sie gar kein Interesse. Zwischen den beiden Hennen hat es in der Vergangenheit immer mal wieder Zickenkrieg gegeben ( hatte hier im Forum bereits mein Leid geklagt) Dank toller Tipps hier im Forum und eine auf beide Hennen gut abgestimmte Aufteilung jeglicher Ressourcen hat es nie wieder Streit zwischen den beiden gegeben. Sie haben allerdings kein wirkliches Interesse an dem jeweils anderen. Unser jüngerer Hahn, zeigt sich aktuell weiterhin sehr verspielt, scheint ein wenig mit der Althenne anbändeln zu wollen , wird aber von ihr rigoros weg gejagt. An seiner eigentlichen „Partnerin“, der gleichaltrigen Henne ist der Hahn seitdem ich die beiden habe null interessiert. Ich glaube also aktuell nicht, dass einer von den dreien sich als Außenseiter fühlt, da es keine Verpaarung gibt. Ich selber mag mich noch nicht von den dreien trennen. Auch glaube ich nicht, dass es Sinn macht aus drei Wellis zwei zu machen, da ,wie gesagt, irgendwie keiner sich richtig mit einem verpartnern möchte. Die Althenne mag den Junghahn nicht wirklich und die beiden jüngeren haben ebensowenig Interesse aneinander. Es sieht momentan für mich wie eine Zweckgemeinschaft aus.
Was meint ihr? Kann es evtl. mit den dreien gut gehen? Mir ist es sehr wichtig, dass alle drei glücklich sind!
Freue mich auf eure Meinungen

[Silvia H]

Hallo Mona72,

ach wie traurig, nun sind es nur noch drei Flauschis. Es tut mir sehr leid, dass Dein Hähnchen verstorben ist. Und nun zu Deinem Dreigestirn: Nach meinem Empfinden kannst Du sie so belassen, auch wenn sie sich gegenseitig für einander nicht interessieren. Wellis brauchen zwar Artgenossen und wenn es auch, wie Du selbst bemerkst, nur eine Zweckgemeinschaft ist. Wenn sich die beiden Damen nicht in die Federn kriegen, der junge Mann sein eigenes Ding macht, dann ist es eben so. Natürlich wäre es schön, wenn sich eine Liebschaft entwickeln würde, aber Deine ältere Henne hat offenbar andere Pläne, ebenso die jüngere.
Also, solange die drei Flaschis ohne sich gegenseitig zu terrorisieren, ihr Ding machen, ist alles gut, brauchst auch keinen abzugeben.
Alles Gute.

[Mona72]

Hallo Silvia,
herzlichen Dank für die schnelle Rückmeldung. Jetzt bin ich etwas beruhigt. Der Tod meines Hahnes (Joschi) hat mich sehr bestürzt. Es kam so unvorbereitet. Am Wochenende war er noch quietschfidel und keckernd unterwegs. Er war ja so ein wenig der Schwarmchef. Er und seine Partnerin (Lola) waren Abgabetiere lebten zuvor in einem viel zu kleinen Käfig und verhielten sich sehr schüchtern, als wir sie zu uns holten. Eigentlich wollten wir schon da nicht aufstocken, aber ich fand, dass die beiden nicht alleine bleiben sollten. Und das war auch gut so! Joschi war kaum wieder zu erkennen, er zeigte den „Kleinen“ (Mäxchen und Flocke) die letzten Jahre wo es lang geht. Am Montag morgen saß er dann total aufgeplustert und mit geschlossenen Augen auf seiner Sitzstange. Da war mir schon klar, dass es ihm nicht gut ging. Beim Tierarzt wurde dann leider meine Sorge bestätigt. Er fehlt mir sehr! Ich werde die drei sehr gut beobachten und hoffen, dass es gut geht. Heute habe ich ihnen nochmal neues Spielzeug ( Kork, Kruschelpapier etc. ) mitgebracht. Damit waren sie den Nachmittag gut beschäftigt. Auf das es so bleibt!

[Silvia H]

Hallo Mona72,

so ein kleines Tierchen fehlt, wenn es nicht mehr da ist, ich war auch sehr lange traurig über meine zahlreichen Verluste. Dann noch die "netten" Kommentare, dass es ja nur so ein kleiner Vogel war, geben einem dann noch den Rest, der sich in Wut verwandelt. Leider geht es oft sehr schnell, dass es Wellis nicht gut geht, so von jetzt auf gleich. Joschi hat sich ja auch ganz normal verhalten, umso schlimmer ist es, wenn es schon zu spät ist, ihm zu helfen.
Aber Dein Joschi ist ja nicht ganz weg, er ist bei Dir und irgendwann wirst Du lachen müssen, wenn Du an ihn denkst, welchen Unsinn er getrieben hat.
Deine drei Flauschis beschäftigen sich mit dem neuen Spielzeug, toll, dass sie sich darauf stürzen, denn meine beiden würden zu Salzsäulen erstarren und die schrecklichen Dinger tagelang beobachten.
Alles Gute für Dich und wenn Du magst, dann berichte weiter, wie es mit den Flauschis läuft.

[Mona72]

Oh ja, ich musste auch erfahren, dass Vögel mitunter bei anderen einen eher geringfügigen Stellenwert haben. Er liegt bei uns im Garten und ist somit immer in der Nähe. Meine Flauschpopos sind Neuem gegenüber auch sehr skeptisch. Kork und Kruschelpapier kennen sie allerdings schon sehr gut und da dauert es nicht lange, bis sie anfangen sich damit zu beschäftigen. Ich versuche die Spielmaterialien zu variieren, dann kommt keine Langeweile auf. Wenn ich ihnen etwas gänzlich unbekanntes am Käfig platziere, können Tage vergehen bis sie sich ran trauen.

[Alula]

Hallo Mona,

Ich mein auch, das du sie so zu dritt lassen kannst. Keiner ist verpaartnert und so ist keiner da, der alleine da steht und ausgeschlossen wird. Es ist gut das du ihnen viel Beschäftigung bietest und so keine Langeweile unter ihnen aufkommt.
So sind die Wellis eben, neues könnte ja Gefahr bedeuten. Aber irgendwann werden sie sehen, das es doch nicht gefährlich ist und werden es lieben.

[Kathy]

Ich meine auch, wenn zwei nicht fest verpaart sind, ist das kein Problem.

Und mein herzliches Beileid zu deinem Verlust!

[marie69]

Hey Mona72,
da kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Ich hatte auch einige Jahre eine Dreiergruppe und es ging auch gut. In dem Fall ist es vielleicht sogar gut wenn kein Pärchen da ist und sie sich kennen. Das Mäxchen scheint die ältere Dame etwas aufheitern und trösten zu wollen.
Wichtig ist, dass sie nicht ganz alleine sind. Wenn nur noch einer über ist würde ich ihn schweren Herzens abgeben in einen neuen Schwarm. Und falls nur noch die zwei Hennen bleiben, was ja eher unwahrscheinlich ist, kannst du dann immer noch entscheiden.
Du kannst uns gerne weiter von deiner Dreiercombo berichten.
Viele liebe Grüße von Marie 69
Und natürlich alles Gute für Dich und Deine Vogelschar.

[Mona72]

Noch einmal lieben Dank für eure Anteilnahme und Meinungen! Ich bin jetzt erst einmal beruhigt. Ein bisschen Sorgen macht mir Althenne Lola, sie wirkt recht ruhig, 8 Jahre lang war sie mit Joschi verpartnert. Hoffentlich leidet sie nicht so sehr unter dem Verlust?! Vielleicht vermenschliche ich das auch ein wenig. Mäxchen macht den Entertainer und versucht die beiden Hennen immer nach draußen zu locken. Aber sorgt so vielleicht auch für Ablenkung! Habt noch einen schönen Abend

[Silvia H]

Hallo Mona72,

oft interpretieren wir auch nach unserer Gefühlswelt weil wir uns nicht in so kleine Wellis hinein versetzen können. Lola hat Freunde, ist nicht in Einzelhaltung, will ihre Ruhe haben, was sie in ihrem Alter auch darf. Solange Lola gesund ist, futtert und auch mal das Mäxchen anmeckert, ist alles gut.
Als mein Hähnchen gestorben ist, hatte meine Henne nicht mehr gegessen oder getrunken. Sie saß nur auf einer Stelle, als wäre sie festgeklebt. Sie hat wirklich getrauert, kam mit dem Alleinsein nicht klar. Das war am 30.12. und am 31.12. auf Silvester, hatte ich einen Hahn geholt. Mein Hühnchen hatte sich sofort auf ihr Futter gestürzt, als wolle sie sagen "Hey, alles hier ist meins". Die Anwesenheit des neuen Artgenossen hat sie aus ihrer Trauer gerissen. Alles war gut.
Auch Dir wünsche ich einen schönen Abend und auch einen schönen Sonntag.

[Kathy]

Ich würde abwarten. Vielleicht braucht sie noch Zeit. Und das ein älterer Vogel mal eher seine Ruhe haben möchte ist, denke ich normal. Bestimmt spielt sich das Ganze noch besser ein.

[Mona72]

Dank dir Kathy.
Was die Hennen anbelangt, glaube ich, dass sie sich an die neue Situation gewöhnt haben. Die ersten Tage haben die beiden sich ausschließlich im Käfig aufgehalten. Die letzten Tage hielten sie sich dann aber auch mal außerhalb des Käfigs auf und knabberten an den Weidenbällchen. Wer mir momentan etwas Sorgen bereitet ist das Mäxchen. Er hat ruft lauthals, über den ganzen Tag verteilt. Das laute Rufen kenne ich von ihm eigentlich nur, wenn er ungeduldig vor seinem leeren Futtertrog sitzt. Ganz massiv schreit er, wenn ich den Raum verlassen möchte. Ich könnte mir vorstellen, dass er versucht, die Damen nach draußen zu locken und froh ist, wenn dann zumindest ich ihm Zuwendung schenke und dann nicht möchte, dass ich gehe. Ich hoffe inständig, dass er sich nicht langweilt und es irgendwie schafft, die Hennen dazu zu motivieren, etwas aktiver zu werden.