Bakterielle Kropfentzündung heilt nicht ab :(

[leongt2]

Hallo liebe Forengemeinde,

Mein erster Beitrag hier direkt mit einer unschönen Komplikation in meiner Voliere. Ruffy, etwa ein Jahr alt, hat seit letzter Woche Freitag eine durch einen vkTA diagnostizierte Kropfentzündung durch Bakterienbefall, weswegen mir ein Antibiotikum Namens Orniflox verschrieben wurde. Dieses gebe ich einmal am Tag abends * verdünnt. Habe die Ernährung auf Kolbenhirse, gequollene Kolbenhirse und Eifutter umgestellt, morgen sollte auch das Keimfutter fertig sein. Leider hat sich der Zustand über die Tage nicht gebessert, heute ist es deutlich schlechter geworden, sehe das erste mal verschleimte Körnchen am Schnabel. Gerade hat er die Medizin auch sofort wieder ausgespuckt. Leider bin ich mir auch nicht sicher ob die Medizin zuverlässig in den Kropf gelangt, da er erst schluckt wenn er im Käfig sitzt D: Gebe das Medizin wie auf Birds Online gezeigt hinter die Zunge, sodass es eigentlich in den Kropf gelangen sollte. Meine Frage wäre jetzt, ob es einen Trick gibt den Schluckreflex auszulösen? Gibt es noch Ernährungstipps? Kann eine Kropfentzündung so lange Anhalten? Morgen geht es abends vermutlich nochmal zum TA wenn er durchhält, dann lasse ich mal ein Biogramm machen und auf Megas untersuchen. Wäre über jeden Rat dankbar :/

[leongt2]

Hat keiner eine Idee? War mittlerweilen am Freitag beim Tierarzt und Bakterien hat er immernoch. Er hat sein Gewicht von 37 Gramm gehalten. Bin jetzt vom Orniflox auf Synulox umgestiegen, aber er würgt nach wie vor hoch. Sollte ich ihn von seiner Partnerin trennen? Er füttert sie leider unmittelbar nach seinen Würgeattaken, aber habe sie bewusst dabei gelassen da ich davon ausgegangen bin dass der Stressfaktor zu Groß wäre wenn er alleine unter Quarantäne im Käfig sitzt. Futter gibt es nach wie vor Keimfutter, rote Kolbenhirse und ab und an etwas Gurke. Habt ihr sonst noch Fütterungstipps und was kann alles die Heilung behindern?

Edit: Trichos und Megabakterien sind nach wie vor nicht Nachweisbar.

[Forever]

Hallo leonght2

Es tut mir leid, dass du solche Sorgen um Ruffy hast und sich sein Zustand noch nicht wesentlich gebessert hat.

Wenn ich einem Patienten ein Antibiotika in den Schnabel verabreichen musste, dann waren das immer 2 Gaben am Tag, einmal morgens und einmal abends. Vielleicht ist die Dosierung bei dir einmal am Tag zu wenig, um den Bakterien den Garaus zu machen.
Die Eingabe erfolgt immer seitlich vom Schnabel, da wo dieser kleine Schlitz ist, kann man das Medikament gut hinein tröpfeln.

Unterstützen könntest du Ruffy noch mit verdünntem Thymiantee, der wirkt mitunter antibakteriell.

Ob eine Trennung sinnvoll ist von seiner Partnerin ist nicht leicht zu beantworten, sehe das in etwa wie du, das es mehr Stress für ihn ist alleine im Quarantänekäfig zu sitzen. Aber anderseits ist es auch nicht fördernd, wenn er noch zusätzlich seinen gereizten Kropf durch die Fütterung seiner Partnerin beansprucht, mal von der Ansteckungsgefahr abgesehen.

Ich drücke Ruffy die Daumen und wünsche ihm gute Besserung.

Liebe Grüße
Tine

[leongt2]

Hallo Tine,

Vielen Dank für deine Bemühungen und Ratschläge! Leider sieht es auch heute, 3 Tage mit dem neuen Medikament nicht besser aus, wobei der Kot mittlerweilen wieder öfter schwarz ist, davor war er die meiste Zeit hungrig grün :/ Was mir auffällt ist, dass er trocken würgt, habe bisher eigentlich nie gesehen dass er Körnchen oder Schleim heraus schleudert. Er kann auf jeden Fall sehr aktiv werden, sitzt aber auch viel aufgeplustert auf der Stange. Das neue Medikament wird zwei Mal am Tag gegeben, das Orniflox nur einmal, die Dosierung ist tatsächlich sehr niedrig, wurde nach dem Gewicht ausgerechnet. Will aber auch nicht prophylaktisch mehr geben, bevor er eine Überdosierung bekommt... was haltet ihr von Bene Bac (Hoffe ich darf das so hier erwähnen)? Vielleicht setze ich Ruffy in einen separaten Quarantänekäfig damit sich die beiden noch unterhalten, aber nicht mehr füttern können.

[leongt2]

Es wird und wird nicht besser. Ich kann es mir einfach nicht erklären. Ob der Tierarzt vielleicht etwas übersehen hat? Bei einer Kropfspülung wurden keine Trichomonaden oder Megabakterien gefunden, es wundert mich doch stark, warum keines der beiden Antibiotika anschlägt. Habe die beiden heute getrennt, mal sehen ob es dann besser wird, möglicherweise füttert er ja auch sofort das Antibiotikum an seine Partnerin. Wie lange dauert so eine Infektion denn in der Regel an? Mache ich irgendwas falsch? Wie bereite ich den Thymiantee am besten zu?

[Fanny]

Hallo leongt2,

den Thymiantee kannst du einfach mit kochendem Wasser aufbrühen und nach Anleitung auf der Packung ziehen lassen (1 Beutel auf 250 ml Wasser ca. 10 Minuten). Der Tee sollte Apothekenqualität haben, da dieser auf Pestizidrückstände oder andere Schadstoffe kontrolliert wird.

Um den Vogel an den Geschmack zu gewöhnen, in den ersten Tagen zur Hälfte mit Wasser verdünnen.

Nach der Gewöhnung an den Geschmack darf er sogar mindestens 20 Minuten ziehen und braucht nicht mehr verdünnt zu werden. Hier geht es darum, dass sich die wertvollen Inhaltsstoffe aus dem Kraut lösen und ins Wasser übergehen.

Laut anderer Quelle im Internet ist eine Überdosierung durch den Tee nicht möglich und was zu viel ist, kann der Vogel problemlos ausscheiden.
Das Abkühlen lassen des fertigen Tees nicht vergessen.

Ich glaube nicht, dass du etwas falsch machst. Die Therapie mit Antibiotika ist vielleicht manchmal einfach nicht ausreichend, wenn ein so kleiner Organismus geschwächt ist. Antibiotika sind Lebensretter, aber sie machen auch gesunde Keime und die Abwehrkräfte kaputt. Das ist einer ihrer Nachteile. Trotzdem werden sie in der heutigen Tiermedizin gebraucht und kommt man als Wellihalter manchmal nicht drum rum, sie dem eigenen Vogel zu geben.

[Forever]

Hallo leongt2

Du machst bestimmt nichts falsch.

Nach meinen Erfahrungen dauert eine bakterielle Infektion etwa 7-10 Tage, solange sollte auch die Antibiotikabehandlung andauern. Nach den ersten 2-3 Tagen (AB morgens und abends) konnte ich eine deutliche Verbesserung des Krankheitszustandes feststellen. Nach 10 Tagen war alles ausgestanden und der Patient war wieder quitschfidel und gesund.

Hat dein Tierarzt bei deinem ersten Besuch ein Antibiogramm der entnommenen Probe erstellt, heißt hat er von der Probe eine Kultur angelegt bzw. ins Labor geschickt um den genauen Bakterienstamm zu diagnostizieren.
Nicht jedes AB bekämpft die verschiedene Bakterienstämme gleich gut, daher ist ein Antibiogramm immer von Vorteil um exakt das richtige AB zur Behandlung der Bakterien zu verabreichen.

Zum Thema Tee herstellen, schau mal hier herein.

https://www.welli.net/tee.html

Weiterhin alles Gute für Ruffy.

Liebe Grüße
Tine

[leongt2]

Vielen Dank euch beiden! Der Tierarzt hat soweit ich weiß kein Antibiogramm gemacht, weder beim ersten noch beim zeiten Besuch. Dafür ging es glaube ich zu schnell, auch da das neue Antibiotikum ebenfalls ein Breitspektrumantibiotikum ist. Beim ersten Mal wurde ein Kropfabstrich und beim zweiten Mal eine Kropfspülung gemacht. Er meinte auch, dass das erste Antibiotikum eventuell nicht gewirkt hat, weil es für Hunde und Katzen gedacht ist, was beim neuen aber ebenfalls der Fall ist (Erstes Medikament hat den gleichen Wirkstoff wie Baytril) Was mich etwas beruhigt ist, dass der Kot wieder einigermaßen normal aussieht, er ist wieder deutlich schwarzer. Er war aber heute morgen wieder etwas am würgen

[leongt2]

Ruffy sieht heute morgen richtig schlimm aus. Er hat sein ganzes Gefieder verklebt, bis runter zum Rücken, als wäre er baden gewesen. Er konnte seine Augen erst garnicht öffnen... gerade bisschen Angst dass das Quellfutter vielleicht nicht mehr gut war... Aber es wirkte nicht schlimmelig.. Wird wohl heute nochmal zum Tierarzt gehen

[Forever]

Hallo leongt2

Oje der Arme.

So langsam müsste das AB aber greifen, wenn das tatsächlich an einer bakteriellen Erkrankung liegt.
Warst du heute nochmal beim TA und wenn ja was meint er?

Vielleicht liegt doch noch was anderes dahinter wie zb. Megas.
Frisst er vermehrt, verliert er an Gewicht?

Megas sind in manchen Fällen nicht immer gleich nachweisbar, oftmals benötigt es mehrere Proben.

Ich würde den TA vielleicht darauf nochmal ansprechen und ob es sinnvoll wäre Ruffy zusätzlich mit einem
Pilzmedikament (Ampho Moronal) zu behandeln.

Liebe Grüße
Tine

[leongt2]

Hallo Tine, waren eben wieder beim TA, er hat zum dritten Mal einen Kropfabstrich gemacht, diesesmal hatte ich den Termin bei einer anderen Tierärztin, der war deutlich gründlicher und wirklich jede Ecke wurde mitgenommen. Frischer Kot wurde ebenfalls untersucht. Nichts. Keine Trichos, keine Pilze. Nur Bakterien. Wiegen tut er nur noch 30 Gramm und er ist gefühlt deutlich dürrer und leichter als gestern. Habe ihm vorhin Nackthafer aus dem Bioladen geholt, den hat er gefressen wie ein Mähdrescher. Dieser soll ja ein ziemlicher Dickmacher sein, bei 30 Gramm sollte das wohl eher positive Effekte haben, hoffe ich. Kolbenhirse und etwas Eifutter nimmt er auch. Gerade hat er etwas Freiflug und ist sehr aktiv, das beruhigt mich schonmal. Dazu habe ich ihm jetzt den verdünnten Tee gegeben. Eine Probe ist ins Labor geschickt worden, das soll etwa 3-4 Tage dauern, teu teu teu dass er das durchhält! Ein leider sehr teurer Spaß, wie ich eben feststellen musste Was ich seltsam finde ist, dass er nach dem Fressen immer kurz mal trocken würgt, dann frisst er weiter. Und zwischen den Würgern tschilpt er immer, was ich auch seltsam finde. Aber auch dass heute morgen das erste mal ausgeschleuderte Körnchen am Käfig und an der Wand hingen, was sonst nicht der Fall war!

[Forever]

Hallo leongt2

Na da hoffen wir mal das bei der Probe im Labor vielleicht noch was entdeckt wird, was die Hartnäckigkeit dieser Erkrankung erklären würde.

Das Ruffy jetzt von 37 Gramm auf 30 Gramm runter ist, ist aber bedenklich.
Vielleicht doch Megas! Bei Megas nehmen die Wellis ja trotz Nahrungsaufnahme ständig ab, weil sie das Futter nicht mehr verwehrten können.

Ein ganz andere Gedankengang von mir noch, weil bisher noch keines der ABs so richtig gegriffen hat,
ein Kropfwickler? Das ist wie gesagt nur ein Gedanke, aber man muss alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.
Knabbert Ruffy gerne an Fäden und Seilen?

Ich hoffe das Ruffy nicht weiterhin abbaut und das die Laborergebnisse hoffentlich Aufschluss darüber geben was dem kleinen Mann tatsächlich fehlt.

Alles Gute

Liebe Grüße
Tine

[leongt2]

Vielen dank

Hatten tatsächlich mal einen Welli mit Kropfwickler, der hatte ohne Ende Fäden von einem Schredderspielzeug im Kropf, weswegen sich wohl Bakterien angesammelt hatten und es kam zu einer Kropfentzündung. Die wurden aber beim Kropfabstrich gefunden, jetzt war nichts dabei. Ob er gerne an Fäden knabbert kann ich ehrlich gesagt nicht genau sagen, haben aber bis auf Baumwollseile nichts mit Fäden in der Voliere, wobei es gut sein kann dass er dran knabbert! Werde mir das mal merken und beim nächsten mal den Tierarzt drauf ansprechen. Hoffentlich sind es keine Megas... Er frisst doch gerade relativ viel. Aber den restlichen Tag ist sein Kopfgefieder sauber, er scheint nicht mehr erbrochen zu haben. Mal sehen wie er morgen aussieht, habe jedenfalls mal das Eifutter entfernt damit er keinen Zucker zu sich nimmt.

Liebe Grüße,
Leon

[leongt2]

Update: Laborergebnisse sind noch immer nicht da, aber es geht ihm scheinbar was besser, der Kot ist wieder vollständig schwarz ohne grüne Flüssigkeit auf dem Küchentuch. Der Hafer hat ihn scheinbar wirklich aufgebaut, und er würgt auch nicht mehr so viel trocken. Gebe ihm wieder das Orniflox, diesesmal unverdünnt. Vielleicht wird der kleine Ja doch gesund

[Forever]

Hallo Leon

Das sind doch recht gute Nachrichten, dass freut mich für Ruffy und dich.

Für eine vollständige Genesung drücke ich weiterhin die Daumen.

Liebe Grüße
Tine