Haben Wellensittiche eine Seele?
Schon als Kind hatte ich einen Wellensittich. Meine Kinder hatten einen und mein Lebensgefährte wollte unbedingt einen, dem er sprechen beibringen kann! Genau das hat mich etwas erschreckt. Wir hatten immer nur einen Wellensittich! Irgendwie taten die mir leid. Ich wollte keinen Einzel-Vogel mehr! Mein Welli sollte weiß sein! Genau so habe ich es mir gewünscht. Welli als Schmuckstück für die Wohnung?So zog ich los in eine Zoohandlung und schaute mir Wellensittiche an. Und was soll ich euch sagen…ein süßes Pärchen hatte es mir angetan. Farbe war mir in dem Moment völlig egal, die waren so verliebt…und ich war einfach verzaubert. Die wollte ich haben. Die sollte man einfach nicht trennen, nein, ich musste sie davor schützen. So kam es, dass Otto und Lady zu uns kamen.
Jeden Tag war so richtig was los bei den Beiden. Lady war noch sehr jung aber richtig zickig. Otto war schon was älter und erfahrener. Er ließ sich nichts gefallen. Er zupfte Lady am Schwanz, wenn sie mal wieder zu frech wurde. Die Beiden waren so verliebt. Kraulen, schnäbeln, füttern und zwitschern …stundenlang konnte ich den beiden zuschauen. So manches Mal wünschte ich mir, ich könnte verstehen, was die Beiden sich gerade zu zwitschern. Wenn ich in meiner Sprache mit ihnen redete, drehten sie ihr Köpfchen, als ob sie mich verstehen können.
Kurze Zeit später, Otto und Lady waren gerade mal 4 Monate bei uns, passierte etwas, was uns sehr geschockt hat. Otto viel einfach so von der Stange und war ins Regenbogenland gegangen. Lady saß sehr verstört auf der Stange und schaute immer wieder zu ihren Gefährten. Sie war sehr traurig und hörte sofort auf zu zwitschern. Von dem Moment wusste ich: Wellensittiche haben eine Seele und sind keine langweiligen Federkugeln. Otto ist nun nicht mehr da, aber wir haben ihn nicht vergessen. Auch Lady hat getrauert, auf ihre Weise. Aber davon demnächst mehr.
Wellies haben eine Seele…
Otto ist nun nicht mehr da, einfach von der Stange gefallen, Plop! Lady saß wie versteinert da und schaute nach unten auf den Boden. Sie sprang sogar hinunter zu Otto, dann aber wieder zurück, so als wollte sie sagen:“Komm doch zu mir!“ Aber es tat sich nichts und Lady war einfach „sprachlos“. Sie tat mir unbändig leid…so wie sie da jämmerlich saß.
Und nun??? Ich habe mich im Welli Forum umgeschaut und erfahren, dass Wellies nicht lange trauern und man schnell wieder Ersatz beschaffen sollte!
Uff, Otto austauschen? Geht das überhaupt? Otto ist Otto, oder doch nur einer von vielen Wellies? „Die sind doch eh alle gleich…zwitschern, machen Krach und Dreck, fressen Körner und Salat. Unterscheiden kann man die, wenn überhaupt, nur in der Farbe! Sind doch nur Vögel!“ Diese und ähnliche Kommentare hört man immer wieder. „Die sind doch austauschbar, haben keine Seele, sind Sachgegenstände, Handelsware!“ Wenn man Lady & Otto so sieht, kann man das nicht glauben, nein, die beiden haben sich seeehr lieb gehabt.
Also gut, Lady soll nicht alleine bleiben. Noch am selben Tag bin ich in die Zoohandlung und habe „Ersatz“ beschafft!
Mein Lebensgefährte kam abends nach Hause und meinte: „Was bist du den für ein kleiner Floh!“. So kam Floh, genannt Flöhchen, zu seinen Namen und zu uns! Er war noch sehr jung und äußerst quirlig. Genau das Richtige für unsere Lady …
Sie ist nicht mehr alleine. Sie kann nun aufhören zu trauern! Von wegen! Sie war zwar neugierig und hat Flöhchen beschnuppert, aber schon sehr bald ging die Post ab im Käfig! Floh war ein Eindringling! Es war nicht Otto! Otto war IHR Hahn! Sie liebten sich, kraulten, schnäbelten und kuschelten miteinander. Floh war einfach noch zu jung? Otto ist halt nicht austauschbar!
Der arme Floh, er durfte fast nichts! Am Fressen wurde er gehindert, irgendwo in Ruhe sitzen durfte er nicht, er wurde gejagt, gehackt, gezwickt und in den Flügel gebissen. Meine Güte, der Arme. Ich habe richtig mit ihm gelitten. Ich wollte helfen und habe mich quer durch`s Internet gelesen.
Lady hat getrauert und das Revier, das sie mit Otto belegt hatte verteidigt bis zum Äußersten. Ich habe das Innenleben des Käfigs umorganisiert und andere Einrichtungsgegenstände besorgt, da wurde es etwas besser. Die Beiden haben sich nun gegenseitig akzeptiert. Erst, als ich einen schönen neuen, großen Käfig angeschafft habe wurde das Verhältnis freundschaftlicher. Sie hatten ja nun mehr Platz um sich aus dem Weg zu gehen. Selbst beim Freiflug ließ Lady den Floh nicht an sich ran. Zicke!
Der arme Floh! Der konnte machen was er wollte…die Zicke hatte nur sehr selten Lust zu spielen und verschlief lieber den Tag! Hier musste sich dringend was ändern! Was genau, erzähle ich Euch ein anderes Mal.
Seid gegrüßt
Von Lady und Floh
Der Artikel wurde am 11.02.2014 von veröffentlicht in der Kateogie: Allgemeines im Blog.
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Ich warte auf die Fortsetzung....
Papu aus Berlin (16.02.2014 - 13:54)
Ich auch...
LG
Papi
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