Ich bin da!
Hallo erstmal, mein Name ist Zucchini, aber ich habe noch so viele andere Name von meinen FeLos bekommen. Quietschie, Yellow, Schnuffelchen, El Barto, gelbe Bombe … jeden Tag ein anderer.Meine FeLo ist ganz verliebt in mich, seit sie mich mitgenommen hatte. Sie hat gesagt, dass sie mich nie mehr hergibt.
Das kam so: ich war in einer Tierhandlung mit vielen anderen Lutinos (so nennt man sie Gelben von uns) in einer Box. Ich war aufgeregt – sie stand draußen und schaute uns an. Sie sah mich und meinen kahlen, grünverschmierten Po. Ich hatte dort keine Federn mehr. Und was strengte ich mich an – Turnübungen und Verrenkungen machte ich. Sie ging zu den Verkäufern, sagte etwas und ging wieder.
Das grüne Zeug nennt man Hungerkot. Ich war wohl noch zu jung, bekam dort nicht ordentlich zu essen.
Am anderen Tag kam sie wieder – schnurstracks ging sie auf unsere Box zu und sagte: „Ich will die kleine Schecke da.“
Der Verkäufer zögerte und sagte, „Na, der macht mir ein bisserl Sorgen.“ Und sie: „Ich will den da, sofort.“ (Und was für eine Unverschämtheit – der Verkäufer sagte noch, ich wäre eine Henne!)
Sie kaufte auch eine kleine Box und fuhr mit mir nach Hause. Die ganze Zeit erzählte sie mir Geschichten, wo ich hinkomme und was dort alles ist, dass ich neue Freunde haben werde. Ich war so aufgeregt. Zuerst kam ich in einen kleinen Käfig dort, bei ihr. Es kamen Leute und ich hörte auch Vogelstimmen.
Zunächst war alles fremd und die FeLos staunten mich an. Ich war eigentlich gut drauf, bis die FeLo mir den Po abputzte, das fand ich nicht so toll. Ich war zu aufgeregt, konnte nichts fressen. Meine FeLo war besorgt, telefonierte dauernd.
Am nächsten Tag war es ruhiger und ich bekam endlich Hunger. Meine Kolbenhirse schmeckte mir und ich fühlte mich besser. Aber ständig schaute die FeLo nach meinem Po und den „Bömbchen“.
Irgendwann war die FeLo zufrieden und sie brachte mich zu einem Mann, der mich anschaute und sagte: „Da haben sie aber einen munteren Prachtkerl.“ Der Mann hieß „Dr. Tierarzt“.
Danach war alles gut: mein Appetit, mein Po – ich bekam neue Federn, ganz schnell.
Irgendwann kam ich dann in ein Zimmer und da waren auch so welche wie ich! Eine hellblaue – ist die süß! Und ein weißer, mein neuer Kumpel.
War das aufregend. Erst vergaß ich meine FeLo, aber dann kuschelten wir wie immer. Ich habe keine Angst vor ihr, die anderen beiden sind etwas reservierter, lassen sich aber auch ab und zu mal streicheln.
Den Tag, wo ich das erste Mal fliegen durfte, den werde ich nie vergessen. Meine FeLo holte mich aus meinem Zuhause heraus und setzte mich auf das Dach davon. Und dann – das war ganz komisch: ich erhob mich! Erst erschreckte ich mich, aber das war wie ein Wunder, so was hatte ich vorher noch nie gemacht! Und was stellte ich mich an – ein kleines Stück, dann bekam ich Angst und setzte mich irgendwo ab.
Nun bin ich erwachsen geworden und manchmal nerve ich meine beiden Gefährten. Manchmal machen wir aber auch Unsinn zu dritt. Ich denke, die FeLo holt mir bald eine Freundin, weil meine Blaue mich nicht soooo lieb hat, wie ich sie. Ich habe ein schönes Zuhause und Freunde. Bald bekommen wir auch einen tollen großen Käfig, wo wir zum Fressen und Schlafen sind. Und ich kann ganz wunderbar fliegen. Wenn die FeLo in das Zimmer kommt, begrüße ich sie und fliege auf sie zu.
Ich habe auch Hobbies: Ich liebe es, in Basilikum zu baden, zu quatschen und auf den Kopf von meiner FeLo zu fliegen und in diesen braunen langen Dingern rumzuzupfen. Macht das Spaß!
Was an mir etwas ganz Besonderes ist: ich habe einen einzigen frechen schwarzen Punkt. Der war mal kurz weg, als ich mein Federkleid wechselte. Nun ist er wieder da. Und: jedesmal, wenn ich mich strecke, gebe ich ein leises Sirren von mir. Wenn meine FeLo mich am Kopf krault, „schnurre“ ich sogar. ^^
(Meine FeLo hat mich übrigens auch entgegen der Meinung von anderen geholt –man soll ja solche Tierhandlungen und Züchter nicht unterstützen und bezahlen, die uns viel zu jung von unseren Eltern wegholen. Sie sah mich und wußte, wir gehören zusammen. Ich, mein Schwarm, die FeLos, und vielleicht bald meine Henne. Sie wartet noch auf eine Partnerin für mich aus dem Tierheim oder schlechter Haltung).
Mein erstes Foto zuhause – meine FeLo hat noch nicht mal den Quarantänekäfig von Spinnweben befreien können, denn sie hat nicht einmal gewusst, dass sie mich mitnehmen würde.
Der Artikel wurde am 31.03.2014 von Bubbles veröffentlicht in der Kateogie: Geschichten.
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Kassy aus Königswinter (09.04.2014 - 21:18)
Total süß geschrieben :)Hat uns sehr gefallen ;)