Eingangsscheck und Quarantänezeit
Häufig steht man als Wellensittichliebhaber da und überlegt sich Eingangsscheck mit Quarantänezeit oder lieber gleich in den Schwarm.Der Kleine sieht schließlich gesund aus. Die Haltung des Vogels ist richtig. Auch das Gefieder ist in Ordnung.
Doch leider kann der fröhlich in seinen Käfig singende, schreddernde oder spielende Süße eine Krankheit in sich haben.
Deshalb sollte man auf jeden Fall zu einem Vogelkundigen Tierarzt und eine Eingangsuntersuchung machen lassen. Woher der Wellensittich stammt spielt dabei keine Rolle. Jeder Vogel kann versteckte Krankheiten in sich tragen. Egal ob er vom Züchter, Zoohandlung, dem Tierheim oder aus Vermittlungsrubriken kommt.
Dieser Eingangsscheck dient nicht nur dem "Neuling" sondern ist ein Schutz des Restschwarmes vor möglichen Infektionen. Ein verantwortungsbewusster Halter läst daher seinen Flauschi untersuchen!
Bei einem Eingangsscheck werden ein Kropf. - und Kloakenabstrich gemacht. Diese werden direkt unter dem Mikroskop untersucht. Dabei werden evtl. vorhandene Parasiten wie z.B. Würmer erkannt. Aber auch Bakterien oder Geißentierchen wie z. B Trichomonaden.
Manchmal können dabei auch Marcrohabdus ornithogaster (Megas) festgestellt.
Gut ist es wenn man einen Sammelkot von mindestens 24 Stunden dabei hat. (Besser ist aber von 3 Tagen, da z.B. Megas nicht immer ausgeschieden werden.)
Diese Sammelprobe ist wichtig, denn hierbei wird vor der mikroskopischen Untersuchung eine Anreicherung gemacht.
Die ersten Ergebnisse können innerhalb eines Tages da sein.
Andere Ergebnisse aus der Anreichung aus Kropf. - und Kloakenabstrich können bis zu 14 Tage dauern, da insbesondere Pilzkulturen erst nach einem längeren Zeitraum nachgewiesen werden können.
Der Wellensittich wird gewogen, dabei kann das Gewicht und der Ernährungszustand ein wichtiger Hinweis auf evt. Krankheiten sein.
Der Vogelkundige Tierarzt wird die Atmung des Vogels kontrollieren, so wie die Krallen. - , Schnabellänge und Schnabelfarbe (oft erster Hinweis auf Lebererkrankungen). Auch wird er Schnabelhöhle und das Gefieder des Vogels betrachten. Sollten bei dem Gefieder irgendwelche Auffälligkeiten geben, wird der Arzt zu einer Untersuchung auf PBFD und Polyoma raten. Hierfür wird eine Gefiederprobe entnommen und in ein Labor geschickt.
Waren alle Ergebnisse negativ, sollte der Vogel noch nicht sofort zu dem bestehenden Bestand. Die meisten Vogelkundigen Tierärzte raten dazu noch mindesten 14 Tage lang den Kleinen räumlich zu trennen. Was leider 80% der Wellensittichliebhaber nicht machen. Diese geben jetzt den Kleinen in den Schwarm. Was aber auch sehr gefährlich sein kann. Der Vogel hatte viel Stress durch die neue Umgebung. Schon alleine dadurch können Krankheiten ausbrechen, die vorher nicht festgestellt wurden. Die räumliche Trennung ist wichtig, da viele Krankheiten schon durch die Luft übertragen werden können.
In der Quarantänezeit sollte der Wellensittich besonders beobachtet werden und bei Auffälligkeiten der Arzt kontaktiert werden.
Nach der Quarantänezeit steht einer Vergesellschaftung nichts mehr im Wege, aber das ist ein anderes Kapitel.
Noch ein paar Infos am Rande:
Es gibt Vogelkundige Tierärzte, die empfehlen eine Quarantänezeit von bis zu 8 Wochen.
10% der Wellensittichliebhaber machen keine Quarantänezeit.
Weitere 10% warten 14 Tage ab nachdem der Arzt das Okay gegeben hat.
Nur 5% warten vier Wochen ab, bis der "Neue" zu dem bestehenden Schwarm darf.
Die Dunkelziffer derjenigen die nichts machen ist leider viel zu hoch.
Der Artikel wurde am 08.04.2014 von 2 Federlose veröffentlicht in der Kateogie: Gesundheitsblog.
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