Erfahrungsbericht: Lautstärke von Wellensittichen
Mit diesem kleinen Erfahrungsbericht möchte ich einmal kurz schildern, welche Erfahrungen ich so gemacht habe mit den unterschiedlichen Anzahlen an Wellis und deren Lautstärke, die ich bisher in meinem Zuhause gehalten habe.Unverhofft kam ich vor einigen Jahren nach einer Wellensittichhaltungspause zu neuen Wellis. Zwei Pieper wurden bei mir zur Urlaubsbetreuung abgegeben und nie wieder abgeholt. Also haben sie bei mir ein Zuhause gefunden. Die beiden waren für Wellis recht zurückhaltend am Anfang. Je nach Wetter (Lichtverhältnissen) und Laune und mit zunehmender Sicherheit im neuen Zuhause fanden sie heraus, dass es doch ganz nett sein kann die Federlose besonders in den Morgenstunden nach Sonnenaufgang laut wach zu zwitschern. Insgesamt konnte ich beobachten, dass sie zwar immer wieder auch mal ruhigere Tagesphasen hatten, aber besonders am Morgen und Abend drehten die beiden Wellis richtig auf. Zum Leidwesen der Mitbewohner in der WG in der ich damals lebte. Sie fanden die beiden weniger sympathisch, wenn sie von einer Party spät nach Hause gekommen waren und am Morgen ausschlafen wollten ;).Selbst durch die geschlossene Tür die das Wohnzimmer von den Schlafräumen jeweils abtrennte, waren die zwei Zwitschermänner durchaus zu hören, wenn sie Ruflaute oder lauteres Gezwitscher von sich gaben. Leises Gebrabbel war nicht hörbar. Insgesamt ist aber die Anzahl von zwei Wellis unter normalen Umständen durchaus unwesentlich, wenn sich alle Mitbewohner erst einmal an die kleinen Geier gewöhnt hatten. Wollte wirklich einmal jemand länger schlafen, war auch durchaus eine Lösung arrangierbar und durch Abdunkeln des Raumes sorgte die so vorgetäuschte Nacht noch ein wenig länger für Ruhe am Morgen.
Als ich wenige Monate später auf 3 und 4 Wellis aufstockte, kann man nicht direkt sagen, dass sich der Lärmpegel verdoppelte. Im Gegenteil. Das Gebrabbel nahm bei meiner Bande zu und die Ruflaute oder das Zetern durchbrachen zwar immer wieder mal zwischendurch die Brabbellitanei, aber insgesamt war es wirklich eien kaum auffallende Steigerung des Gesamtpegels.
In einer neuen und eigenen Wohnung erhielten dann 3 weitere Wellis ein neues Zuhause. Mittlerweile waren es 3 Hennen und 4 Hähne. Hähnen unterstellt man ja häufig, dass sie lauter oder zwitscherfreudiger wären. Das stimmt nur bedingt. Meine Hähne sangen zwar melodischer, aber die öfter zeternden Hennen stehen der Lautstärke in nichts nach. Mit 7 Wellis in einer Mietwohnung war es kein Problem. Nie beschwerte sich (auch bis heute nicht) ein Nachbar und obwohl die Wohnungen zeitweise sehr hellhörig sind und man die Vögel bei guter Laune trotz zwei geschlossener Türen manchmal sogar im unteren Flur des 3 stöckigen Treppenhauses leise hören kann, gab es glücklicherweise keine Probleme. Aber nun zurück zur Lautstärke der 7 Wellis. Mit 7 konnte man wieder eine Veränderung des Lautstärkepegels feststellen. Natürlich sind 7 Wellis insgesamt etwas lauter als 2, bzw. 4. Aber auch hier hielt sich alles im verkraftbaren Rahmen. Empfehlen würde ich jedoch die Haltung von 7 Wellis nicht unbedingt im Wohnzimmer. Will man TV schauen oder Musik hören, dann versteht man ohne wirkliches lauter drehen nicht mehr wirklich was. Lauter drehen übersteigt jedoch unter Umständen die verträgliche Lautstärke der restlichen Hausbewohner irgendwann und stört somit eher als die Wellis selbst. Meine persönliche Lösung war gar nicht erst einen TV anzuschaffen und Musik über Kopfhörer zu hören. Man muss nämlich bedenken, dass sich Wellis auch wunderbar zum lauter sein animieren lassen. Radio, Musik oder andere Geräusche animieren Wellis selbst mitzuzwitschern und lauter zu sein. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass es ein geradezu ins rollen kommender Wettbewerb des Übertönens wurde, schmunzel. Mein Tipp also, bei einer gewissen Anzahl von Wellis den TV und die Wellis in getrennten Räumen unterzubringen oder einen guten Funkkopfhörer zulegen, zwinker.
Im normalen Alltag sind 7 Wellis trotzdem eine Bereicherung und aufgrund der zunehmenden Aktivität des Kleinschwarmes eine tolle Unterhaltung. An das Gezwitscher muss man sich natürlich zwar gewöhnen und Besucher sprachen mich bei 7 Wellis natürlich schon darauf an, dass sie ja schon lauter sein würden, aber man selbst gewöhnt sich wirklich mit dem Aufstocken schnell dran. Man ist ja nicht wie ein Besucher von jetzt aus gleich dem Gezwitscher ausgesetzt, sondern eigentlich immer damit konfrontiert. Ich bemerke immer wieder, dass man lernt das ganz gut auszublenden (das normale Maß an Gezwitscher).
Innerhalb kurzer Zeit ging es bei mir mit dem Aufstocken weiter auf 9,11 und letztendlich 13 Wellis. Aktuell sind es 12. Zwischen dem 9. Welli und dem 13. Welli gab es merklich eigentlich nur Unterschied in besonders aktiven Tagesphasen. Telefonieren im gleichen Raum war schon mit 4 Wellis nicht unbedingt möglich, aber auch da gibt es ja Lösungen und in besonders aktiven Momenten erfreute ich mich die meiste Zeit an dem damit verbundenen Quatsch, den die Geier im Kopf hatten, als mich dadurch gestört zu fühlen. 9-13 Wellis sind nun eigentlich bzgl. der Ruflaute in der ganzen Wohnung entsprechend laut oder leise zu hören. In einer 60 Quadratmeterwohnung mit geschlossenen Türen ist es jedoch ohne Probleme möglich mal dem Gezwitscher zu entgehen, wenn man hinter sich wirklich die Tür zu macht und den Raum verlässt. Das Bedürfnis dies zu tun habe ich eigentlich nur selten. Als ich damals meine Studienarbeit schrieb und mich genervt von der Technik etwas gestresst fühlte, merkte ich schon wie ich es als besser empfand den Raum zu wechseln und doch nicht bei meinen Geiern weiter zu schreiben. Aber auch das ging im Nebenzimmer dann ganz ohne Probleme.
Insgesamt lässt sich sagen... 2 Wellis sind wirklich mehr als human, wenn man die Relation zu 13 in Aktion kennt. Vielleicht waren meine Ohren aufgrund der Großpapageienhaltung meiner Eltern früher schon abgehärtet und ich es einfach gewohnt, aber ich kann sagen, dass alles relativ ist und es selbst bei 13 Wellis bzgl. der Lautstärke in einer Mietwohnung nicht zu Problemen kommen muss. Entscheidend dafür ist jedoch auch die Tatsache, dass ich nette Nachbarn und Vermieter habe und da wirklich Offenheit besteht. Grundsätzlich muss man neben der Lautstärke aber beachten, dass neben Platzangebot und, und, und, auch beachten muss, dass man mit mehr als 4 Wellis nicht unbedingt leicht eine neue Wohnung findet. Das find ich erwaähnenswert weil wichtig. Aufstockung deshalb bitte immer nur äußerst bedacht und unter Beachtung aller Kriterien wie Kosten, Schmutz, Platzangebot etc. Was die Lautstärke an sich angeht, kann ich noch sagen, dass es natürlich auch Menschen gibt, die sich schon durch das Zwitschern von 2 Wellis gestört fühlen. Das hängt einfach sehr vom einzelnen Menschen selbst ab. Lärmempfindliche Menschen sollten deshalb lieber von Wellensittichhaltung absehen.
Um ehrlich zu sein und nicht nur meine Sicht zu schildern, die ich vertrete, da ich meine Wellis ja natürlich sehr liebe, möchte ich aber auch sagen, dass es gerade Menschen die Tiere nicht sonderlich mögen oder wirklich einfach nur Geräuschempfindlich sind, wirklich zur Belastung werden kann. Ich habe beispielsweise eine Freundin, die sehr gestresst wird, wenn sie sich länger mit meinen Wellis in einem Raum aufhält. Lösungen gibt es hier einfach indem man sich in einen anderen Raum setzt oder eine andere Lokalität sucht, in der man sich mal trifft. Dies kann durchaus ein Punkt sein, den es zu bedenken gilt für potentielle Wellihalter. Mich bringt es nicht davon ab Wellis zu halten ;)
Als letzten Aspekt möchte ich noch mit auf den Weg geben, dass es nicht allein auf die Anzahl sondern auch auf den Charakter und das Wesen eines Wellis ankommt, wie laut im Endeffekt ein Prchen oder auch eine Gruppe von Wellis wird. Wären alle so leise wie mein Otto, dann hätte ich trotz 13 Wellis wahrscheinlich ein ruhigeres Leben als es aktuell der Fall ist. Da ich aber auch Lärmmacher wie Rudi habe, die wirklich auch mal eine anhaltende Zeterphase hat, ist es bei mir durchaus auch mal lauter. Was ich damit sagen will, ich kann mich an Zeiten erinnern bei denen es mit 11 Wellis ruhiger als mit 7 war. Entscheidend sind oben genannte Faktoren.
Alles in allem möchte ich meine Zwitschertüten nicht missen und bemerke immer wieder, wie sehr ich das Gezwitscher vermisse, wenn ich in einer ganz ruhigen Umgebung bin. Jeder der Wellis hat, der weiß was ich damit meine. Wer keine Wellis hält und sich eventuell. überlegt welche anzuschaffen, sich allerdings bzgl. der Lautstärke unsicher ist, der sollte einfach Kontakt zu einem Wellensittichhalter suchen und sich dort mal einladen lassen. Dann kann er einfach mal so eine Momentaufnahme bekommen, wie laut Wellis in Aktion, am Morgen, am Abend oder zu anderen Tageszeiten sein können.
Meine Wellis sind jedenfalls keine Lärmmacher, sondern einfach liebenswerte Zwitschertüten an deren Gebrabbel und Co ich mich erfreuen kann. Mehr zum Thema und die häufigsten Fakten und Fragen zur Thematik Lautstärke von Wellis gibt es auf der Homepage nachzulesen.
Nun wünsche ich euch viel Freude mit euren Quatschtüten.
Eure, Ive
Der Artikel wurde am 14.07.2014 von Ive84 veröffentlicht in der Kateogie: Haltungsblog.
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Chris aus Daun (25.07.2014 - 18:18)
Ein schöner Erfahrungsbericht. Ich muss sagen, dass bei uns das Aufstocken von 2 auf 4 ein Sprung war. Das anschließende Aufstocken auf 6 war auch ein ziemlicher Lautstärkesprung. Mittlerweile sind es wieder 4, aber die Lautstärke ist gefühlt bei den 6 geblieben. Fernsehschauen, telefonieren oder gar nur Reden ist da meist nicht drin. :-)
Ich vermute mal es liegt auch stark an den Welli-Charakter und den Umfeld (Helligkeit, Freiflug, ..) wie die Lautstärke ist. Wenn ich mich genau entsinne ist sogar unsere Susi eine recht angenehme trällernde Stimme gewesen, dafür war Sweety oder ist Fio eher ein lautes zetern. Arthur war angenehm und ruhig, Eddi lautstark abwechselnd quicken und singend. Diego kraftvolle laut im Gesang und Mandred am Dauersingen. Vermutlich macht es wirklich die Kombination. ;-)
Ich vermute mal es liegt auch stark an den Welli-Charakter und den Umfeld (Helligkeit, Freiflug, ..) wie die Lautstärke ist. Wenn ich mich genau entsinne ist sogar unsere Susi eine recht angenehme trällernde Stimme gewesen, dafür war Sweety oder ist Fio eher ein lautes zetern. Arthur war angenehm und ruhig, Eddi lautstark abwechselnd quicken und singend. Diego kraftvolle laut im Gesang und Mandred am Dauersingen. Vermutlich macht es wirklich die Kombination. ;-)
Kerstin aus Frankfurt (15.08.2014 - 11:29)
Ich habe zur Zeit 11 Wellis, immer am quasseln. Habe mich aber total daran gewöhnt. Es wird halt jetzt mit Kopfhörer fern gesehen.
stiefelmichi aus Hamburg (14.11.2015 - 03:17)
Ich hatte bis zu 8 geliebte Wellis in meinem Schlafzimmer mit ständigen Freiflug. Musik und TV kannst vergessen. Störungen gabs nur wenn Sie irgendwas erschreckt hat. Gelegendlich haben Sie sich angeschrien das Sie auch 2 Räume weiter zu hören waren, dann bin ich laut geworden und Sie ruhig und alles war wieder gut. :) Ich vermisse die Bande sehr, hab aber jetzt keinen Platz dafür. Traurig ich bin.
chotty aus Braunschweig (17.11.2015 - 22:25)
Wenn meine 5 Geier im Urlaub sind, empfinde ich die Wohnung als unnatürlich still. Wobei ich deutlich Unterschiede im Charakter feststelle. Mein Verley war immer lauter als alles. Ein kleiner Sänger. Die anderen sind dagegen ruhiger und schnattern eher. Die Hennen sind eher ruhig.