Tierarzt: Vogelkundig und normaler Kleintierarzt
Meine Erfahrungen:Mein erstes Erlebnis mit einem normalenTierarzt hatte ich 2008 im September. Anfang August haben mich 2 Wellensittiche in einer Zoohandlung so begeistert, das ich sie gleich mitgenommen habe. Was der größte Fehler war, dass ich mich nicht schon vorher über die Haltungsbedingungen und Krankheitsanzeichen erkundigt habe.
Das Problem
Mein Max hatte nach 2 Wochen, ein für mich komisches geschwollenes Auge und wurde immer leiser und ruhiger in seinem Verhalten. Ich machte mir natürlich Sorgen um mein Federbällchen. Im Telefonbuch suchte ich mir einen Tierarzt der nicht allzu weit und mit dem Bus gut erreichbar war. Eine Kleintierärztin hab ich gleich angerufen und einen Termin ausgemacht für Max und Amra. Ich dachte mir, es kann nicht schaden, gleich mal beide anschauen zu lassen. Bei Max wurde eine Augenentzündung und eine Erkältung festgestellt. Er bekam gleich eine Antibiotikaspritze und Augentropfen, die ich mehrmals täglich eintropfen sollte. Bei Amra wurden Räudemilben festgestellt und ich bekam eine Salbe mit einem Medikament mit, das ebenfalls mehrmals täglich mit einem Wattestäbchen auf den Schnabel aufgetragen werden soll. Zusätzlich noch die Füsse gut einschmieren damit. Die Kleintierärztin meinte, das beide diese Krankheiten bereits aus der Zoohandlung bzw. schon vom Züchter mitgegeben wurde.Was dann geschah
Frohen Mutes nach Hause gekommen, weil es ja laut der Tierärztin absolut kein Problem war, dass beide schnell wieder gesund werden, setzte ich Amra und Max wieder in den Käfig. Am Abend das Prozedere mit dem Einfangen, gestaltete sich nicht so schwierig, da ich noch einen kleineren Käfig mit 80 cm Breite besaß. Max saß jedoch den ganzen Nachmittag nur ruhig auf seiner Stange und abends nach der Augentropfengabe sogar nur unten am Käfigboden. Je später es wurde desto mehr Sorgen machte ich mir um ihn - weil so still und teilnahmslos kannte ich ihn gar nicht! Die Ärztin war nicht mehr erreichbar und da stand ich nun stundenlang bei den zweien und wusste mir nicht zu helfen. Gegen 22 Uhr flog mein kleiner süsser Max, gerade mal 9 Wochen alt, über die Regenbogenbrücke.Warum?
Was habe ich nur falsch gemacht? Soviele Gedanken flogen mir durch den Kopf und ich kam zu keinem Ergebniss! Der Anruf am Morgen danach bei der Ärztin war für mich (zu damaliger Zeit) befriedigend. Sie meinte, dass Max schon zu geschwächt war und die Spritze mit aller Wahrscheinlichkeit, zu viel für den kleinen Körper war. Noch am selben Tag gings wieder in die Zoohandlung, der ich berichtete was geschehen war und dass die Krankheiten bereits in den kleinen Körpern steckte und wohl zum Ausbruch kamen, mit dem Umzugsstress in ein neues Zuhause. Max II ging mit mir nach Hause, der sich sofort mit Amra verstand. Ein 8 Wochen junger kleiner Wellimann. Bei Amra war eine leichte Besserung zu sehen und das eincremen schien ihr sogar Spass zu machen. Doch was war das? Nach 3 Tagen schien es dem kleinen Max II nicht gut zu gehen. Also gleich am nächsten Tag wieder zu der gleichen Kleintierärztin. Sie konnte nichts feststellen und gab ihm *vorsichtshalber* eine Aufbauspritze.Unglaublich was jetzt geschah
Ihr könnt euch mein Entsetzen gar nicht vorstellen, als ich nach Hause kam und Max II immer schwächer und schwächer wurde. Das KANN doch nicht sein!!?? Zum Glück war die Tierärztin noch in der Praxis und während wir uns unterhielten, kippte MaxII zur Seite und fiel um. Ich heulte ins Telefon, sie soll mir sagen was ich tun kann. Doch Max II war schon im Regenbogenland. Wieder diese Auskunft; er war schon zu schwach, die Spritze war zu viel für ihn. Dabei war er noch nicht sooo krank, als ich zu ihr gefahren bin. Mann!! hab ich mir Vorwürfe gemacht, was ich wohl falsch gemacht haben kann. Eine schlaflose Nacht folgte. Amra ging es derweil immer besser, jedoch das eincremen musste ich insgesamt 4 Wochen durchführen.
Wie es weiter ging?
Damit unser Mäderl nicht alleine sein musste, haben wir ein paar Tage später, in einer anderen Zoohandlung, unseren grünen Wellibengel Benni geholt. So ein richtig frecher, munterer Wellimann. Das war Ende September 2008! Zur gleichen Zeit bekamen wir auch endlich unseren Internetanschluss und wussten noch nicht, wie sehr dies das Leben unserer Welliracker verändern würde. Denn ich entdeckte www.welli.net!! Dort fand ich jede Menge Informationen über artgerechte Haltung, artgerechte Ernährung und auf www.birds-online.de sogar Themen über die Gesundheit und evtl. Krankheitsanzeichen. Ganz toll finde ich auch das Forum auf www.welli.net!Das besondere ist
Es gibt immer jemanden der sich bei speziellen Fragen auskennt. Dort habe ich auch erfahren, dass es Tierärzte mit einer Zusatzausbildung gibt, eine Ausbildung die kein normaler Kleintierarzt besitzt. Und diese Tierärzte sind Vogelkundig, was das genau bedeutete, erfuhr ich, als ich mit meinen 2 Wellis das erste mal dort war zum Eingangscheck. Die Wellis wurden genau abgetastet, gewogen, ein Kropf und Kloakenabstrich gemacht und auf etwaige Parasiten oder Bakterien untersucht. Man kann spezielle Fragen stellen die auch super beantwortet werden. Der Tierarzt fragt auch eine Menge zur Haltung und Ernährung. Was war DAS für ein Unterschied im Gegensatz zu der Kleintierärtzin ohne Zusatzausbildung!!!!! Amra hätte ihr Räudemilben viel schneller und vor allem stressfreier loswerden können mit der Spot-on Methode. Etwas dieses Medikamentes in den Nacken und nach 10 Tagen noch einmal wiederholen und die arme kleine Maus hätte nicht 2 mal am Tag eingefangen werden müssen. Max I und Max II hätten dort auch sicher die richtige Behandlung bekommen und wären vielleicht noch am Leben. Denn bei einem Vogelkundigen Tierarzt hätten sie sicher kein Antibiotika auf Verdacht gespritzt bekommen, sondern es wären genauere Untersuchungen gemacht worden, damit auch die richtige Behandlung für meine Wellis gefunden wird.Mittlerweile bin ich schon fast 1 Jahr bei MEINER vogelkundigen Tierärztin und habe es noch keine Minute bereut. Schade, dass ich nicht schon vorher solche Informationen über www.welli.net eingeholt habe!
Der Artikel wurde am 03.11.2009 von Lady Fee veröffentlicht in der Kateogie: Gesundheitsblog.
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Brutetal aus Sollenau (08.11.2009 - 19:52)
Es tut mir sehr leid was dir da passiert ist. Ja wenn man den Unterschied nicht kennt zwischen Vk Ta und Normalen Ta ist es blöd. Da lässt man sich etwas erzählen und glaubt es. Blöd ist es aber wenn der Ta weit weg ist. Aber sowas nimmt man sicher gern in Kauf wenn man sich dann sicher sein kann das es den Wellis gut geht!