Aufstocken oder nicht aufstocken, das ist hier die Frage
Wahrscheinlich kennt das jeder. Man geht in einer Zoohandlung etwas einkaufen, man geht an einem Tierheim vorbei, man besucht jemanden mit Wellis und schon ist die Sucht wieder ganz weit oben. Und dann sitzt man zu Hause und überlegt sich das Gehirn wund: aufstocken oder doch nicht? Vor der gleichen Frage stand ich vor einiger Zeit. Eine größere, schöne Voliere war schon gefunden (nur noch nicht gekauft) und zwei süße Welliwesen hatten sich in mein Herz geschlichen. Ganz still und heimlich. Eine Freundin hatte die Entscheidung getroffen, ihre wegen einer Schwangerschaft abzugeben. Ich hab einen Blick auf sie geworfen und schon hatte ich mich in sie verliebt.Aber dann gingen die Überlegungen los
Tierarztkosten, wovon nehmen und nicht stehlen? Wie ist das mit der Lautstärke? Die Terrorflauschis wohnen bei uns im Wohnzimmer und machen sich einen großen Spaß daraus, immer dann ihre zarten Stimmchen zu neuen Rekordlautstärken hochzujodeln, wenn wir gerade einen Film anschauen oder telefonieren wollen. Aber da gibt es ja immernoch Funkkopfhörer für den Fernseher und zum telefonieren kann man auch rausgehen. Nach einigem hin und her war alles geklärt und wir waren bereit eine Voli zu kaufen und den beiden herzigen Federbällchen ein zu Hause zu schenken. Doch dann nahm leider das Elend seinen Lauf.Wie es weiter ging
Ein paar Tage, bevor ich mich um die Unterbringung der Neulinge kümmern wollte, kam ich nach Hause und Zim sah gar nicht gut aus. Hockte apathisch in der Ecke, machte keinen Mucks, sonderte große Pfützen ab. Ließ sich anfassen. Hatte offensichtlich Schmerzen. Nachdem ENDLICH die Mittagspause meiner Tierärztin vorbei war (eine halbe Stunde kann fürchterlich lang werden...) kündigte ich einen Notfallbesuch an und nach einer furchtbaren Fangaktion hatte ich ihn endlich in der Transportbox und war auf dem Weg zum Tierarzt. Bei Zim wurde ein Nierenproblem festgestellt. Das hieß: Spritze, Nierenunterstützung ins Wasser, täglich Bird Bene Bac um Keimen im Darm möglichst keine Angriffsfläche zu bieten und nicht die Situation aufkommen zu lassen, dass ein über die Niere auszuscheidendes Antibiotikum gegeben werden muss. Leider bedeutete das auch: Zim ist anscheinend jetzt ein Nierenpatient. Und das für immer. So lange er seine Medis kriegt ist er der normalste und fröhlichste Vogel der Welt, ich muss aber immer Angst haben, dass da wieder etwas passiert.
Aus der Traum vom Aufstocken
Auch wenn es mir noch so schwer fällt, unter diesen Umständen lasse ich das besser sein. Ich will den beiden in Frage kommenden Wellis kein zu Hause geben, in dem sie unter Umständen alle paar Wochen den Stress mitmachen müssen, dass ein Artgenosse eingefangen werden muss. Sehr traurig, aber ich denke das ist im Sinne der Tiere. Vielleicht kann ich irgendwann sicher sein, dass Zim keinen Rückfall kriegt und es dann nochmal in Angriff nehmen. Dazu fällt mir mal wieder nur eines ein: erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.Der Artikel wurde am 06.11.2009 von veröffentlicht in der Kateogie: Haltungsblog.
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