Neues Zuhause gefunden - Vermittlung bei Welli.net
Jede Woche stellen User von Welli.net aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Wellensittiche zur Vermittlung ein. Ganz viele Wellensittiche haben ihren Partner oder Partnerin verloren und es soll nicht wieder ein neuer Vogel aufgenommen werden, oder es sind veränderte Lebensumstände der Federlosen. Meistens fällt es nicht leicht sein geliebtes Tier abzugeben und man möchte ein liebevolles, artgerechtes Zuhause finden.Es sind aber auch immer mal wieder Wellensittiche in der Vermittlung, die aus einem schlechten Zuhause gerettet wurden und über Pflegestellen weiter nach einem endgültigen Heim suchen. Diese "gebrauchten" Vögel haben oft Schlimmes durchgemacht. Manche müssen sich nach jahrelanger Einzelhaft erst mal wieder an andere Wellensittiche gewöhnen, oder sogar lernen sich wie ein Welli zu verhalten. Gerade bei diesen "Second-Hand-Wellis" geht einem das Herz auf, wenn sie wieder unter ihresgleichen sind und alles entdecken, vielleicht sogar einen Partner finden.
Auf jeden Fall ist mit jedem neuen Vogel, der bei einem einzieht, es anders. Manche sind ängstlich, andere neugierig und wollen alles sofort erkunden. Man weiß nie was passiert, wenn ein neuer Wellensittich einzieht. Versteht sich der bereits bei einem wohnende Welli mit dem neuen? Wie verändert sich die Schwarmkonstellation? Jede Vergesellschaftung ist einzigartig, genau wie der jeweilige Wellensittich, der bei einem einzieht.
Jeder Abgabevogel hat seine eigene Geschichte und einige wollen wir Euch erzählen:
Beitrag von Userin Pips
Ich habe Anfang November des vorletzten Jahres Zohan bei mir aufgenommen! Er war schon mehrere Monate hier im Forum zum Vermitteln aufgeführt, aber es tat sich nichts. Er war in dieser Zeit allein. So habe ich mich über ihn erbarmt und auf der Rückfahrt bei einem Besuch meiner Mutter mitgenommen, lag super günstig auf der Strecke!Zohan wurde als ängstlich beschrieben, doch im Schwarm hat sich das schnell gelegt! Fotografieren mag er gar nicht, da sucht er immer das Weite, sobald er die Kamera sieht! Er genoss die Gesellschaft der anderen sichtlich und hat sich super schnell in den Schwarm integriert! Mit Peterle war es dann Liebe auf den ersten Blick!
Peterle sieht Zohan auch sehr ähnlich, auf den Bildern sind sie viel besser zu unterscheiden, als in Natura! So turteln diese 2 Schlingels den ganzen Tag herum. Er ist nicht der Kunstflieger, aber seine Flugfähigkeit hat sich sehr stark gebessert, seit er hier ist! Zohan ist ein ruhiger, unauffälliger Zeitgenosse, daher gibt es keine großen Storys von ihm.
So sah Zohan aus, als er zu uns kam! Er mauserte sehr stark!

Erster Kontakt mit Peterle!

Zohan erkundete schnell alles!

Peterle mag auch Pips sehr gerne, aber es sind ja noch andere Wellis da!
Aber er fühlt sich in der Nähe von Peterle am Wohlsten!

Diese blöde Kamera … und Peterle ist auch nicht da!

Beitrag von Userin canim
Wir haben schon verschiedenes erlebt, von zu wenig Zeit über sehr schlechte Haltung. Hier zwei Beispiele wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können:Irma suchte mit ihren fünf Jahren ein neues Heim da ihr Partnervogel verstorben war. Sie war einsam und über Welli.net wurden wir auf sie aufmerksam. Zu dem Zeitpunkt suchten wir dringend nach einer Henne, da unsere Hähne unsere Mathilde dick fütterten. Wir hatten einen hohen Hahnenüberschuss und alle standen auf dieselbe Henne.
Jedenfalls hatten wir erst Kontakt per PN und Mail, dann auch per Telefon. Dabei tauschten wir uns über Irma aus und auch darüber wie es bei uns ist, was wir zu bieten haben, wie die Wellis leben. Natürlich auch mit Fotos. Dabei war es uns auch in keiner weiße wichtig wie Irma aussieht. Hauptsache gesund.
An einen Wochenende haben wir sie dann abgeholt. Die kleine Madame wollte erst gar nicht ausziehen und die Tränen von ihren Körnchengeberinnen waren groß. Da war einfach erkennbar wie geliebt sie dort war und wie schwer es ist einen Vogel ziehen zu lassen.
Irma taute rasch auf. Zunächst war sie einige Tage in einen separaten Käfig. Bei ihrem ersten Freiflug stürmte unser Chucky (Abgabevogel von hier) dann in den Käfig, um Hirse zu klauen. Irgendwann kam sie dann aus dem Käfig raus und ging nie wieder rein.

Käthe (violett) und Irma (weiß)
Irma war recht schnell bestimmend, sie lässt sich nichts gefallen und weiß was sie will. Auf ihre Weise kann sie auch gut dominieren und durch ihr Durchhaltevermögen ist sie nun endlich mit ihren Hahn Michel (Abgabevogel) zusammen! Und glücklich!
Was uns bei ihr freut ist der Kontakt zu ihrem alten Heim. Wir schicken monatlich einen kleinen Minibericht samt Fotos zu ihrer alten Körnchengeberin und freuen uns dann alle wie gut es Irma geht!
Ebenfalls gute Erfahrungen haben wir hier auch mit Winni, Chucky und Coco gemacht. Alle drei sind auch von hier. Und alle drei waren direkt aufgeweckt und haben sich sofort in den Schwarm integriert.
Wesentlich schlechter war der Start von Ufuk und Tayfun. Beide kamen aus schlechter Haltung. Der Käfig wurde lange nicht geputzt und bestand aus einer dicken Dreckschicht auf dem Boden. Die Ernährung bestand aus Knabberstangen, da Körnchenfutter zu viel Arbeit ist. Frischwasser war Luxus. Gelebt haben sie auf einen Schrank, mit Katze im gleichen Haus. Beide wurden dann von einer Bekannten von uns dort heraus geholt. Und über das Forum hier vermittelt.
Der vorherige Arztcheck hatte bei Ufuk schon Leberprobleme ergeben mit brüchigem und zu langen Schnabel. Dieser Krankheit ist er dann auch rasch erlegen, trotz medizinischer Behandlung. Tayfun war wie ein Wunder komplett gesund, hat sich aber bis zu Ufuks Tod liebevoll um ihn gekümmert, ihn gestützt und gefüttert.

Ufuk und Tayfun
Als beide bei uns ankamen, konnten sie es gar nicht erwarten zu den Artgenossen zu kommen. Da der Tierarztcheck eh schon durch war, durften sie nach nicht einmal 24 Stunden raus. Da kam der Schock: sie konnten nicht richtig fliegen, sehr stockend nach oben wie ich es noch nie bei einen Vogel gesehen habe. Aber verständlich, da sie ihr Leben bis dahin nur hinter Gittern verbracht hatten.
Glücklicherweise holten Coco (Abgabevogel) und Kurt die zwei ab, zeigten wo sie landen müssen, wo sie hinkönnen. Auf diese Weise lernten sie rasch richtig zu fliegen und die Ausdauer wurde von Tag zu Tag besser. Und sie lernten richtig zu piepen. Beide piepten sehr ungewöhnlich, nicht wellisch. Wie Menschen die pfeifen. Beide tauten sofort auf, fanden auch sehr schnell Anschluss und man merkte wie glücklich beide waren endlich zu leben.
Heute ist Tayfun mit Chucky zusammen in einer Partnerschaft. Er ist glücklich und bandelt ab und an mit Hennen an. Aber nichts geht über seinen Chucky, der täglich gefüttert wird.
Beide bekamen auch neue Namen für ihren Neuanfang, bzw, besaßen die über 2 jährigen Hähne bis dahin keine Namen. (Ufuk war blau und der Horizont, Tayfun grün und er fliegt wie der Wind)

Michel und Tayfun
Beitrag von Userin Meise
Auch ich habe über das Forum mehreren Wellensittichen ein neues Zuhause gegeben. Zuerst sollten es zwei Federchen werden und ich habe bei "Biete ein Zuhause … speziell" geschrieben, dass ich Wellis mit Gefiederstörungen suche.Bei mir waren kurz hintereinander zwei Hennen gestorben und ich hatte dann vier Hähne und eine Henne. Ich wollte wieder auf 4 Hähne und 3 Hennen aufstocken. Ich wurde dann angeschrieben und habe mir im Februar 2015 die Federchen angeschaut.

Löckchen
Weil die beiden Hennen mit einem Hahn unzertrennlich waren und eine Henne davon sich fast immerzu gedreht hat, habe ich mich für das Trio entschieden. Das kleine grüne Drehrum hat sich mittlerweile super toll entwickelt. Es kam heraus, dass Lilly auf einem Auge blind ist und dadurch Orientierungsprobleme hatte. Zum Ausgleich habe ich noch eine weitere Henne dazu aufgenommen. Sie war ängstlich und wurde vermittelt, da sie nicht zutraulich wurde.

Lilly
Da die Neuen ja noch Küken waren und meine schon 4 Jahre, hat es schon eine Weile gedauert bis sie sich verstanden haben. Sie saßen eine lange Zeit immer noch in Gruppen aufgeteilt in alte und neue Wellis beisammen, aber mit der Zeit wurde es langsam besser. Die Neuzugänge wurden ja älter und dann auch für die älteren Wellis interessanter.

Kayli
Also habe ich hier durch das Forum drei Hennen und einem Hahn ein neues Zuhause gegeben.

Rudi
Beitrag von Userin MelliW
Wir haben letztes Jahr unseren Schwarm von vier auf sieben Wellensittiche aufgestockt. Zwei Federchen haben über Welli.net zu uns gefunden. Das sind Fipsy aus Bremen und Cleo aus Berlin.Fipsy wurde zusammen mit Coco in die Vermittlung eingestellt. Die beiden wurden in ihrem ersten Zuhause für Hahn und Henne gehalten. Freiflug gab es keinen und irgendwann waren sie auch nicht mehr interessant. Eine Userin hat die beiden dann zu sich nach Hause geholt und war über das Forum auf der Suche nach neuen Körnchengebern. Im Übergangszuhause haben die Beiden erste Flugversuche unternommen und nach und nach Spielsachen und Schreddermaterial kennengelernt.
Da Interesse an Coco bestand, wurde entschieden, dass die beiden Hennen getrennt vermittelt werden. Ich habe daraufhin sofort Kontakt aufgenommen und mein Interesse an Fipsy mitgeteilt. Nach ein paar Privaten Nachrichten und einem Telefonat waren wir uns einig, dass Fipsy zu uns ziehen wird. Das Abholen haben wir mit einem Kurzurlaub in Bremen verbunden. So konnten wir sehen wie liebevoll das Übergangszuhause von Fipsy und Coco eingerichtet war. Die zwei hatten es dort wirklich gut getroffen.

Fipsy
Nach einer langen Heimfahrt inklusive Stau hat Fipsy ihre erste Nacht im Krankenkäfig in Quarantäne verbracht. Nachdem die Tierärztin sie für gesund befunden hat, wurde der Käfig ins Zimmer meiner Wellis gestellt. Fipsy hat direkt Randalle gemacht und wollte raus. Das Türchen war auf und sie ist sofort zu den anderen geflogen. Die waren erst mal nicht so begeistert von der Anhänglichkeit der neugierigen jungen Henne. Die ersten Tage waren für alle ein gutes Flugtraining.
Eine Woche später ist Cleo bei uns eingezogen. Sie hieß früher Sunny und wurde zusammen mit dem Hahn Blue von einer Pflegestelle in Berlin aufgenommen und im März zur Weitervermittlung im Forum inseriert. Der Hahn konnte nach drei Monaten vermittelt werden, nur Cleo wollte keiner. Sie hatte schon öfter Federbalgzysten und damit verbunden regelmäßige Besuche beim vogelkundigen Fachtierarzt. Da wir mit unseren chronisch kranken Wellis immer mal beim Tierarzt sind, haben wir uns überlegt Cleo aufzunehmen. Vorher wurde sie aber noch operiert und die krankhaften Federfollikel wurden entfernt. Nach der Abschlusskontrolle konnte sie die Reise nach Fulda antreten.
Angereist ist Cleo mit der Bahn und einer ganz lieben Person, die sie im Zug begleitet hat. Schon irgendwie komisch, wenn man am Gleis steht und Ausschau hält nach jemanden, der einen Welli bei sich hat. Die Ansprache "Haben sie einen Vogel?" wäre bestimmt nicht bei jedem gut angekommen. Aber wir haben uns gefunden und Cleo wurde mir gut eingepackt übergeben. Cleo war ganz friedlich und ruhig im Transportkäfig auf dem letzten Stück Weg im Auto.

Cleo
Daheim angekommen hörte sie die Wellensittiche und hat im Transportkäfig umher getobt. Nach dem Öffnen vom Käfig ist sie nach kurzem Zögern direkt bei die Futterschale geflogen und hat erst mal gefressen. Danach wurde sich erst mal ausgiebigst geputzt und das Füßchen hochgezogen. Nach fünf Wochen haben wir wieder eine Federbalgzyste entdeckt. Cleo wurde kurz drauf beim vkTA operiert. Jetzt hoffen wir, dass keine weiteren Zysten mehr kommen.
Mittlerweile sind beide Hennen gut bei uns im Schwarm integriert. Sie werden abwechselnd von unseren Hähnen Niko und Hansi angebalzt und auch mal gefüttert. Aber die meiste Zeit sitzen Cleo und Fipsy zusammen.

Fipsy und Cleo
Der Artikel wurde am 12.01.2017 von MelliW veröffentlicht in der Kateogie: Geschichten.
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neigel711 aus München (15.01.2017 - 11:15)
Es ist so schön zu lesen.....das auch Wellis ein zu Hause finden, die mit den Menschen einen schlechten Anfang hatten...ich danke euch
Snuggle73 aus Bremen (20.01.2017 - 05:52)
Schöner Artikel! Und vielen Dank an alle diejenigen, die den Abgabewellis ein neues Zuhause geschenkt haben :-)
Itchy aus Raum Feiburg (21.04.2017 - 13:50)
Echt schöner Artikel! Besonders traurig und gleichzeitig glücklich machte mich die Geschichte von Ufuk und Tayfun! Ecnt schön wenn man hört, dass auch solche armen Tiere irgendwann ein schönes artgerechtes Zuhause bekommen! :)
Alula aus Duisburg (30.07.2022 - 18:19)
So schön geschrieben. Ich finde es schön dass es die Wellis sind von den verschiedenen Usern aus dem Forum. Es ist immer wieder schön zu erfahren, dass die Vögel in ein schönes Zuhause gekommen sind.