Auch das ist Wellensittichzucht - Schattenseiten
Ein Erfahrungsbericht über die Schattenseiten der Wellizucht, die auch mit jahrelanger Zuchterfahrung passieren können.Das sind auch süße Küken, aber sie sind nicht das was alle erwarten, wenn sie ihre Vögel mal brüten lassen! Ich habe zum Glück selten kranke Küken, aber manchmal passieren auch Unfälle und ich kann euch sagen, es belastet sehr!
Januar 2015 - Hüftgelenks-Luxation bei Küken
Ich habe leider nicht alles fotografiert, denn manchmal tut es einfach zu sehr weh. Ich hatte dieses Jahr das erste Mal eine Hüftgelenks-Luxation bei einem Küken. Da war der Kleine 2 Wochen alt.
Das bedeutete Fahrt zum Tierarzt und bandagieren des kleinen Kerls. Nach der ersten Woche kamen dann tägliche Bewegungsübungen dazu. Trotz allem wird er wohl nie wieder ganz gesund werden, was bedeutet, dass alles behindertengerecht sein muss.
So sah er nach der ersten Woche aus.
So sah er nach der zweiten Woche aus .
Andere brutige Henne verletzt Küken
Leider sind Wellensittiche oftmals nicht so friedlich, wie wir denken! Brutige Hennen sind extrem zielstrebig, wenn sie einen Nistkasten haben möchten - auch wenn dieser schon besetzt ist !
Sie dringen in die Nistkästen ein und zerstören vorhandene Eier oder töten gar schon vorhandene Küken. Deshalb lasse ich meine Zuchtpaare nur in Zuchtboxen brüten.
Leider hat es eine Henne geschafft die Türe der Zuchtbox von aussen zu öffnen und einzudringen. Als ich dazu kam saßen die beiden ältesten Küken außerhalb des Nistkastens. Sie waren zum Glück schon alt genug, um zu fliehen. Das Jüngste hat es leider nicht geschafft und wurde von der fremden Henne übel zugerichtet.
Es ist in beiden Fällen das gleiche Küken betroffen. Peter Pan hatte hier doppelt Pech und ich hoffe, dass er diese Attacke überlebt. Er frißt und er putzt sich, aber er ist sehr schwach. Zum Glück ist er ein braver Patient und lässt die Behandlung (3x täglich) gut über sich ergehen.
Zwei Wochen später - Wie geht es mit Peter Pan weiter?
Peter Pan geht es sehr gut, für das was er schon erlebt hat. Sein Kopf ist sehr schön abgeheilt, ob da allerdings je wieder Federn wachsen, kann ich noch nicht sagen. Vielleicht behält er auch seine Glatze.
Auch sein Beinchen ist nicht 100 % in Ordnung. Er läuft ganz gut, aber er macht immer noch "Fäuste" und öffnet seine Zehen nicht richtig. Deshalb sitzt er auch weiterhin auf dem Boden, anstatt auf der Stange. Ich übe mehrmals täglich mit ihm, seine Zehen in die richtige Position zu bringen und sich fest zu halten. Die Hoffnung stirbt eben zuletzt und wenn man die Zehen sortiert, greift er auch zu.
Es gibt aber auch große Neuigkeiten: Peterle kann jetzt fliegen. Landen ist halt doof, wenn man seine Zehen nicht benutzt. Wahrscheinlich bleibt Peter ein Pflegefall, aber ich kämpfe weiter täglich darum, dass sich sein Zustand weiter verbessert.
März 2015 - Neues liebevolles Zuhause
Dem kleinen Pechvogel geht es sehr gut. Er ist gemeinsam mit seinen beiden Geschwistern in ein neues Zuhause gezogen. Die neue Federlose kümmert sich rührend um ihn und ist total verliebt.
Peterle kann mit dem einen Fuß wieder einigermaßen zugreifen, der andere ist leider steif und er macht eine "Faust", greift also gar nicht. Er fliegt aber wie ein junger Gott (sagt seine neue Mami) und landet auch immer besser. Mittlerweile kann er sich auch auf Stangen halten. Abends lässt er sich auf sein Liegebrettchen tragen.
Seine neue Federlose ist den ganzen Tag zu Hause und verbringt viel Zeit mit ihren Wellis. Er hätte es gar nicht besser treffen können.
Der Artikel wurde am 16.08.2018 von odenwellis veröffentlicht in der Kateogie: Haltungsblog.
Cami aus (18.08.2018 - 22:14)
Danke für diesen wertvollen Bericht. Ich hoffe, er hält die Menschen davon ab, ihre Wellis einfach mal so brüten zu lassen.
sanjana aus Nagold (07.09.2018 - 09:48)
Genau das ist mir auch pasiert. Ich züchte zwar nicht, aber ein Pärchen hat es trotzdem geschafft seiner Liebe Ausdruck zu verleihen. Eine andere Henne hat dann ein Küken getötet. Zwei konnten sich nach draussen retten. Die vielen Parallelen sind schon krass. Es war 2015.Der getötete Welli war ebenfalls grün und wunderschön.Er hatte dieselbe Kopfverletzungen. Die anderen beiden waren blaue. Einer davon auch mit Spreizfüssen.
Ein Mal wollte ich dann doch eigene Jungtiere haben. Das Pärchen wurde separiert und es kamen vier wunderschöne Babys dabei raus. Einer starb unverhofft nach sechs Wochen . Die anderen leben noch.
Das war vor zwei Jahren. Seither hab ich kein Pärchrn mehr angesetzt weil die Angst ob alles gut geht und es alle überleben zu gross ist. Auch die Mutter sah während der Aufzucht total mitgenommrn aus. Ich hatte so Angst um sie.
Es gibt so viele Wellis die keiner will. In meinen Augen gehört die Zucht aus reinen Provitgründen verboten. Tiere mutieren zur Massenware.
Ein Mal wollte ich dann doch eigene Jungtiere haben. Das Pärchen wurde separiert und es kamen vier wunderschöne Babys dabei raus. Einer starb unverhofft nach sechs Wochen . Die anderen leben noch.
Das war vor zwei Jahren. Seither hab ich kein Pärchrn mehr angesetzt weil die Angst ob alles gut geht und es alle überleben zu gross ist. Auch die Mutter sah während der Aufzucht total mitgenommrn aus. Ich hatte so Angst um sie.
Es gibt so viele Wellis die keiner will. In meinen Augen gehört die Zucht aus reinen Provitgründen verboten. Tiere mutieren zur Massenware.
Ive84 aus Trifelsland (24.01.2019 - 18:03)
Danke für diesen wichtigen Beitrag. Jeder Laie mit Zuchtabsicht sollte zuvor genau diese/deine Zeilen lesen.
Wellipapa aus Müssen (02.01.2020 - 21:29)
Ja,ist sehr tragisch!Gibt es Anzeichen für so ein Verhalten? Ich habe 8 Wellis,4 Päärchen und eines davon brütet!Die übrigen 3 Hennen sind sehr interessiert, haben aber die Möglichkeit, selber einen Nistkasten zu belegen.LG Ronny
Roadstar244 aus Kanen (05.01.2020 - 19:18)
Zuchtgenehmigung
Alula aus Duisburg (08.07.2022 - 21:46)
Schon schlimm so was. Gut das der kleine überlebt hat und dan in ein schönes Zuhause gekommen ist.