Auch Du kannst aktiv werden!
Viele von euch kennen das bestimmt auch: Ihr versucht, euren Wellis das Leben bei euch so schön wie möglich zu machen - sie haben mindestens einen Artgenossen, einen großen Käfig, den ganzen Tag Freiflug und bekommen immer leckeres Obst und Gemüse - aber dann gibt es Menschen in eurem Verwandten- oder Bekanntenkreis, die das alles für völlig übertrieben halten. Schlimmer wird es, wenn diese Leute selbst Wellensittiche haben, einen allein halten, in einem zu kleinen Käfig mit Spiegel und Plastikfreund ... - einfach vielen Dingen in der Haltung, von denen man heute weiß, dass sie falsch sind.Nur, was kann man in einem solchen Fall machen?
Je besser ihr die betreffende Person kennt, desto mehr bietet sich als erstes ein Gespräch an. Zeigt auf Bildern, wie eure Wellis leben, was für Spielplätze ihr ihnen gebastelt habt und wie toll es ist, ein verliebtes Pärchen beim gegenseitigen kraulen zu beobachten. Ladet sie zu euch ein, um es selbst zu erleben.
Allerdings müsst ihr behutsam vorgehen, denn viele Menschen fühlen sich schnell angegriffen, wenn man sie auf ihre Fehler aufmerksam macht und blocken ab. Versucht es einmal mit kleinen Geschenken für die Wellensittiche: Werden z.B. falsche Sitzstangen genutzt, dann bringt doch beim nächsten Besuch eine Naturholzstange mit, gibt es zu viel ungesundes Knabberzeug, einfach ein paar selbst gemachte Welli-Kekse. Werdet kreativ - aber bedrängt nicht.
Leider ist nicht jeder Vogelhalter einsichtig. Aber oft zahlt sich Hartnäckigkeit aus.
Ich selbst habe einmal ein halbes Jahr lang versucht, eine Bekannte davon zu überzeugen, ihren Welli zu Artgenossen zu vermitteln. Er war seit sechs Jahren allein. Wir haben zusammen gearbeitet und ich habe ihr z.B. Bilder von meinen kraulenden Wellis an ihren Spind gepinnt. Nach einem halben Jahr hat sie dann eingewilligt, den Kleinen abzugeben, zwar nur unter der Bedingung, dass er dann bei uns bleibt, aber immerhin nicht mehr allein. Für den Piepmatz kam diese Erkenntnis leider zu spät, denn er bekam nicht mehr die Chance, sein neues Leben zu genießen - er war schon an einem Tumor erkrankt und wir hatten nur noch Tage mit ihm.
Trotzdem hat es sich gelohnt, dran zu bleiben! Gebt also nicht gleich auf.
Manchmal fällt einem auch bei einem Spaziergang durch die Nachbarschaft ein kleiner weißer Käfig mit einem einzelnen Vogel an einem Fenster auf. Die Halter kennt man zumeist nicht. Aber auch dann gibt es die Möglichkeit, aktiv zu werden. Ihr könnt in einem solchen Fall das Infoblatt von welli.net mit den wichtigsten Dingen zur artgerechten Haltung ausdrucken und in den Briefkasten werfen. Seit einiger Zeit gibt es diese Infos auch in einen schönen Flyer verpackt.
Am besten ist es, wenn ihr zu den reinen Informationen noch ein paar persönliche Zeilen schreibt, dass ihr etwa selbst Wellensittiche habt, erzählt ein wenig, wie sie bei euch leben. Toll ist, wenn ihr eine (Mail)Adresse oder dergleichen angebt und erklärt, dass ihr für Rückfragen gern bereitsteht. Wenn ihr dann noch eine Kleinigkeit - z.B. ein Tütchen mit Vogelmieresamen, denn eure mögen das Grün so gern - mit dazu tut, dann gibt es neben der ernsten Belehrung noch eine positive Sache, die euch bestimmt mehr Gehör verschafft.
Es gibt Menschen, die wissen gar nicht, dass sie in ihrer Welli-Haltung Fehler machen, denn schließlich haben sie es schon immer so gemacht. Diese sind oft dankbar, wenn man sie darauf aufmerksam macht, denn eigentlich wollen sie nur das Beste für ihre Kleinen.
Allerdings gibt es auch solche, bei denen ihr auf taube Ohren stoßt. Lasst euch davon nicht unterkriegen, denn es lohnt sich trotzdem, sich zu engagieren.
Jeder Welli, dessen Leben dank eurem Einsatz ein besseres wird, wird es euch danken!
Der Artikel wurde am 17.02.2010 von veröffentlicht in der Kateogie: Tipps und Tricks.
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