Einfach füttern?!
Immer wieder hört man von Lipomen bei Wellensittichen.Dies sind gutartige Fetttumore im Fettgewebe, die relativ häufig bei unseren gefiederten Freunden vorkommen. Manche Vögel sind davon häufig betroffen und leiden mehr oder minder darunter. In den meisten Fällen liegt die Ursache bei Überfütterung. Im Haus/Wohnung gehaltene Ziervögel haben viel weniger Bewegung als in der Natur und müssen in den seltensten Fällen ihre Nahrung selbst suchen. Stattdessen fliegen sie ein paar Runden, in einigen Fällen dürfen sie das nur wenige Stunden am Tag. Es gibt leider auch Halter, bei denen Vögel nur ein oder zweimal in der Woche rausdürfen. Meistens wird dafür auch zuviel Futter gegeben.
Das führt zu Gewichtszunahmen und leider manchmal auch zu Übergewicht.
Solche Vögel sind besonders anfällig für Lipome.
Meine Pauline war nie übergewichtig, sondern immer im Normalbereich. Sie ist nur bewegungsfaul.
Trotzdem bekam sie Lipome im Brustbereich. Ein Lipom drückt sogar auf innere Organe.
Ich achtete vorher schon stark auf die Ernährung, aber diesmal noch mehr.
Was soll man tun? Lipome kann man nicht unbedingt verhindern, aber etwas zur Vorbeugung kann man tun.
Was nicht viele wissen- 1,5 bis 2 Teelöffel Körnerfutter pro Vogel reicht für alle vollkommen aus. WWichtig ist, dass das Futter nicht allzu fettreich ist. Viele Futtershops im Internet bieten dafür spezielles Futter an.
Nur Körnerfutter ist langweilig und ungesund. Abwechslung ist hier gefordert. Obst und Gemüse ist ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Weniger Obst, da es Fruchtzucker enthält und dadurch wenig gegeben werden sollte. Aber Gemüse und Wildkräuter sind ideal. Vor allem Gräser. Ich geh regelmäßig auf Wiesen oder an Waldränder und nehme Knaulgras, Rispengras, Quecke, Zittergras und mehr mit. Ein Teil wird verfüttert, der Rest eingefroren. Denn im Winter braucht man auch was.
Wer dazu nicht kommt, kann sich auch Einzelsaaten im Internet bestellen. Vor allem Knaulgras ist beliebt, energiereich und trotzdem kalorienarm.
Mindestens genauso wichtig ist die von Pauline ignorierte Bewegung. Anreize sind wichtig, damit Wellensittiche auch mal mehr als ein zwei Runden fliegen.
Seitdem wir den neuen Käfig haben, kommt Pauline auch öfter raus und fliegt munter mit Quintus durch die Gegend. Immerhin haben sie 13qm für sich.
Wer die Zeit und Lust hat, kann die Piepser auch etwas animieren, das Futter nur fliegend zu erreichen. Oder die geliebte Kolbenhirse.
In vielen Fällen lassen sich die Lipome davon etwas einschränken. Die medizinische Behandlung sollte unbedingt mit einem vogelkundigen Tierarzt durchführt werden.
Für weitere Infos gibt es diesen tollen Artikel:
https://www.welli.net/lipome.html
Der Artikel wurde am 08.08.2010 von veröffentlicht in der Kateogie: Ernährung im Blog.
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