Gedichtsammlung von Blueberry

Das Wunder der Physik

Der Forscherdrang mit großer Kraft
Treibt Wellis in die Wissenschaft!
Manche widmen viele Stunden
Dem physikalischen Erkunden:
Bewundern voll Faszination
Die Gitterball-Gravitation
Hundertmal in hohem Bogen
Kommt er vom Käfigdach geflogen -
Ganz gewiss führ"n sie Statistik
Über die Wunder der Ballistik!

Ein Vogelgedicht

Ein Vogel saß auf einem Baum
Und hatte einen schönen Traum:
Er träumte oben im Geäst
Von der Vogelfrau im Nachbarnest

Der Traum, er war so wunderschön,
Er sollte nie zu Ende gehn -
Doch ist"s nun mal des Träumens Lauf:
Der Vogel wachte leider auf.

Doch wünschte er sich gar so sehr,
Dass sein Traum doch wirklich wär,
Drum flog er hin zum Vogelnest
Und lud sie ein zum Sommerfest!

Die Herrinnen der Welliwelt

Liebe Männer!

Eh ihr anfangt, zu beklagen,
Eure Frau habe das Sagen,
Zeigt doch bitte Dankbarkeit,
Dass ihr keine Wellis seid!

Selbst ein Laie wird schnell sehen:
In allen Wellensittichehen
In allen Schwärmen, die ich kenne,
Schwingt das Zepter eine Henne.

Keine Henne dieser Welt
(Keine, die was auf sich hält)
Würd" sich selber Arbeit machen -
Man hatt doch Hähne für solch Sachen!

"Hol mir Hirse! Bring Salat!
Hast du die Körner schon parat?
Und etwas Hafer - hörst du zu?
Los jetzt, worauf wartest du?!

Jetzt geh von meinem Lieblingsast!
Ich weiß gar nicht, was du hast -
Das ist nun einmal Hahnenpflicht!
Und jetzt widersprich mir nicht!"

So geht"s den lieben langen Tag
Doch auch, wenn man"s kaum glauben mag:
Trotz "Kraul mein Köpfchen! Sing für mich!"
Ist es wahr: Sie lieben sich.

Kannst du dir das vorstellen?

Hast du gehört, was der Neue sagt?
Was er erzählt von diesem Ort?
Hat er"s erfunden, hab ich mich gefragt
Oder war er wirklich dort?

Nun, was soll man sagen
Das kann doch gar nicht sein?
Wie soll man das ertragen?
Den ganzen Tag allein?

Ich kann es gar nicht fassen!
Stundenlang kein Laut!
Da würd" ich auch das Fliegen lassen
Kein Wunder, dass er sich nicht traut!

Sicher, manchmal wünschte ich,
Wenn mich der Hunger plagt,
Ich hätt" die Hirse nur für mich,
Aber doch nur so dahin gesagt!

Wer soll dich denn dann kraulen?
Etwa die federlosen Finger?
Die würden mich vergraulen
Die ungeschickten Dinger!

Ich mag gar nicht daran denken
Was für eine Quälerei!
Das ganze Leben so verschenken!
Zum Glück ist es vorbei.

Die Vorfahren unserer Wellis

Wisst ihr, was die Vögel waren,
Vor ein paar Millionen Jahren?
Viele Paläontologen
Haben lange abgewogen
Bis man sich endlich einig war:
Kleine Dinos! Wirklich wahr!

Einst dachte Archäopteryx:
„Nur am Boden ist doch nix!“
Stieg auf einen hohen Baum
Und segelte – man glaubt es kaum –
Zwar nur kürzeste Distanz
Doch schon mit Vogel-Eleganz!

Lange Zeit schon ist das her
Und Saurier gibt’s längst nicht mehr.
Doch in manchem Vogelzimmer
Leben Dinos heut noch immer!
Wo sie sich freilich anders geben -
Wie ein Wellensittich eben.

Manchmal entflammt die alte Glut
Dann merkt man das Raptorenblut
Wenn die kleinen Sichelkrallen
Unsre Hände überfallen
Sie beißen mit Entschlossenheit –
Ganz wie einst zur Kreidezeit :)


Anmerkung: Der Archäopteryx war mit den ebenfalls im Gedicht erwähnten Raptoren nicht direkt verwandt, doch beide Gruppen weisen Merkmale von Vögeln auf. Welche Saurierarten letztlich die direkten Vorfahren heutiger Vögel waren, ist noch nicht abschließend geklärt. Wer über die vereinfachte poetische Darstellung hinaus etwas über die spannende Geschichte unserer Piepmätze erfahren möchte, muss daher natürlich eingehendere Recherchen vornehmen ;)