Was Hänschen schon weiß, kann Hans auch noch lernen. Ein kleiner
Ein kleiner Ratgeber für Eltern
Wir Erwachsenen können fies sein. Wir sind, was die Haustierhaltung anbelangt, weitgehend frei in unseren Entscheidungen, brauchen niemanden fragen, ob wir einen vogelkundigen Tierarzt aufsuchen, ob wir einen größeren Käfig anschaffen oder dem armen Einzelwelli endlich einen Artgenossen schenken. Wir tun es und basta.
Das ist frustrierend für viele minderjährige Haustierhalter, die oft gerne „wollen würden“, aber nicht dürfen, denn, wie gesagt, Erwachsene können fies sein. Oder einfach gleichgültig. Oft suchen hier Jugendliche um Rat, die genau wissen, wie falsch Einzelhaltung ist, wie wichtig ausreichend Freiflug und ein großer Käfig sind, dass es noch wichtiger ist, bei Krankheit einen auf Vogelkrankheiten spezialisierten Tierarzt aufzusuchen. Sie wissen das alles, weil ihnen ihre Tiere am Herzen liegen und sie sich die Zeit genommen haben, sich zu informieren über das, was ihre Schützlinge für ein möglichst artgerechtes Leben so brauchen. Und von den Eltern kommt schlicht ein Nein.
„Früher hat man auch nicht so ein Tamtam um so einen Vogel gemacht!“ – Das stimmt leider. Würde ich meine Wellis so halten wie meine Tante früher, säßen sie mutterseelenalleine in einem Rundkäfig ohne Freiflug in der Küche. Wie bei so vielem kann man da nur sagen: Gottseidank, dass diese Zeit vorbei ist! Es hat sich was getan in der Tierhaltung!
Wenn Ihre Tochter oder Ihr Sohn Sie nun konfrontiert, der Welli müsse einen Artgenossen haben, Spiegel und Plastikvogel müssten raus und und und und, blocken Sie nicht gleich ab. Auch wenn es am Erwachsenen-Ego kratzt, dass der Sprößling sich besser auskennt als Sie, hören Sie ihm bitte wenigstens zu. Nehmen Sie sich die Zeit und frischen Sie Ihr Welli-Wissen auf, auch wenn Sie damit vielleicht wenig am Hut haben – immerhin haben Sie sich gemeinsam für die Haustierhaltung entschieden. Freuen Sie sich und seien Sie stolz, dass Ihr Kind seine Verantwortung so ernst nimmt. Und sagen Sie dann bitte Ja zum zweiten Wellensittich und zu einer artgerechten Wellihaltung überhaupt.
Der Artikel wurde am 02.08.2011 von veröffentlicht in der Kateogie: Haltungsblog.
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Andrea Huber aus Reichersdorf (02.08.2011 - 20:39)
Ich finde, dass sich auch Eltern über das, von ihrem Kind gewünschte Tier, informieren sollten, damit es zu solchen Diskussionen erst gar nicht kommt. Zu mindest sollten die Eltern über die Grundbedürfnisse des gewünschten Tieres Bescheid wissen bevor die Tiere angeschafft werden, damit die Tiere nicht baldigst wieder entsorgt werden. Auch über das mögliche Höchstalter sollten sich auch die Eltern schon vor der Anschaffung informieren.
SoCa aus Düren (02.08.2011 - 21:55)
Toller Artikel!
Ich hoffe, dass sich auch viele Eltern in der beschriebenen Situation diesen Text durchlesen und nachdenken, was sie selbst durch Nachgeben bewegen können!
Ich hoffe, dass sich auch viele Eltern in der beschriebenen Situation diesen Text durchlesen und nachdenken, was sie selbst durch Nachgeben bewegen können!
Bavaria aus Bayern (02.08.2011 - 21:56)
Unbestritten, nur sieht die Realität leider oft anders aus.