Ende der Frischkost-Abstinenz ?!
Hallo Ihr Lieben,heute möchte ich euch ein paar unkonventioneller Tips geben, wie ihr die Frischkost-Abstinenz eurer stursten Wellis vielleicht demnächst beenden könnt.
Auch in meinem kleinen Schwarm, habe ich die Erfahrung gemacht, wie stur doch einzelne Welliköpfchen sein können, die sich einfach nicht dazu entschließen konnten, die so liebevoll gereichte Obst und Gemüsevielfalt zu probieren.
Wie ich bei meinen kleinen Sturköpfchen einen großen Erfolg erzielt habe, könnt ihr hier lesen.
Wie bei Kindern oft auch, ist Gemüse bei Wellis anfangs oft uninteressant und langweilig. Es schmeckt vielleicht fade und so ist es nicht verwunderlich, dass es keiner probieren möchte.
1. Weniger ist mehr.
Auch ich habe anfangs unzählige Obst und Gemüsesorten durch probiert. Jeden Tag versucht etwas "Neues" zu präsentieren, was mich letztendlich nur gefrustet hat, da es von den Wellischnäbelchen meiner damaligen Truppe verschont blieb. Deshalb habt ruhig den Mut für eine Weile 1 ausgesuchtes Gemüse zu reichen.
Z.B. Möhre oder Gurke. So ist es möglich zumindest einen anfänglichen Erfolg zu erzielen, indem jeden Tag ein Stück dieses Gemüses angereicht wird. Am Anfang ist die Skepsis groß, doch wenn sich die Geier erst einmal getraut haben, das komische "Gurkenetwas" zu beknabbern, ist der Beginn einer großen Freundschaft meist schon geschafft.
2.Müsli...nein, keine Haferflocken !
Eine weitere Methode ist es, einen Teelöffel(pro Vogel) der Körnerration zu einem Gemüse Müsli zu verarbeiten. Dazu schneidet man 1 bis unendlich viele Gemüsesorten in kleine, schnabelgerechte Würfelchen. Für den Anfang hat sich bei meinen eine Mischung aus Apfel, Gurke und Ingwer bewährt.
Diese Mischung wird dann mit der abgemessenen Körnermenge vermischt und direkt in die gewohnten Edelstahlnäpfchen oder auf einem Teller serviert. Meist dauert es einige Momente bis die Pieper verstanden haben, dass dies allen Ernstes ihr Frühstück sein soll.
So finden sich die meisten Vögelchen schnell damit ab, und versuchen anfangs die leckeren Körnchen von den ungeliebten Würfelchen zu trennen. Ab und an gelangt dann doch ein solches in den Schnabel und wird so, wohl oder übel probiert. Dann geht es meist schnell. Die Sortiererei nimmt ein Ende und gefuttert wird diese unkonventionelle Mischung dann recht flott. Am Mittag kann dann Gemüse und die 2. Hälfte der normalen Saatenmischung getrennt voneinander gereicht werden. So eine Eingewöhnung sollte nie auf Hungerstreik hinausführen, d.h. es muss beachtet werden, dass jeder Vogel ausreichend frisst, und nicht aufgrund der morgendlichen Mischung seine Ration komplett verweigert. Bei mittaglichem Ausgleich und nur morgendlicher Eingewöhnung, kommt dies allerdings selten vor.
Gewöhnen sich die Pieper an diese Methode, kann der Gemüseteil vermehrt, gleichzeitig der Körneranteil reduziert werden. Die somit übrige Körnermenge wird seperat gereicht und in der Zwischenzeit kann man sich meist über einen Vogel freuen, der den Gemüsesalat gerne zu sich nimmt.Wichtig dabei ist Geduld und langsame Schritte zu gehen.
Dies bewahrt den Federlosen vor Frust und den Vogel vor zu großer Erwartung.
3.Kohlrabinäpfchen und Körnerversteck ?
Es ist ebenfalls eine sehr lustige Variante, aus einem Kohlrabi zwei Näpfchen zu schnitzen. Dazu wird der Kohlrabi geschält und in der Mitte durch geschnitten. Mit einem Löffel höhlt man nun das innere etwas aus, damit man eine Schale erhält. Nun den Boden des Schälchens noch etwas gerade schneiden, damit es auf einem Teller stehen bleibt und fertig ist Part 1.
Diese Kohlrabinäpfchen können nun mit ein paar Körnchen oder Keimfutter befüllt werden. So werden die kleinen Lieblinge sicher schnell den ungewohnten Napf akzeptieren und ihn mit ihren fleischigen Zungen betasten und dem Schnäbelchen beknabbern.Der Nebeneffekt ist dabei, dass sie feststellen, das es gar nicht so übel schmeckt wie es vielleicht vorher zu erwarten war.
Dreht man das Ganze herum, streut Körnchen auf einen Teller, legt ein Stück Kohi darauf und stülpt den mit ein paar "Gucklöchern" versehenen Napf darüber, ist der Anreiz meist groß. Oft entdeckt der erste Vogel die Leckerei in seinem Versteck und die wilde Knabberei kann losgehen. Geknabbert wird was das Zeug hält, gefressen dabei sowieso. So ist nicht nur die Vitamin und Mineralstoffzufuhr für den Tag gedeckt, sondern ganz nebenbei die Intelligenz der kleinen Australier gefördert und eine nette Beschäftigung geboten. Bewegung bringt die Aktion "Leckerei im Versteck" auch noch mit und so sind viele Bereiche der kleinen Feinschmecker gefördert und aktiviert.
Ebenso einfach können auch gefüllte Gurken gezaubert werden. Ein breites Stück Gurke schneiden. Das Kerngehäuse mit einem kleinen Löffel fast komplett entnehmen, aber nur soweit, dass ein kleiner Boden bleibt (sieht aus wie ein ausgehöhlter Baustamm), in diese Öffnung nun ein paar geraspelte Möhrchen oder ein zwei kleine Stückchen Kohi, und die Freude ist groß-sowie von der Gurke oft nichts mehr übrig.
4.Neugier wecken...Wer kennt sie nicht, die tollen Gemüseschnitzereien beim Chinesen auf dem Tellerrand. Ganz so ausgefallen muss es zwar nicht sein, aber es ist durchaus möglich, die Neugier der Wellis anhand verschiedener Darreichungsformen zu wecken.
Ob auf einem Spieß gesteckte Gemüsestücke, mit dem Sparschöler geschnittene Gurken und Möhrenstreifen die über einen Ast gehängt werden, oder ein Buffet auf eine kleinen Tellerchen...es gibt viele Möglichkeiten das gleiche Gemüse in unterschiedlichen Variationen anzubieten. Ob als Spirale geschnitten und als Spielzeug getarnt, es wird die Neugier eures Lieblings wecken.Schnell wird aus der Gemüseluftschlange ein leckeres Geschickspiel, dass auch noch gesund und lecker schmeckt.Ob pur oder mit Trockenkräutern oder gar frischen garniert, es ist ein wahrer Gaumenschmauß für die wilde Wellibande.
5.Alles läuft rund...oder so ähnlich. Wer hat keinen der beliebten Weidebälle Zuhause. Sie sind bei den Geiern beliebt und günstig zu kriegen. Garniert man diese mit Löwenzahn, Vogelmiere, Golliwoog, Rauke, Sonnenblume, Hirtentätschel, Wildgräserrispen und Co, können auch sie, auf einen Ast aufgesteckt der absolute Oberrenner werden.
Ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall.
Probiert es einfach aus. Lasst den Mut nicht sinken und den Kopf nicht hängen, denn die Tage eurer Frischkostabstinenzler sind gezählt.
Mit Geduld und liebevoller Anrichtung, wird es sicher jedem früher oder später gelingen, seinen Geiern eine Abwechslungsreiche Kost zukommen zu lassen.
Nun viel Spaß beim Ausprobieren, und guten Hunger !!!
Der Artikel wurde am 03.07.2012 von Ive84 veröffentlicht in der Kateogie: Ernährung im Blog.
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Susch-66 aus Bayern, Unterallgäu (10.01.2020 - 19:45)
Vielen Dank für diese tolle Beschreibung...bisher hab ich auch schon so einiges probiert..aber unsere 3 fressen nur Eisbergsalat und Möhrengrün, Apfel Möhre Gurke sind bestimmt vergiftet..hihihi die Weidenbällchen werden ignoriert wie auch frische Kräuter..aber ich hab sie erst 5 Wochen und die 3 sind schon 3 Jahre alt..ja gedult aber deine Tipps sind super!