Wildvogelfütterung – Die Futterstation
Was ist bei den Futterstationen zu beachten und wie sind sie zu pflegen?
Dieses Mal geht es um die wichtigsten Themen rund um die Einrichtung und Pflege der Futterstation:
Wann füttern?
Der frühe Morgen eignet sich für die Fütterung am besten, da nach einer kalten Nacht die Vögel ziemlich ausgehungert sind und dringend ihre Energiereserven wieder auffüllen müssen.
Außerdem haben die Vögel dann den Tag über frisches Futter und keines welches vielleicht über Nacht feucht geworden ist oder dergleichen.
Die späteste Fütterung sollte bei Bedarf abends ca. 2 Stunden vor der Dämmerung erfolgen, dann können sich die Vögel noch einmal für die Nacht versorgen.
Wie füttern?
Einige Vögel wie Heckenbraunelle und Sperlinge bevorzugen die Futtersuche auf dem Boden. Hierfür sind spezielle Futtertische im Angebot, die durch ein feinmaschiges Geflecht Regenwasser abfließen lassen.
Andere Arten ziehen hingegen die Futteraufnahme in der Höhe also über ein Futterhaus oder eine Futtersäule mit gutem Rundumblick vor.
Allerdings kommen an meine Futtersäule inzwischen auch regelmäßig Feldsperlinge und futtern dort ausgiebig.
Für welche Art der Fütterung man sich entscheidet hängt von den jeweiligen Möglichkeiten ab.
Besonders bei der Bodenfütterung ist jedoch auf Hygiene zu achten, da die Vögel oft mitten im Futter sitzen und es schnell verunreinigt.
Aber auch bei Futterhäuschen sollte darauf geachtet werden, dass das Futter nicht so leicht mit Kot verunreinigt werden kann.

Welcher Futterplatz?
Die Futterstelle sollte relativ ruhig gelegen sein und in der Nähe Zuflucht bietende Sträucher und Bäume haben. Am wohlsten fühlen sie die Vögel, wenn sie einen guten Blick auf die nahe Umgebung haben und so eventuelle Gefahren früh erkennen können.
Für die Aufstellung auf einer Rasenfläche sind z.B. "Hirtenstäbe" ganz gut geeignet, die im Boden verankert werden. Dort können vor allem Futtersäulen gut in Betrieb genommen werden.
Aber auch eine Hauswand ist super geeignet. Dort haben die Vögel dann eine schützende Wand hinter sich und brauchen sich wegen möglicher Gefahren nur auf 3 Seiten zu konzentrieren.
Vorsicht aber bei Fensterscheiben, die ungesichert sind. Dort kann es zu schweren Kollisionsunfällen kommen.
Meine eigene Futterstation ist an einem Haken an der Hauswand befestigt. Weil dort auch unsere Terrassentür ist, haben wir die Jalousie immer etwas heruntergelassen um Kollisionen zu vermeiden.
Vorsicht Katzen!
Um einen Angriff auf die Vögel zu verringern sollte sich unter der Futterstelle keine niedrige Vegetation befinden. So können die Vögel heruntergefallenes Futter ungestört vom Boden aufpicken.
Reinigung
Futterreste müssen spätestens nach 10 Tagen entfernt werden.
Ich persönlich warte jedoch nicht solange. Und weil die Futterstation so gut angenommen wird, ist die Futtersäule derzeit nach nicht einmal 2 Tagen restlos leer. :)
Für die Futtertische empfiehlt es sich nur so viel Futter auszustreuen, wie auch an einem Tag von den Vögeln verzehrt wird. Abends entferne ich die Reste bzw. hole den Tisch ins Haus und streue am nächsten Morgen wieder frisches Futter aus.
Regelmäßig sollte auch eine gründliche Reinigung vorgenommen werden. Heißes Wasser eine Bürste und eine spezielle Reinigungsflüssigkeit verwende ich dazu.
Die Reinigungsflüssigkeit ist biologisch abbaubar und desinfizierend aber für die Gesundheit der Vögel unschädlich. (Erhältlich im Fachhandel übers Internet)
Die Futtersäule reinige ich vor ca. jedem 2. Auffüllen.
Im Moment bedeutet das alle 3 Tage. Bei extrem feuchter Witterung auch häufiger.
Die Auffangschale unter der Säule reinige ich bei jedem Auffüllen weil dort natürlich auch Kot landet und nicht nur herunterfallendes Futter.
Den Futtertisch reinige ich täglich wenn er im Einsatz ist.
Gefahr durch Krankheiten an der Futterstation?
Es soll vorkommen, dass ein Vogel in der Nähe der Futterstation verstirbt. Dies muss kein Anzeichen einer ansteckenden Krankheit sein sondern ist eher auf den Winter und kalte Temperaturen zurückzuführen.
Sollten sich jedoch innerhalb kurzer Zeit mehrere verstorbene Vögel um die Station herum finden, so könnte tatsächlich eine Krankheit ausgebrochen sein.
In diesem Falle sollte das Futter entsorgt werden und alle Gegenstände, die in Berührung mit dem Futter kommen gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
Die Futterstation sollte für 1 Woche geschlossen bleiben um die Infektionskette zu unterbrechen. Danach kann und sollte an derselben Stelle die Fütterung wieder aufgenommen werden.
Nach einem solch bedauerlichen Fall gänzlich mit der Fütterung aufzuhören wäre falsch, weil durch den Nahrungsmangel vermutlich mehr Vögel sterben würden als vorher durch die Krankheit.
Bei regelmäßiger gründlicher Reinigung und Desinfizierung sollten Krankheiten aber kaum eine Chance haben.
Außerdem ist das Immunsystem der Vögel sehr stark und die Fütterung hilft dabei, dass dieses auch im Winter nicht zu weit geschwächt wird.
Sollte sich ein offensichtlich kranker, geschwächter oder verletzter Vogel am Futterplatz aufhalten wäre es ratsam diesen einzufangen und zu einem vogelkundigen Tierarzt zu bringen.
Vielleicht kann ihm ganz leicht geholfen werden.
Und wenn nicht… dann muss er nicht länger leiden als nötig…
Wildtiere werden oft für den Finder kostenlos behandelt, bzw. die Gemeinde übernimmt die Kosten. Wie das im Einzelfall ist, sollte zur Sicherheit vielleicht mit dem TA vorher abgesprochen werden.
(Mein vkTA z.B. hat meine Fund-Ente damals kostenlos aufgenommen und behandelt)
Fortsetzung folgt in: Wildvogelfütterung – Probleme und was man zusätzlich tun kann
Der Artikel wurde am 10.11.2012 von veröffentlicht in der Kateogie: Andere Vogelarten Blog.
Ähnliche Artikel in diesem Blog
Liebe Vogelfutter-Hersteller, vom 09.10.2009
Meine Umstellung auf Bodenfütterung vom 27.06.2010
Stauraum unter der Voliere nutzen vom 09.09.2010
Niststory 2011: Amsel brütet im Vogelhäuschen vom 01.05.2011
Von einem, der auszog, um nun unter den Seinen zu leben vom 18.02.2014
Liebe Vogelfutter-Hersteller, vom 09.10.2009
Meine Umstellung auf Bodenfütterung vom 27.06.2010
Stauraum unter der Voliere nutzen vom 09.09.2010
Niststory 2011: Amsel brütet im Vogelhäuschen vom 01.05.2011
Von einem, der auszog, um nun unter den Seinen zu leben vom 18.02.2014
Monika aus Münster (14.11.2012 - 21:04)
Wirklich toll geschrieben,habe gemerkt wie viele Fehler ich bisher beim Füttern gemacht habe.
Claudia aus Gütersloh (26.11.2012 - 08:26)
Danke schön :)
Ich habe beim schreiben auch noch jede Menge gelernt.
:)
Ich habe beim schreiben auch noch jede Menge gelernt.
:)