Tierschutz in der Weihnachtszeit
5. Dezember
Tierschutz in der Weihnachtszeit
Auch in der Weihnachtszeit - wenn die Menschen fröhlich, glücklich durch die Stadt laufen, für Verwandte, Freunde, Bekannte, manchmal auch ihren Tieren, Geschenke kaufen, der weihnachtlichen Musik in den Kaufhäusern lauschen und auf dem Weihnachtsmarkt der Lebkuchenduft und Bratwurst und Glühwein genossen wird - sollte man auf keinen Fall den Tierschutz außer Acht lassen, da Tiere gerade auch in dieser Zeit unseren Schutz benötigen.
Ein ganz wichtiger Aspekt ist das Verzichten des Verschenkens von Tieren zur Weihnachtszeit. Auch wenn die Beschenkten einmal den Wunsch äußerten, beispielsweise einen Wellensittich geschenkt bekommen zu möchten, so sollte im Sinne des Tieres und aller Beteiligten darauf verzichtet werden, das Tier an sich zu verschenken. Gegen einen Gutschein für den Kauf eines Vogelkäfigs oder für sonstiges Zubehör spricht selbstverständlich nichts. Auch ein Buch zur artgerechten Haltung des Tieres ist eine guter Alternative. Warum man das Tier als solches nicht verschenken sollte, hat mehrere Gründe: Zum einen hat man in der Weihnachtszeit in der Regel eine andere Einrichtung (siehe Tannenbaum, Lichterketten, Fensterschmuck) als in anderen Jahreszeiten. Hat ein neues Tier sich also gerade an die Einrichtung gewöhnt, schon wird wieder abgeschmückt und die Wohnung anders dekoriert. Weiterhin spricht im Sinne des Tieres dagegen zur Weihnachtszeit verschenkt zu werden, dass in der Weihnachtszeit das Leben meist hektisch abläuft - hier kommt Besuch, da wird umgeräumt, dort wird gefeiert. Zudem kommt wenige Tage schon wieder eine große Feier, zu der die Wohnung oft nochmals umgeräumt wird, viel Besuch kommt und lange gefeiert wird: das Silvesterfest. Dies ist für viele Tiere eine ebenfalls unruhige Zeit: Tage vorher wird geknallt, Raketen explodieren. Selbst viele länger schon in ihrem Zuhause lebenden Tiere haben in dieser Zeit große Angst. Man sieht also, dass die Weihnachtszeit für die Tiere ein außerordentlich ungünstiges Zeitfenster ist, verschenkt zu werden oder anders ein neues Zuhause zu finden. Im Sinne des Tierhalters spricht gegen das Verschenkens eines Tieres, dass der mögliche Beschenkte gar nicht weiß, dass er ein Tier geschenkt bekommt. Möchte der Beschenkte überhaupt ein Tier? Hat er diesen Wunsch klar und deutlich geäußert, nicht einfach einmal zwischen Tür und Angel? Und hat der zukünftige Besitzer wirklich den Platz für die Tierhaltung? Kaninchen und Meerschweinchen brauchen sehr viel Platz - auch ein Wellensittichkäfig nimmt nicht wenig Platz weg. Besteht die Möglichkeit, dass der Beschenkte artgerechtes Futter besorgen kann, dass er einen für die jeweilige Tierart spezialisierten Tierarzt aufsuchen kann und er sich diesen auch finanziell leisten kann? Ein Großteil der Tiere darf niemals allein gehalten werden. Hat der zukünftige Besitzer den Platz für mehrere Tiere? Zudem muss bedacht werden, ob der Besitzer wirklich lange Freude an seinen neuen Mitbewohnern findet - leider landen kurze Zeit nach Weihnachten jedes Jahr aufs Neue viele Tiere im Tierheim, weil der Besitzer das Tier gar nicht unbedingt wollte oder er allergisch auf das Tier reagierte, auch dies sollte bedacht werden, wenn ein Tier zu Weihnachten verschenkt wird. Außerdem: Viele neue Besitzer freuen sich, wenn sie ihre Tiere selbst aussuchen können, schließlich leben sie jahrelang mit ihnen zusammen und dieses Zusammenleben sollte immer Freude bedeuten. Ein Verschenken eines Tieres zu Weihnachten birgt also für Tier und Tierhalter viele negative Aspekte, die alle bedacht werden müssen. Will der Beschenkte dieses Tier aber auf jeden Fall, so kann ein Gutschein für Zubehör oder Futter ausgestellt werden. So bekommt der neue Tierbesitzer zwar das Tier an sich nicht, aber er bekommt ein schönes Starterset, was ganz sicher nicht schlecht ist, wenn sich vorher ordentlich informiert wurde.
Neben diesem Aspekt des Tierschutzes in der Weihnachtszeit sollte an mögliche Spendenaktionen gedacht wird. Neben den bekannten Spendenaktionen für notleidende Menschen im Fernsehen gibt es viele kleinere Spendenaktionen für den Tierschutz in der Weihnachtszeit. So laufen in vielen Städten Personen mit Sammelbüchsen durch die Stadt, die für den Tierschutz sammeln. An sich eine schöne Sache, jedoch gibt es in letzter Zeit viele Nachahmer, die dabei gar nicht das Wohl des Tieres im Auge haben, sondern ihren eigenen Profit. Deshalb sollte bei Spendenaktionen in den Fußgängerzonen oder vor der eigenen Haustür stets etwas Skepsis vorhanden sein und man sollte sich absichern, dass die Spende tatsächlich an die von einem gewünschte Organisation geht, beispielsweise mit der Aufforderung des Aufzeigens des Spendensiegels. Generell spricht jedoch nichts gegen eine Spende für den Tierschutz in der Weihnachtszeit, jedoch sollte überlegt werden, ob man nur wegen der Weihnachtszeit eine Spende abgeben möchte, oder ob man sich nicht auch einen anderen Zeitpunkt überlegt, an dem vielleicht weniger Spenden von anderen Personen abgegeben werden, der Tierschutz Spendengelder jedoch auch dann benötigt.
Tierheime quellen gerade nach Weihnachten wegen der im zweiten Absatz beschriebenen Situation über - all die kleinen niedlichen Kätzchen und Welpen, Kaninchen und Meerschweinchen, Wellensittiche und Reptilien sitzen dann vielleicht zum zweiten Mal ihres noch jungen Lebens im Tierheim. Auch deshalb sollte das Verschenken eines Tieres zu Weihnachten (und generell) noch einmal genauer überlegt werden. In der Weihnachtszeit werden in vielen Tierheimen auch Veranstaltungen durchgeführt wie zum Beispiel Lichterfeste, bei denen das Tierheim mit Kerzen und anderen Lichtern beleuchtet wird und Besucher anlockt, die sich mit den im Tierheim lebenden Tieren vertraut machen sollen und vielleicht ein Tier finden, welches ihnen gefällt und das sie aus dem Tierheim retten möchten (selbstverständlich nach der Weihnachtszeit). Zudem kommt durch diese Personen oft ein gewisses Geld ins Tierheim, welches meist sehr stark benötigt wird - hierdurch wird dann die Lebensqualität verbessert oder Tierarztbehandlungen finanziert. Zudem gibt es die Aktion Weihnachten im Schuhkarton auch für Tiere: Alte, nicht mehr genutzte Decken, Leinen, Halsbänder oder Spielzeug kann in einen Karton gepackt werden, welcher an das Tierheim überreicht wird. Hierdurch kommt das Tierheim dann an die so oft gebrauchten Ressourcen. Selbstverständlich können auch neuwertige Tierzubehöre an das Tierheim verschenkt werden, den Tieren ist es schlussendlich jedoch egal - Hauptsache ist, sie haben schöne und warme Unterkünfte. Neben diesen Dingen brauchen Tierheime oft Futterspenden, diese können ganz einfach im Supermarkt / in der Zoohandlung gekauft werden. Meistens haben diese Geschäfte dann einen Korb im Eingangsbereich, in denen Futterspenden für die Tiere gerne angenommen werden.
An den Tierschutz soll nicht nur in der Weihnachtszeit gedacht werden, jedoch auch gerade in dieser Zeit.
Der Artikel wurde am 05.12.2012 von veröffentlicht in der Kateogie: Advent.
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Silivren aus Gütersloh (05.12.2012 - 10:51)
Danke für den Denkanstoß! :)
Ich hoffe, dass viele sich darüber mehr Gedanken machen werden.
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