Eine kleine Wellensittichhenne am Sommernachmittag
Im Sommer(wenn es denn einer war) hatte ich nach dem Großreinemachen meiner Wohnung, ein paar Läufer auf dem Balkon zum lüften hängen. Ich wollte dann schnell noch was einkaufen und mir dann einen gemütlichen Nachmittag zu machen. Das war wohl nichts. Ich kam nach Hause, der Himmel zog zu und es hatte den Anschein, dass es anfangen wollte zu regnen. Ich lud meine Einkäufe ab und setze einen Kaffee auf. Dann stapfte ich etwas mißmutig nach draussen, um die besagten Läufer reinzuholen. Den Ersten nahm ich ab und ging wieder in die Wohnung und meinte etwas im Augenwinkel bemerkt zu haben, ignorierte es aber vorerst, da meine Brille nicht entspiegelt ist. Ich trat wieder auf den Balkon und wich erstmal völlig erstaunt zurück. Wo eben der erste Teppich gehangen hatte, sass jetzt eine kleine blaue Wellensittch-Dame, die mich ebenso erstaunt, wie neugierig anschaute. Ein schneller Blick auf die Uhr und zu meiner Minibar zeigte, dass ich definitiv nichts zu mir genommen hatte, was eine derartige Halluzination erklären könnte.Nachdem
wir uns etwas gemustert hatten, fielen mir meine Gastgeberpflichten ein und ich kramte unter meiner Spüle noch etwas Wintervogelfutter hervor, welches ich noch aus dem Winter hatte. In der Zwischenzeit flog die Henne auf meine Fensterbank und beäugte interessiert, was ich ihr anbot. Da ich aber anscheinend nicht schnell genug war, wurde erstmal kräftig in meiner Blumenerde gewühlt. Als ich dann den flachen Teller ihr hin hielt, war das um Längen besser. Sie hüpfte auf den Teller, nahm ein paar Happen und es störte sie überhaupt nicht, dass ich sie mit samt dem Teller in meine Wohnung nahm. Hier wurde noch schnell mein Trinkglass geentert und bevor ich irgendwie intervenieren konnte ein kräftiger Schluck Apfelschorle zu sich genommen. Nun wurde meine Küche abgeflogen und ein Plätzchen auf meiner Küchenlampe schien der jungen Dame als Sitzplatz zu gefallen.Tja, was soll ich sagen. Der Rest ist eigentlich Geschichte.Der Nachmittag
wurde nun etwas aufregender als gedacht: Käfig besorgen, Flugblätter schreiben, Tierärzte und Tierheime abklappern bzw. anrufen. Zudem über diese wahnsinnig nette Inet Seite mit Forum stolpern. In den nächsten Wochen gesellte sich noch ein Hahn dazu, damit der kleinen Dame es nicht so langweilig wird und im Frühjahr wahrscheinlich nochmal zwei Wellis, damit der kleine Schwarm sich auch ordentlich selber beschäftigen kann, wenn ich mal nicht da bin.Der Artikel wurde am 02.01.2013 von veröffentlicht in der Kateogie: Geschichten.
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