Pedro - Rettung eines Wellensittichhahnes
Wie Pedro zu mir kam: ich hatte bis zu diesem Tag Bonny und Clyde bei mir. Bonny, eine sehr hübsche, blau-grüne Dame und Clyde war ihr wundervoller hellrün, bis türkiser Freund. Beide waren ca 3 Jahre alt und verstanden sich blendend.Meine beste Freundin
erzählte mir von einer Bekannten, die 2 pubertierende Kinder hat. Die Tochter war für eine Karriere als Schwimmerin geplant, der Sohn, gerade 14, Jahre alt hatte auch alles Andere als nen Welli im Sinn. Ihm gehörte Pedro. Die Frage kam ganz unverblümt: Kannst Du nicht noch einen Welli bei Dir aufnehmen? Da gibts einen, um den kümmert sich keiner mehr. Allerdings wusste der junge Besitzer noch nichts davon. Also nahm ich über meine Freundin Kontakt zu der Mutter der Kinder auf. Ich sprach davon, mir den Vogel nur mal anschauen zu wollen. Der Tag kam. Ich fuhr hin. Ging in ein ziemlich chaotisches Jungenzimmer. Pedro stand mit seinem Käfig in der Ecke am Fenster. Das Fenster war angekippt, es zog wie Hechtsuppe, sobald die Tür aufging. Allein war er. Kauerte auf seiner Plastikstange vor seinem Spiegel. Dick aufgeplustert schaute er die Fremden um ihn herum an. Ich fragte die Mutter, die bei uns war, wo ihr Sohn sei. Sie sagte, er ist mit seinen Freunden unterwegs. Ich fragte nach Freiflug für Pedro. Und bekam die Antwort: Seit Maik den Vogel hat, ist er nur im Käfig, weil das Einfangen in dem zugestellten, chaotischen Jungenzimmer ziemlich schwer sei. Das Zimmer bestand aus nem Bett, nem PC auf nem Schreibtisch, Regalen mit Schulsachen und Plunder, nem Schrank für Klamotten und mega vielen rumliegenden Gegenständen, wie Kisten, Kartons, Taschen. Ein Jungenzimmer eben, welches nur selten nen Besen oder Ähnliches sieht. Alles in Allem ca 16qm. Der Käfig war allerdings recht gross.Und dann
Ich holte tief Luft, nahm allen Mut zusammen und fragte, ob ich Pedro mitnehmen könne. Ich hätte ja auch 2 Vögel. Bei mir ginge es Pedro bestimmt besser, als in diesem Raum. Ich fuhr alles auf, um die Mutter zu überzeugen, dass bei mir ein Vogelparadies auf Pedro wartet. Mit 2 gesunden Gesellen seiner Art, Freiflug und Fürsorge. Sie überlegte nicht lange und sagte ja. Ich schaute mich um. Ich entdeckte einen Pappkarton. Den nahm ich, kippte ihn aus, bohrte mit ner Schere vom Schreibtisch ein paar Löcher rein und machte mich dran, den nicht handzahmen Vogel aus seinem Käfig zu holen. Das gelang sofort, Pedro wehrte sich gar nicht. Ich dachte nur: hat er sich aufgegeben? Also, Pedro in den Karton, Käfig auseinander gebaut und ab ans Auto. Als wir bei mir ankamen, habe ich Pedro in einen kleineren Quarantäne-Käfig gesetzt. Ohne Spiegel, mit Ästen, Hirse, Gurke. Er hörte meine Beiden und fing sofort an, zu zwitschern. Das hatte er die ganze Zeit nicht getan, weder beim Besuch bei ihm im alten Zimmer, noch beim Einfangen, noch bei der Fahrt zu mir.2 Tage später
ging es zum Tierarzt. Ich hab Pedro in seinem Quarantäne-Käfig dorthin gefahren, damit er nicht nochmal von meiner Hand gefangen werden musste. Der Doc gab grünes Licht und schätzte Pedro auf 2-3 Jahre. Zu Hause dann lernte er Bonny und Clyde kennen. Der erste Freiflug von allen 3en zusammen war ein voller Erfolg. Die 3 wurden die dicksten Freunde. Tja, Clyde ist 2011 verstorben, Bonny im Januar 2012. Allerdings hatte ich nie den Moment, dass Pedro bei mir je allein war. Bis dato hatte ich noch Paul, der jetzt aktuell Pedro"s dickster Freund ist. Dann stockte ich ja Anfang 2012, nach Bonny"s Tod auf 6 Wellis auf. Tja, was soll ich sagen, Pedro ist jetzt mein Opa im Käfig. Mit seinen geschätzten 9-10 Jahren ist er der Älteste. Und der Ruhigste, Schlaueste, Liebevollste und agilste meiner Bande. Er liebt seine Gefiederfreunde und tobt den ganzen Tag mit ihnen im Wohnzimmmer, ähh, Wellizimmer rum. Wir Menschen dürfen auch mal mit in den Raum, aber Achtung! Kopf einziehen, wenns da zur Sache geht! Übrigens weiss ich bis heute nicht, wie sein Name vor mir war. Ich sah ihn damals, und er war einfach Pedro für mich. Ich hoffe, dass er mir noch lange Freude macht und dass er noch lange Freude mit seinen Artgenossen hat.Der Artikel wurde am 02.01.2013 von veröffentlicht in der Kateogie: Geschichten.
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Patrizia Hein aus Herne (11.01.2013 - 20:41)
Traurige Geschichte mit Happy End! Da geht einem das Herz auf. Hoffentlich hat Pedro noch ein langes Leben.