Erfahrungsbericht Lungenödem beim Welli
Vor einem knappen halben Jahr bemerkte ich bei meinem rund 20 Jahre alten Welli Rambo, wie er viel hustete und sehr schwer atmete. Das Husten hörte sich an, als hätte er etwas in seinem Luftsack und auch beim Atmen quietschte er. Flüssigkeit sah ich glücklicherweise noch keine, aber solange wollte ich natürlich auch nicht warten.Sofort fragte ich meinen Freund, ob er noch mal Taxi spielen würde und er willigte ein. Er fuhr dann nach der Arbeit in Radevormwald nach Wuppertal und dann in eine Nachbarstadt, wo sich meine vkTa befindet. So sind wir mit Rambo zu meiner vkTa gefahren. Dort angekommen stellte sich leider heraus, dass meine vkTa Urlaub hat, aber die Ta, die dort 2mal die Woche ist, hat Rambo untersucht. Durch die lange Arbeit in der Praxis meiner vkTa kennt sie sich auch schon sehr gut mit Vögeln aus, daher gab ich ihr die Chance Rambo zu untersuchen und ich wurde nicht enttäuscht. Rambo, mein Freund und ich mussten noch einige Minuten im Behandlungsraum warten. Neugierig schaute ich auf den Monitor und las, dass Rambo gegebenenfalls geröntgt werden müsste. Ich wurde immer nervöser und die Angst um Rambo stieg. Die Ta kam und das erste was sie tat war, dass sie noch mal nach dem Alter fragte, da sie wohl noch nicht so einen alten Welli gesehen hatte. Als es dann um die Symptome und Untersuchung gehen sollte, konnte ich ihr ein Video vorspielen, welches Rambos Probleme verdeutlichte. Sie erkannte sofort den Ernst der Lage und sagte, dass man auch für ein altes Tier, alles tun sollte. Sie wollte Rambo auf Grund des Alters nicht unnötig in der Hand halten und ging sofort zum Röntgen.
Rambo überstand das Röntgen ohne irgendwelche Komplikationen und wir mussten noch mal ins Wartezimmer. Wenn ich eins nicht leiden kann, dann ist es auf solch einen wichtigen Befund zu warten. Hat Rambo doch einen Tumor? Hat er noch eine Chance? Darf ich die Praxis mit Rambo verlassen? Auch Rambos ehemaliges Frauchen wartete auf eine SMS von mir, denn sie hängt immer noch sehr an Rambo. Nach einigen Minuten hatte das Warten ein Ende und wir wurden aufgerufen. Die Ta zeigte mir das Röntgenbild und besprach es mit mir. Die Organe sahen soweit in Ordnung aus, aber der Luftsack war mit einer Flüssigkeit gefüllt. Zur Erläuterung: Die Luftsäcke sollten bei einem gesunden Vogel schwarz sein, haben bei Rambo aber einen grauen "Schleier".
Was nun? Das wichtigste war es, dem Luftsack das Wasser zu entziehen, aber wie? Mit einer Nadel in den Luftsack stechen und das Wasser so aus dem Luftsack zubekommen ist natürlich nicht möglich, der Luftsack würde zusammenfallen. Doch dann sagte mir die Ta, dass es dafür ein Mittel mit dem Namen Lasix Liquidum gibt und ich wurde etwas ruhiger. Es gibt auch andere Medikamente, aber ich habe mit Lasix sehr gute Erfahrungen gemacht.
Natürlich hatte ich dennoch die Gedanken, ob es nicht schon zu spät sei. Das Mittel musste ja schnell wirken! Neben dem Medikament bekam Rambo noch eine Antibiotika Spritze, welche nach 5 Tagen erneuert werden musste. Der Grund dafür ist einfach erklärt. Woher genau kam das Lungenödem? Die Ta nannte mir 2 Möglichkeiten. Entweder ein Infekt oder ein Herzproblem. Man konnte nicht genau sagen, was es von beiden war, daher wurde beides behandelt. Das Antibiotika sollte den eventuellen Infekt bekämpfen das andere Medikament das Wasser vertreiben. Wäre es ein Infekt gewesen, wäre das Wasser nicht wieder gekommen. Lasix musste ich über 2 Wochen geben und danach waren die Symptome weg. Leider fing Rambo nach einiger Zeit wieder an schwerer zu Atmen, also fragte ich meine vkTa, was ich tun solle. Sie sagte mir, dass ich Lasix jetzt immer vorrätig haben müsse und im Falle einer erneuten schweren Atmung sofort behandeln solle.
Das ganze ist jetzt fast ein halbes Jahr her und es klappt super. Es gibt Monate, da braucht Rambo keinerlei Medizin und falls doch, so sind wir schon ein eingespieltes Team. Er öffnet freiwillig seinen Schnabel und nimmt das Medikament zu sich. Er kann mit den jüngeren Wellis mithalten und fühlt sich wohl!
Ich kann jedem Wellihalter nur raten bei dem kleinsten Verdacht auf anormales Atmen oder Husten, einen vkTa aufzusuchen. Egal wie jung oder alt der Welli ist! Je früher man bei dem Arzt ist, umso schneller kann dem Welli geholfen werden.
Der Artikel wurde am 09.07.2012 von Welli.net veröffentlicht in der Kateogie: Gesundheitsblog.
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