Hohe Tierarztrechnung – Na und?
Hallo liebe Freunde. Wem wurde es nicht schon einmal ganz flau im Magen, als er die Rechnung eines Tierarztes ( in unserem Fall ja meist die eines vogelkundigen Tierarztes/vkTa) offenbart bekam. So manchem ist schon dabei der Blick verschwommen, oder er dachte man habe sich in der Kommastelle vertan. Doch je nachdem welche Untersuchung, Behandlung oder Therapie durchgeführt werden muss, kann sich das auch bei kleinen Einzelbeträgen schnell zu einem größeren Betrag addieren. Schon mancher Halter hat deshalb aus Angst vor zu hohen Kosten den Gang zum vkTa komplett gespart und dies bitter bereut. Auch der Gang zum normalen Kleintierarzt sollte Niemals den Besuch beim vkTa ersetzen. Dies hat verschiedene Gründe die auf der Homepage von Welli.net zwar noch explizit erläutert sind, jedoch will ich einige davon der Vollständigkeit und Wichtigkeit halber erwähnen!Ein normaler Kleintierarzt hat nicht die benötigte Ausbildung um Wellensittiche und andere Ziervögel zu untersuchen, behandeln und effektiv zu heilen. Der Anteil an Stunden in denen man sich im normalen Studium der Vogelmedizin widmet ist sehr gering und beschränkt sich meist auf die Anatomie und wenige der prägnantesten Krankheitsbilder. Das heißt nun nicht, dass ein Kleintierarzt unqualifiziert wäre, im Gegenteil, er hat einfach nur seine Stärken auf einem anderen Gebiet. Ich vergleiche es immer ganz gern damit... Wenn ich Zahnschmerzen habe, gehe ich ja auch nicht zum Orthopäden... Ich denke dieses Beispiel spricht also für sich. Aufgrund der Tatsache dass ein Kleintierarzt auch nicht die richtigen Möglichkeiten hat um die notwendige Diagnostik durchzuführen, ist der Aufwand für diese dann so hoch, dass sich das garantiert auf den Preis und somit die Rechnung nieder schlägt. Man hat also weder was gespart, noch seinem Vogel optimal geholfen.
Viel zu oft sind diese Tierärzte aufgrund ihres anderweitigen Fachwissens schnell mit dem Latein am Ende und raten oft all zu schnell zu unnützen Therapien die nicht helfen können, da sie die Ursache nicht beseitigen oder gar zur Erlösung des Tieres, „weil man da nichts mehr machen kann.“ Dass nicht immer alles getan werden sollte was möglich ist, oder ob es Sinn hat ist ein anderes Thema, das muss jeder Vogelhalter selbst entscheiden. Ich jedoch möchte damit ausdrücken, dass kein Vogel „erlöst“ werden muss, wenn es beim Experten eine Lösung für dieses Problem gäbe. Das wäre in so einem Fall nämlich einfach „Erlösen“ aus Unwissen. Allein schon wegen dieser Argumente sollte der Vogel krank ist.
Was ist nun aber mit den Kosten und wie bezahlt man diese ?
Zuerst sei einmal gesagt, dass für Routineuntersuchungen oft wirklich kaum ins Gewicht fallende Beträge berechnet werden. Auch eine Röntgenuntersuchung liegt noch im Rahmen des günstigen Bereiches. Teurer wird es oft erst, wenn schwere chronische Erkrankungen vorliegen, oder eine schwere akute Störung. Auch stationäre Aufenthalte läppern sich finanziell gesehen schon zu höheren Rechnungsbeträgen zusammen. Auch eine OP ist nicht immer günstig. Das teure daran ist meist das Narkosemittel und die „Schwerstarbeit“ die der vkTa betreiben muss, um im kleinen Vogelkörper alles wieder heil zu machen.
In jedem Fall bespricht ein guter vkTa nach der Erstuntersuchung mit dem Vogelhalter die Möglichkeiten für weiteres Vorgehen und Therapiemöglichkeiten. Natürlich spielen Finanzen dabei eine Rolle. Daraus ein Geheimnis zu machen wäre unlogisch. Auch ein vkTa kennt das Leben und weiß, das viele Halter keine Geldbündel spazieren tragen. Deshalb hilft ein offenes Gespräch über Therapie und Preis oft in der Hinsicht, als das man zusammen einen guten und für alle Seiten machbaren Weg finden kann, der zu bewältigen ist.
Doch bevor es soweit kommt, habe ich mir vor einigen Jahren Abhilfe geschafft. Jeder kennt es... erst wird das Vögelchen krank, dann geht die Waschmaschine kaputt und dann kommt auch noch ein Briefkasten voller Rechnungen. Und am Ende des Geldes ist noch viel vom Monat übrig. Was nun ??? Damit ich in solche Situationen gar nicht erst komme, habe ich mir so etwas wie ein Tiersparbuch angelegt. Dies ist ein Konto, auf das jeden Monat ein fester Betrag überwiesen wird, der allein für die medizinische Versorgung meiner Vögel angespart wird. Bei 13 Piepern waren es pro Vogel bisher 10 Euro im Monat. Mit diesem Betrag (10 Euro pro Kopf) bin ich bisher immer sehr gut ausgekommen und musste nie alles leer räumen, im Gegenteil. Es wird immer mehr, da ich Gott sei Dank weitgehend gesunde Pieper habe. Auf diesen Pool von Geld kann ich also dann zurück greifen, wenn mir eine hohe oder niedrige Rechnung präsentiert wird, ohne mit der Wimper zu zucken.
Diese Methode hat sich für mich wirklich bewährt und ich kann nur jedem raten sich auch zu überlegen, wie er es in Zukunft machen möchte. Die Behandlung eines Tieres sollte nie an den Finanzen scheitern. Natürlich gibt es viele Möglichkeiten... Man kann Geld leihen ( was ich persönlich einfach nicht gerne mag), oder bei wirklich hohen Beträgen den vkTa bitten eine Ratenzahlung zu vereinbaren. Doch wer schläft nicht ruhiger in der Nacht, wenn alle offenen Rechnungen beglichen sind (lächel).
Wie leg ich mir ein „Tierarzt-Sparbuch“ denn an ?
Ganz einfach. Von der normalen Spardose, Sparbuch, Konto oder Sparstrumpf kann eins ausgewählt werden. Dort kann monatlich der gewünschte und für jeden leistbare Betrag eingezahlt werden.
Ich habe mal durch gerechnet, dass bei gesunden Vögeln, ohne chronische Erkrankungen pro Monat schon 5 Euro sehr gut helfen können. Am Anfang kann man einen Bolus einbezahlen, damit schon mal etwas in der Kasse ist. Dafür habe ich einen Grundbetrag von 2x100 Euro gewählt. Das liegt in meinem Fall jedoch an der hohen Anzahl von Tieren, die ich habe. Übrigens darf der Sparstrumpf auch zur Deckung der Kosten genutzt werden für einen Eingangscheck, falls man sich also mal einen weiteren Vogel anschafft. Der Eingangscheck ist einfach so etwas wie eine Erstuntersuchung, bei der verschiedene Untersuchungen und Tests gemacht werden um zu sichern, dass der Vogel auch wirklich gesund ist.
Ist das Sparbuch also angelegt, kann die Tierarztrechnung kommen. Auch wenn ich euch nun natürlich wünsche, dass ihr ganz umsonst spart und eure Vögelchen kern gesund bleiben. In diesem Sinne von Herzen alles Gute und viel Gesundheit für euch und eure Vögelchen.
Der Artikel wurde am 29.04.2013 von Ive84 veröffentlicht in der Kateogie: Tipps und Tricks.
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Biggel aus Hamburg (03.05.2013 - 00:21)
Die Idee ist gut und von mir schon in anderer Hinsicht gut erprobt. Ichlege pro Monat 35 Euro für Autoextrakosten zurück. Wenn ich die nicht brauche, habe ich wenigstens einen Ausgleich für Versicherung und Steuer im Jahr.
Außerdem gibt es einen Spartopf für Urlaub und Freizeitvergnügen.
Man muss es nur machen :-D
Außerdem gibt es einen Spartopf für Urlaub und Freizeitvergnügen.
Man muss es nur machen :-D
Alula aus Duisburg (20.07.2022 - 06:59)
Das mach ich auch. Allerdings käme ich mit 10 oder 30 Euro jeden Monat für eine Untersuchung nicht so lange aus, oder? Meist kostet es doch schon bei einer Erkrankung mit Abstriche, Medikamente schon an die 100 Euro. So bei mir.