Können Vögel träumen? Haben Wellensittiche Träume?
Jeder hat es schon einmal getan: wir haben geträumt! Vielleicht erinnern wir uns nicht mehr an das, was uns im Schlaf passiert ist, doch manchmal weiß man auch ganz genau ob man etwas Schönes erlebt hat oder von einem Albtraum heimgesucht wurde.Was ist eigentlich "träumen"?
Ein Traum selbst ist eine psychische Aktivität während des Schlafens.Wir träumen zwar in allen Schlafphasen, doch die Zeit in der wir am meisten träumen nennt sich REM-Schlaf (engl. Rapid Eye Movement). Es handelt sich um die Schlafphase, in der sich die Augen unter den Lidern schnell bewegen. Die Muskulatur erschlafft, Blutdruck und Puls steigen an.
Ein erwachsener Mensch verbringt durchschnittlich 20-25 % seiner Schlafzeit in dieser Phase. Forscher haben herausgefunden, dass Menschen, die in dieser Schlafphase geweckt wurden, zu 95 % aus einem Traum herausgerissen wurden und von diesen Erlebnissen berichten konnten.
Träumen Tiere?
Auch Tiere besitzen REM-Schlaf. Gerade bei Säugetieren nimmt die REM-Schlafphase ungefähr ein Viertel des Gesamtschlafes in Anspruch.Eine kleine Übersicht:
Schwein --> Ø Schlaf in Stunden: 8,4 / davon REM-Schlaf: 26 %
Hund --> Ø Schlaf in Stunden: 10,7 / davon REM-Schlaf: 29 %
Ente --> Ø Schlaf in Stunden: 9,1 / davon REM-Schlaf: 16 %
Taube --> Ø Schlaf in Stunden: 11,9 / davon REM-Schlaf: 8 %
Es gibt Tierarten bei denen kein REM-Schlaf nachgewiesen werden konnte.
Forscher fanden heraus, dass sich Tiere ohne diese natürliche Muskelerschlaffung im Schlaf bewegen, als würden sie laufen und Laute von sich geben. Katzen buckeln, sträuben das Fell gegen imaginäre Rivalen, fauchen. Hunde rennen, als wollen sie jagen, zucken, bellen oder knurren.
Bei Ratten wurden sie Hirnströme tagsüber beim Durchlaufen von Labyrinthen gemessen. Das Erstaunliche war, dass die Ratten die gleichen Hirnströme im REM-Schlaf aufwiesen, als würden sie das Labyrinth noch einmal geistig durchlaufen.
Menschenaffen denen die Zeichensprache beigebracht wurde, haben ihren Pflegern nach Schlafphasen angeblich von Träumen berichtet. Die nächtlichen Erlebnisse ähnelten Momenten die sie in ihrer Kindheit erlebt hatten und mussten "erzählt" werden.
Träumen Vögel? Kleine Besonderheiten bei gefiederten Schläfern
Auch bei Vögeln zeigen sich Wechsel zwischen REM-Schlaf und anderen Schlafphasen.Auf einer Straußenfarm in Südamerika wurden einige Straußenweibchen mit Elektroden versehen. Ihre Gehirnaktivität, Muskelbewegungen und Augenbewegungen wurden in den Schlafphasen gemessen. Auch bei den Laufvögeln wurden Augenaktivität und reduzierte Muskelspannung festgestellt. Trotzdem wechselte das Messergebnis schneller zwischen den einzelnen Schlafphasen hin und her.
Die REM-Schlafphasen sind wesentlich kürzer als bei Säugetieren, da Vögel immer vor nächtlichen Fressfeinden auf der Hut sein müssen.
Tauben öffnen nachts ab und zu die Augen, um die Umgebung zu sichten. In Gruppen wurde dieses Verhalten seltener beobachtet: Die Tiere wechselten sich beim "Nachschauen" ab.
Zudem wurde festgestellt, dass Vögel die durch Gefahren in ihrer Umgebung keinen Schlaf finden, diesen in der nächsten Schlafphase nachholen können. Der REM-Schlaf verringert sich und die Erholungsphasen werden etwas länger.
Bei Zebrafinken wurde von Wissenschaftlern festgestellt, dass die Tiere neu gehörte Gesänge nachts stumm wiederholen. Es soll ein Bestandteil des "Lernprozesses" sein.
Mauersegler schlafen unter anderem beim Fliegen, ob hier REM-Schlaf stattfindet wurde noch nicht erforscht.
Dass Vögel während der REM-Schlafphasen, trotz kurzzeitiger Muskelerschlaffung, nicht vom Ast fallen liegt daran, dass sie einen Greifreflex besitzen. Die Krallen behalten eine "Restspannung", so dass die Zehen geschlossen bleiben und der Vogel sicher steht.
Fazit: Träumen unsere Wellensittiche?
Da es keine wissenschaftliche Studie gibt, die zu 100% belegen kann, dass Tiere träumen, kann es auch nicht bei Wellensittichen nachgewiesen werden.Doch viele Forscher sind der Meinung, dass Tiere tatsächlich Träume haben. Vielleicht träumen sie nicht wie wir Menschen, doch scheinbar durchleben sie Tagesereignisse auch im Schlaf ein wenig nach.
Auch unsere Wellis haben Augenbewegungen in den REM-Schlafphasen.
Viele von uns haben schon einmal in der Nacht das Licht einschalten müssen, weil die Piepser in der Nacht losgeflogen sind. Aufgeschreckt von Lärm, Lichtern von der Straße, einem Insekt ... oder doch vielleicht von einem Traum?
Wir können sie leider nicht fragen, doch wer weiß, vielleicht reden unsere Wellensittiche deshalb morgens so viel: Um sich gegenseitig ihre Träume zu berichten. ;-)
Der Artikel wurde am 30.07.2013 von Seelenvogel veröffentlicht in der Kateogie: Allgemeines im Blog.
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Monsti aus Garbsen (30.07.2013 - 13:46)
Also ich glaube auch das Wellis träumen. Bei meinen hab ich es auch schon beobachtet dass sie geschlafen haben und im Schlaf gequietscht haben. Ich denke schon das Wellis träumen.
Bias aus SH (17.07.2015 - 08:55)
Moin, gibt es Quellen zum Versuch auf der Straußenfarm? Ich konnte leider nichts finden.
Danke im Voraus :-)
Danke im Voraus :-)