In Gedenken an Lilly (und Molly: Meine Kämpferin)
Anfang Juni 2012 beschäftigte ich mich mit dem Gedanken, von 2 auf 4 Wellis aufzustocken. Da meine beiden Hähne Chico und Louis selbst gerade mal ein halbes Jahr alt waren, entschied ich mich für 2 weitere Jungtiere. Hennen sollten es sein, damit Louis endlich aufhört, Chico zu mobben.Am 23.06.2012 war es dann soweit und ich fuhr in eine Zoohandlung und schaute mich bewusst nach 2 Hennen um. Und diese fand ich auch. Die Transportbox hatte ich dabei und so transportierte ich Molly und Lilly zum vkTA, um die beiden einem Eingangscheck zu unterziehen.
Kropf- und Kloakenabstriche waren unauffällig, beide gesund und munter.
Also ging es nach Hause. Wie immer fingen Chico und Louis an zu quatschen, wenn sie hörten, dass ich heim komme, aber die Blicke, als plötzlich 2 weitere Stimmen antworteten waren genial.
Ich ließ Molly und Lilly in den Quarantänekäfig und stellte ihn ins Wohnzimmer. Leider wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass eine Quarantäne hätte sein müssen.
Louis entdeckte Molly und Lilly sofort und hatte vom ersten Augenblick an nur noch Augen für seine neue Liebe Lilly.
Molly beachtete er gar nicht und Chico verscheuchte er wieder vom Quarantänekäfig. Der erste Freiflug lief prima, die 4 waren sehr schnell aufeinander eingespielt. 2 Monate vergingen ohne besondere Vorkommnisse, außer, dass sich mein Mini-Schwarm als sehr harmonisch erwies.
Dann würgte Lilly plötzlich an einem Sonntag. Mein vkTA riet mir, sie in einen anderen Raum zu stellen und in Ruhe zu lassen. Aber so einfach ist das ja nicht, wenn man einen Partner hat. Also lies ich Louis zu Lilly in den Quarantänekäfig und ließ den Käfig im Wohnzimmer.
Am nächsten Tag fuhr ich mit Lilly und Louis zu meinem vkTA und bekam eine schreckliche Diagnose: Megabakterien bei Lilly. Nachdem diese festgestellt wurden, musste ich nach Hause und Molly und Chico holen, um auch diese checken zu lassen. Auch bei Molly wurden Megabakterien gefunden.
Die Behandlung mit Ampho Moronal erwies sich für mich als Anfänger sehr schwierig und meiner Lilly ging es immer schlechter. Als sie 3 Tage nach der Diagnose immer noch nicht viel gefressen hatte, obwohl der Käfig ein reinstes Hirse-Paradies war, und sie auch noch Probleme hatte, Kot abzusetzen, fuhr ich mit ihr und Molly erneut zu meinem vkTA. Bei Molly wurde erneut ein Abstrich gemacht und vermehrt Megabakterien gefunden. Nun musste also auch sie mit Ampho Moronal behandelt werden. Lilly wurde geröngt und sowohl der vkTA als auch ich haben einen Schatten auf dem Röntgenbild gesehen.
Er ließ mir die Wahl zwischen Euthanasie oder OP. Ich entschied mich, trotz des schlechten Gesundheitszustand, zu einer OP. Ich wollte nichts unversucht lassen, denn schließlich wartete ihr Louis Zuhause auf sie.
Ich fuhr mit Molly wieder nach Hause und wartete auf den Anruf meines vkTAs.
Nach 5 Stunden Wartezeit hielt ich es nicht mehr aus und rief an. Leider erfuhr ich, dass Lilly in der Aufwachphase Kreislaufprobleme bekam und in einem Alter von gerade mal 4 Monaten verstorben ist. Das ist nun auf den Tag genau ein Jahr her. Was die Zeit vergeht.
Aber in diesem Blog-Artikel möchte ich nicht nur von Lilly´s Tod berichten sondern auch von Molly. Denn Molly kämpft seit genau einem Jahr gegen erfolgreich gegen die Schübe. Immer und immer wieder über Wochen musste sie eingefangen werden. Sie bekam zwei mal täglich Ampho Moronal schnabulös verabreicht und wurde zum wiegen in einen Karton gesteckt. In dem Jahr, die Molly nun kämft, hat sie bereits 4 harte Schübe besiegt, von denen ich dachte, dass es aufgrund ihres Gewichtsverlust eng wird. Und der nächste Schub lässt hoffentlich noch ganz lange auf sich warten. Trotz des regelmäßigen Einfangens hat sie so viel Vertrauen zu mir, dass sie die Hirse frisst, die ich ihr hinhalte, damit sie etwas zunimmt. Wir hatten Schübe zu bekämpfen, die wir selbst verschuldet haben, aber auch welche, die unser vkTA durch die Gabe von zuckerhaltiger Mauserhilfe auf seine Kappe nehmen muss. Aber wie jeden Schub, haben wir auch diese besiegt. Wir werden weiter kämpfen ;-)
Ich habe noch nie einen Welli gesehen, der soviel Lebensfreude und Glück ausstrahlt wie Molly. Sie ist meist die erste, die da ist, wenn es etwas neues zu entdecken gibt, sie badet leidenschaftlich gerne und ist manchmal fast geschwätziger als so mancher Hahn. Und das, obwohl sie chronisch krank ist.
Megabakterien sind chronisch, ja. Aber sie sind, wie man am Beispiel Molly sehen kann, nicht direkt ein Todesurteil. Mit der richtigen Haltung (kein Zucker, kein Sand, kein Stress, regelmäßiges Wiegen etc.) kann Schüben vorgebeugt werden. Das Immunsystem des Wellis spielt natürlich auch eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Megabakterien. Weitere Infos und Hilfestellungen gibt es im Forum und auf welli.net.
Der Artikel wurde am 30.08.2013 von Welli.net veröffentlicht in der Kateogie: Geschichten.
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