Zahm geht auch im Schwarm
Vor 2,5 Jahren sind die ersten Wellensittiche bei mir eingezogen. Von Anfang an stand fest, dass es ein Pärchen werden sollte damit die Beiden sich miteinander beschäftigen können. Ein einzelner Vogel wäre doch die meiste Zeit des Tages einsam und würde einen Artgenossen sehr vermissen.Viele Menschen behaupten, dass Wellensittiche nur einzeln gehalten zutraulich werden. Aber das stimmt nicht!
Meine Zwei bekamen die Namen Monti und Nele. Am Anfang habe ich mich ganz oft mit ihnen unterhalten oder mich auf den Sessel neben den Käfig gesetzt um Zeit mit ihnen zu verbringen. Bald schon haben sie Hirse aus meiner Hand gefressen und sind immer neugieriger geworden. Dann habe ich mit dem Clickertraining angefangen und sie haben immer mehr Vertrauen zu mir gefasst:
Nach ein paar Monaten stellte sich heraus, dass die Beiden kein Pärchen, sondern Hennen sind. Da sie sich immer öfter stritten, beschloss ich zwei Hähne für sie zu holen. Also sind Atilla und Calimero bei uns eingezogen. Sie haben sich von den Damen recht schnell abgeschaut wie toll es ist, etwas Hirse von mir abzuholen und wie viel Spaß es macht an meinen Oberteilen zu knabbern:
Natürlich haben alle vier ihre Zeit gebraucht und haben mir nicht sofort vertraut. Aber mit viel Geduld konnte ich sie davon überzeugen, dass ich keine bösen Absichten habe.
Einige Zeit später ist Feivel zu mir gekommen. Er hat dringend ein neues Zuhause gesucht und so ist er mit bei uns eingezogen. Am Anfang war er sehr schüchtern. Aber leckerer Hirse kann ja doch kein Wellensittich widerstehen. Schon bald hat er sie aus der Hand gefressen und dann kam der Tag, an dem er sogar auf meine Hand gestiegen ist. Das hat ein paar Monate gedauert aber seitdem wird er immer selbstsicherer und ist inzwischen einer der Ersten, die sich auf meine Hand stürzen um etwas von der leckeren Hirse zu ergattern (Die Näpfe in der Voliere sind stets gefüllt, denn erzwingen möchte ich dieses Verhalten natürlich nicht):
Zu guter Letzt ist die kleine Mia bei uns eingezogen. Sie ist eine total schüchterne Henne, die aber immer mehr Vertrauen zu mir aufbaut:
Wie sehr ein Wellensittich zutraulich wird hängt von seinem Charakter ab. Und auch von den Erfahrungen, die er gemacht hat oder wie viel Zeit ihm gewidmet wird. Mit Geduld wird jeder von ihnen auf seine eigene Art und Weise zahm.
Ich bin sehr stolz darauf, dass alle meine Wellensittiche den Kontakt zu mir suchen, weil sie mich interessant finden und sich nicht aus Einsamkeit auf mich fixieren.
Der Artikel wurde am 16.05.2014 von veröffentlicht in der Kateogie: Haltungsblog.
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Jacky1990 aus HB (18.05.2014 - 13:54)
Danke für den schönen Artikel mit den tollen Fotos! :)
Ich kann diese Erfahrungen nur bestätigen. Zu zweit und noch mehr im Schwarm sind die Zwerge viel mutiger und aufgeweckter - es fällt ihnen so viel leichter, dem Menschen zu vertrauen und die Angst vor diesem zu überwinden. Man merkt einfach, dass es ihr Naturell ist mit Artgenossen zu leben, spielen und zu streiten.
Ich kann diese Erfahrungen nur bestätigen. Zu zweit und noch mehr im Schwarm sind die Zwerge viel mutiger und aufgeweckter - es fällt ihnen so viel leichter, dem Menschen zu vertrauen und die Angst vor diesem zu überwinden. Man merkt einfach, dass es ihr Naturell ist mit Artgenossen zu leben, spielen und zu streiten.
Klaus aus Viersen (03.06.2014 - 09:37)
Zitat: Ich bin sehr stolz darauf, dass alle meine Wellensittiche den Kontakt zu mir suchen, weil sie mich interessant finden und sich nicht aus Einsamkeit auf mich fixieren. Genau dieser Satz alleine sollte schon reichen, um jedwede Erwägung der Einzelhaltung außer Kraft zu setzen! Punkt! Man sieht auf den Fotos, dass die Kleinen gern auf den Arm kommen. Das Begrüßtwerden und die neugierigen Blicke möchte ich auch nicht mehr missen, halte selbst ein Pärchen mit 9-13 Stunden Freiflug pro Tag - und sie lieben es!