Ein neuer Schwarm
Ein neuer SchwarmDer letzte aus dem alten Schwarm ist über die Regenbogenbrücke gegangen, die Voliere auseinandergebaut und gereinigt. Wir wollen keine Vögel mehr. Immer ist man gebunden, wenn man in den Urlaub will braucht man andere, die die Tiere betreuen. Die Katzen sind auch noch da. Die Türen können unbedacht aufbleiben, kein kranker Vogel muss mehr versorgt werden. Platz für eine große Nordmanntanne hat es nun auch, Weihnachten ist gerettet. Wir waren uns einig, es kommen uns keine weiteren Tiere mehr ins Haus. Und wenn die Katzen irgendwann gehen müssen, dann brauchen wir auch nichts und niemanden mehr Rücksicht nehmen.
Aber arg still ist es geworden, seit der letzte aus dem alten Schwarm über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Keiner mehr da, der zwitschert, kreischt, zetert. Die Katzen sind schon etwas älter, toben wollen sie nur noch selten, so richtige Kuscheltiere sind sie geworden. Wir sprachen weiter nicht darüber. Zu den Wellensittichen hatte Männe nie so richtig eine Beziehung aufgebaut. Sie waren da und sie kamen zu ihrem Recht, weil sie da waren. Irgendwie schade, aber wir werden ja auch nicht jünger und so ist es klug, sich keine Tiere mehr anzuschaffen.
Die Wochenzeitschrift kam wie immer freitags und Männe blätterte wie immer, in den Prospekten. "Schau mal die Voliere an, die ist gar nicht so teuer."
"Was brauchen wir ohne Vögel eine Voliere?" Er zuckte die Schulter und lächelte in sich rein. ...Außerdem ist das so ein lüttes Ding, wie wir schon hier haben, da könnten wir auch die alte behalten. Wenn eine neue Voliere, dann eine große, eine ganz große.
Nein, wir haben nicht über eine Anschaffung von neuen Wellensittichen gesprochen und nein, wir wollten keine weiteren Tiere mehr. Aber irgendwie kamen wir immer wieder dazu, uns größere Volieren anzuschauen. Und dann kam der Tag, wo ich etwas im Internet auf Seiten mit Kleinanzeigen suchte. Ich weiß nicht, wie ich auf einmal Wellensittiche gefunden habe, wirklich nicht. Nach Tieren habe ich nicht gesucht, aber ich schaute danach täglich und war unangenehm überrascht, dass so viele Tiere abgegeben werden sollen. Für mich ist so etwas unverständlich. Meinen Frust musste Männe ausbaden, der wieder so eigenartig zu grinsen anfing.
Und dann waren sie da, die ausgesprochenen Äußerungen, wieder Wellensittiche zu halten, aber nur vier, dann ist Schluss. Und junge sollten es sein, nicht schon wieder Tiere, die ihr Lebtag krank sind. Aber wo hat es hier einen Züchter? Und ein guter sollte es sein. Bei den Kleinanzeigen fand ich dann ein Inserat, super schöne Bilder einer Aussenvoliere, die Besitzerin auf einer Fußbank bei den Vögeln hockend, die ihr aus der Hand fraßen. Das wäre es doch, aber 60 km entfernt. Kurz besprochen, dann angerufen und am Abend losgefahren.
Die Anlage so gepflegt wie auf dem Bild. 2 Käfige mit je 2 Wellensittichen hingen an einem Haken. Die beiden da, die hätte ich gerne ... aber die waren für einen anderen Kunden, der wenige Minuten später kam, reserviert. Ich wurde nicht stutzig, dass der Kunde einen kranken Wellensittich zurückbrachte, der lt. Aussage der Züchterin bei der Kundin wohl irgendwo gegen geflogen sei.
Wir schauten uns die beiden anderen Vögel an. So ganz koscher sah mir der blaue nicht aus, der grüne war ein super schöner Hahn. Nein, ich wollte andere ansehen und wir wurden in einen Raum geführt. Viele Vögel für die kleine Voliere und die waren wirklich alle ganz jung. Davon suchten wir uns 4 raus. Dann mussten wir wieder an den anderen beiden Käfigen vorbei. Der andere Kunde hatte einen blauen gekauft, der grüne gefiel mir so arg. Und die beiden anderen, für uns bestimmten, die rührten uns auf einmal.
Männe meinte, wir können die drei doch noch mitnehmen, das mache den Kohl ja nicht fett. Der blaue sieht aber nicht wirklich gesund aus, aber es könnte ja sein, weil er grade eingefangen worden ist. Der scheint auch älter zu sein, der andere in dem Käfig allerdings auch. Aber wieder in die große Voliere lassen und beim nächsten Käufer wieder einfangen lassen, das ist auch nichts. Vier und drei Wellensittiche, da ist immer einer alleine, entweder sechs oder acht. Bleibt der blaue halt da oder lieber doch nicht.
Irgendwie hat er uns so angeschaut, dass wir noch einen weiteren Vogel ausgesucht haben. Da war er nun, der Beginn mit einem neuen Schwarm. Zwei Abgabetiere samt Voliere Marke Eigenbau kamen dann zwei Tage später noch dazu, zwei hübsche neonfarbene, die sonst wohl im Tierheim gelandet wären. Eine gute Woche später kam die neue Voliere und dann sollte wohl alles gut laufen.
Ein Leben ohne Wellig ging ja gar nicht, war das schön, dass endlich wieder Leben in die Hütte kam.
Der Artikel wurde am 26.10.2009 von Welli.net veröffentlicht in der Kateogie: Haltungsblog.
Ähnliche Artikel in diesem Blog
Zugluft-Test für den Vogelkäfigstandort vom 28.08.2011
Wellensittiche zu vermitteln in der KW 17 / 2012 vom 29.04.2012
Wellensittiche zu vermitteln in der KW 36 / 2012 vom 09.09.2012
Wellensittiche zu vermitteln in der KW 41 / 2012 vom 14.10.2012
Wellensittiche zu vermitteln in der KW 04 / 2013 vom 27.01.2013
Zugluft-Test für den Vogelkäfigstandort vom 28.08.2011
Wellensittiche zu vermitteln in der KW 17 / 2012 vom 29.04.2012
Wellensittiche zu vermitteln in der KW 36 / 2012 vom 09.09.2012
Wellensittiche zu vermitteln in der KW 41 / 2012 vom 14.10.2012
Wellensittiche zu vermitteln in der KW 04 / 2013 vom 27.01.2013