Grünfutter?!
Bekanntlich hat ja jedes Lebewesen seinen einen eigenen Geschmack. So auch bei den Wellensittichen! Das heikelste Thema ist und bleibt wohl Grünfutter. Manche Wellis trauen sich nur mal am Apfel zu nagen und andere stürzen sich todesmutig auf alles was nur halbwegs essbar erscheint.Meine zwei zum Beispiel lieben alles was grün ist. Ist ja eigentlich logisch, wenn man bedenkt, dass man kleine Australier bei sich sitzen hat. Denn grün bedeutet in der Australischen Steppe Leben und Fruchtbarkeit. So wird also alles Grüne sofort angeknabbert, ob es vorher schon bekannt war, oder nicht.
Anders sieht die Sache bei knalligeren Farben wie rot aus: Vor roter Paprika wird geflüchtet, vor Erdbeere weggerannt. Es heißt ja nicht umsonst Alarmstufe rot! Aber nicht bei Karotte. Obwohl sie lieber zerstückelt als gegessen wird, ist sie ein gern gesehener (und gesunder!) Gast mit kurzem Leben bei den Vögeln. Auch Wassermelone wird bei Daisy und Koko heiß geliebt! Besonders im Sommer nach einem schönen Bad im Blattsalat.

Nach einem Bad im Grünen ist der Tag doch gleich viel frischer! (Hier: Feldsalat)
Ansonsten essen sie gerne Apfel, Zucchini, Spinatblätter, gekochten Sellerie, Pfirsich, Birne und schlecken manchmal an Gurke. Wir probieren immer wider neues Obst und Gemüse aus, doch oft wird das Grünzeug nach einmaligem Probieren gemieden. Zum Beispiel bei Clementine und Orange. Mögen sie den leicht säuerlichen Geschmack nicht? Oder Weintrauben. Viele Wellis lieben sie, nur Daisy und Koko nicht. Was mir auch ganz recht ist, da ich nicht weiß, wie ich sie einigermaßen sicher befestigen könnte. Nicht, dass auf einmal die ganze schöne Traube in den Sand fällt! Passiert das einmal mit dem Apfel, wird er ignoriert wie ein Aussätziger. Wenn da nicht die Federlose eingreifen und ein neues Stückchen hinhängen würde, dann wär"s das mit dem Grünzeug für den Rest des Tages.

Karotte ist trotz der orangenen Farbe bei den meisten Wellis sehr beliebt!
Aber was, wenn der Vogel gar kein Grünfutter zu sich nehmen will? Nun, dazu kann ich nur eins sagen: Das Prinzip der Hartnäckigkeit. Immer wieder vor den Schnabel halten, immer wieder in den Käfig oder auf den Vogelbaum hängen, immer wieder ein neues Stück putzen und zurechtschneiden. Auch wenn die Frischkost seit Wochen nicht angerührt wurde, vielleicht finden sich morgen das erste Mal Schnabelspuren an der Kiwi! Mehr dazu hier.
Auch auf die richtige Präsentation kommt es an: Es gibt viele Möglichkeiten das Grünzeug zu befestigen. Wie wäre es mit einem bunten Obstspieß, oder eine mit Schnur an einen Ast gebundene Möhre? Das Auge isst schließlich mit! Auch einfache Klammern aus dem Zoohandel tun ihr übriges. Ein leckerer Apfel-Karottensalat in einem Näpfchen wird von Daisy gerne genommen. Koko mag beides lieber fest und knackig zum reinbeißen. Jedem das seine! :)
Geliebt werden auch die verschiedensten Wildgräser und -pflanzen. Herrlich, wenn das Vogelzimmer nach der Grünfutterschlacht nach frisch gemähtem Rasen duftet! Wenn die Natur gerade nicht viel hergibt, gibt es im Zoohandel immer öfter Samen unterschiedlicher Wildgräser zu kaufen. Nach 2-4 Wochen hat man einen leckeren Snack aus 100% biologischem Anbau. ;)
Wer weiß, vielleicht trauen sich meine zwei Zwitschertüten ja irgendwann auch mal an die Erdbeere. Oder die Paprika.

Hier habe ich ein Stück Wassermelone auf einen Edelstahlspieß aufgespießt. Auch auf die richtige Präsentation kommt es an!
Der Artikel wurde am 30.05.2010 von veröffentlicht in der Kateogie: Ernährung im Blog.
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