Wellensittiche und Co als Weihnachtsgeschenk ?
Tiere als Geschenk - Ist es sinnvoll Wellensittiche oder andere Tiere zu verschenken an Festen wie Weihnachten ???Fröhliches Kinderlachen und ein niedlicher Welpe, ein süßer Wellensittich oder ein anderes niedliches Haustier, das sich streicheln oder anschauen lässt, hat jeder Mensch im Sinn, wenn er ein Tier verschenkt.
Die Realität sieht aber leider oft ganz anders aus. Nicht selten gefällt dem Beschenkten das Tier gar nicht oder er hat eine ganz andere Vorstellung davon, wie die Unterkunft für sein Tier auszusehen hat. Es wird einem bewusst, dass der ausgesuchte Käfig, der im Zoogeschäft so groß aussah, in Wahrheit zu klein ist oder aber kein passendes Futter im Hause ist - welches am späten Abend oder an den Weihnachtstagen nicht mehr besorgt werden kann.
Egal ob Wellensittich sowie andere Vogelarten, Nager und Reptilien, benötigen in den ersten Tagen viel Ruhe, damit sie sich an ihre neue Umgebung gewöhnen können. Feierlichkeiten wie Weihnachten sind dafür ein schlechter Zeitpunkt. Allein schon weil viele über die Weihnachtstage viel Besuch erwarten. Sollte man eine Neu Anschaffung eines Tieres an Heiligabend überdenken.
Ein Tier sollte man zu dem nicht einfach so verschenken, wenn man nicht weiß ob derjenige dafür bereit ist, die Verantwortung für ein Tier zu übernehmen. Viele Menschen unterschätzen die Haltung von Tieren und die damit verbundenen Kosten. Ein Tier ist kein Gegenstand, den man ins Regal stellen kann und da verbleiben kann. Ein Tier muss mindestens einmal am Tag versorgt werden.
Es gibt auch Menschen die eine Allergie gegen bestimmte Tiere haben, deswegen sollte man sich im Vorfeld schon mit dem zukünftigen Tierbesitzer zusammen setzen und alle Punkte besprechen, wenn man vorhat demjenigen ein Tier an Weihnachten zu schenken.
Folgende Punkte sollte man vorher abgeklärt haben, damit dem Tier in seinem neuen Zuhause gut gehen kann.
1. Ist es bekannt, wie alt das Tier wird? Kann und will der zukünftige Besitzer die nächsten Jahre die Verantwortung übernehmen?
2. Ist es bekannt, dass ein Tier nicht immer gestreichelt und angefasst werden kann?
3. Ist es bekannt, dass Tiere auf ihre Art und Weise Lärm machen?
4. Ist es bekannt, wie groß das Tier wird und wie viel Freiraum es braucht, z. B. Freiflug?
5. Ist es bekannt, dass man z.B. Wellensittiche nicht einzeln halten dürfen um eventuelle Verhaltensstörungen vorzubeugen?
6. Ist es bekannt, dass man das Tier nicht mit anderen Tieren vergesellschaften kann?
7. Ist es bekannt, dass man bei einer Vergesellschaftung diese irgendwann trennen muss, weil sie sich eventuell nicht mehr vertragen? Wurde hier für ein Notfallplan ausgearbeitet?
8. Ist es bekannt, dass z. B. ein Wellensittich nicht nur Körner und Wasser zum Leben braucht? Sie brauchen vielseitig und qualitatives Futter, sowie Obst und Gemüse.
9. Ist es bekannt, dass jeden Tag das Futter und Wasser gewechselt werden muss? Sowie mindestens einmal die Woche den Käfig oder Voliere reinige?
10. Ist es bekannt, dass z. B. Wellensittiche wie viele andere Tiere auch UV Licht täglich benötigen?
11. Ist es bekannt, wer sich während der Urlaubsreise um das Tier kümmert?
Diese Punkte sollten dringend überlegt und bedacht werden, wenn es um die ernsthafte Idee geht, jemanden mit einem Tier insbesondere einem Wellensittich zu erfreuen, als Geschenk.
Wird es dem falschen Halter geschenkt, der es womöglich nicht gut bedenken konnte, was ein Tier bedeutet, dem kann nach ein paar Tagen schon das Geschenk überflüssig und unbeliebt empfinden. Das niedliche Kaninchen wurde größer und fing an zu beißen, die Meerschweinchen waren zu laut, der Hamster stand erst nach 23 Uhr auf, die Schildkröte ist doch nicht so aktiv wie erhofft, die Mutter war allergisch gegen den neuen Hund und die Katze hat das Sofa zerkratzt - jetzt erst merken die neuen Tierhalter, dass ihre Tierwahl vielleicht doch nicht ganz passt - und viele Tiere, die von liebenden Menschen verschenkt wurden und für kurze Zeit Freude brachten sind nun nur noch lästig und müssen wieder weg. Die Tierheime sind voll mit niedlichen Tierchen die unpassend verschenkt wurden.
Da wir hier besonderes Interesse auf Wellensittiche legen, haben wir hier noch einmal eine Zusammenfassung was insbesondere für die kleinen gefiederten Schützlinge gilt.
Wellensittiche als Weinhnachtsgeschenk
Es geht mit riesengroßen Schritten auf Weihnachten zu und manch einer - besonders Kinder - hofft vielleicht auch dieses Jahr wieder sehnsüchtig auf ein ganz besonders Weihnachtsgeschenk: Ein Lebendiges! Zum Beispiel Wellensittiche.Manche Eltern, Großeltern, Freunde oder Bekannte lassen sich erweichen - oder haben vielleicht von Anfang an ein solches Präsent geplant. Aber Vorsicht! Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht!
Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, Kindern, Partner oder Freunden den innigen Wunsch nach einem Vogelpärchen oder -Schwarm zu erfüllen. Aber Wellensittiche unter dem Weihnachtsbaum sind nicht immer eine gute Idee. Wer keinen Kummer am Heiligabend oder kurz danach riskieren will, muss sich vorher ein paar Gedanken machen:
1. Keine Überraschungsgeschenke!
Tiere sind Lebewesen und eine große Verantwortung. Niemals dürfen sie spontan, unüberlegt oder ohne Einverständnis des Beschenkten verschenkt werden! Wellensittiche brauchen viel Platz und Aufmerksamkeit, kosten nicht wenig Geld und können bis zu zehn oder fünfzehn Jahre alt werden. So lange sind sie auf die Fürsorge ihres Besitzers angewiesen. Nur wenn der zukünftige Vogelhalter weiß, was ihn erwartet, und bereit und willens ist, das zu leisten, darf man ihn mit einem tierischen Geschenk beglücken. Nur allzu viele lieb gemeinte, aber unüberlegt verschenkte Vögelchen füllen kurz nach dem Fest die Tierheime - genau wie zahlreiche andere Heimtiere. Und die Wellis, die zwar in ihrem Zuhause bleiben, aber ungeeignet untergebracht, schlecht versorgt, vom nötigen Freiflug ausgeschlossen oder gar einzeln gehalten und vernachlässigt werden, erleiden oft ein noch schlimmeres Schicksal.
Daher Regel Nr. 1:
Wellensittiche (und andere Tiere) bitte nur mit Einverständnis des Beschenkten verschenken!!!
2. Nur Wellensittiche verschenken?
Ein Wellensittichpärchen kostet etwa 30 - 60 Euro. Allerdings sind die Vögel selbst einer der geringsten Kostenfaktoren. Wesentlich teurer schlägt beispielsweise das Vogelheim zu Buche: Ein halbwegs artgerechter Käfig oder eine kleine Voliere kostet mindestens 80-100, eher 150-250 Euro. Dazu kommen Kosten für einen Eingangscheck beim Tierarzt, Spielzeug und Zubehör, Futter und Einstreu, eine Birdlamp, Transportkäfig und natürlich etwaige Behandlungskosten, wenn die Vögel krank werden. Diese Kosten hat entweder der zukünftige Besitzer (ist er damit einverstanden oder vielleicht überfordert?) oder die Schenker.
Wer also die Vögel mit vollständiger Ausstattung verschenken möchte, muss mit mindestens 200-300 Euro rechnen. Eine Möglichkeit ist beispielsweise, die Geschenke aufzuteilen: Einer schenkt den Käfig, ein anderer einen Spielplatz, ein anderer vielleicht eine Tüte Futter. So lassen sich verschiedene Geschenkbudgets vereinigen. Noch einfacher: Einen Gutschein der Zoohandlung verschenken.
Daher Regel Nr.2:
Auch die Kosten für Unterbringung, Versorgung und Zubehör bedenken!!!
3. Wirklich die Wellensittiche selbst verschenken?
Wenn der glückliche Beschenkte sich seine künftigen Mitbewohner wünscht und weiß, was ihn erwartet, alle Kosten für eine artgerechte Unterbringung selbst tragen will oder diese mit geschenkt bekommt, spricht im Grunde nichts gegen das Geschenk.
Außer: Bitte die Vögel nicht selbst an Weihnachten verschenken.
Die Weihnachtszeit ist eine gefährliche Zeit für Ziervögel, besonders, wenn Tiere und Besitzer noch nicht so vertraut mit den Gefahren der Adventszeit sind. Zudem ist Weihnachten meist sowieso laut, voll, stressig - nicht die ideale Eingewöhnungsumgebung.
Und schließlich darf man nicht vergessen: Ein Haustier ist eine Persönlichkeit, ein Familienmitglied. Es sollte daher besser dem Vogelhalter überlassen bleiben, seine zukünftigen Mitbewohner auszusuchen!
Daher lässt sich die 3. Regel für Wellis unter"m Weihnachtsbaum festhalten: Nicht die Tiere selbst verschenken, sondern lieber einen "Stellvertreter"!!!
Schön sind z.B. kleine Kuschelwellis oder Kunststofffiguren. Alternativ freut sich der künftige Vogelhalter sicher auch über einen Tierratgeber - oder einfach über das Zubehör!
Nach Weihnachten können dann Schenker und Beschenkter gemeinsam die neuen Mitbewohner aussuchen und kaufen gehen. Vielleicht stattet man auch dem Tierheim einen Besuch ab und gibt den leider viel zu vielen Vögeln ein Zuhause, die weniger gut überlegt verschenkt wurden und nun schon wieder abgegeben wurden...?
In diesem Sinne kann Weihnachten kommen und jeder weiß nun hoffentlich bescheid, wie die Anschaffung eines Tieres und besonders eines Wellensittichs für alle Seiten am sinnvollsten und somit am meisten zum Geschenk wird.
Der Artikel wurde am 01.12.2013 von Welli.net veröffentlicht in der Kateogie: Advent.
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Blueberry aus NRW (01.12.2013 - 21:32)
Wichtiges Thema, das jedes Jahr wieder aktuell ist. Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum, sondern höchstens Gutscheine für Tiere, über deren Anschaffung und Haltung mit allen Beteiligten Einigkeit erzielt wurde!
Daria 23 aus NRW (02.12.2013 - 10:23)
Blueberry, du hast recht. In einem Fragen-Portal habe ich mich deswegen sowas von aufgeregt. :( Die armen Tiere die deswegen immer leiden müssen... :(