Arbeit und Aufwand rund um Wellensittiche
Jeden Früh nur frisches Wasser, Futter, ein Stück Apfel und fertig? Nein, so leicht ist es nicht.Der Aufwand und die Zeit für Wellensittiche werden meist unterschätzt bzw. vorher nicht beachtet. Doch man hat manchmal schön zu tun.
Jeder Tag bei uns beginnt mit dem obligatorischen Futter- und Wasserwechsel. Dazu werden die gebrauchten Futter- und Trinknäpfe vom Vortag herausgenommen und neue Näpfe mit dem ersten Teil Futter (eine Hälfe, die andere gibts später) und Wasser gefüllt.
Die alten Näpfe werden mit heißen Wasser ausgewaschen und dürfen dann 24h trocknen. Dies verhindert eine Ansammlung und Vermehrung von Keimen. Besonders im Sommer ist das ganz wichtig, kleine Parasiten wie Trichomonaden haben da Hochkonjuktur.
Trinkwasser ist bei uns nicht gleich Leitungswasser. Bei kranken Vögeln, wie unserer Megabakterien-Patienten muss man das es etwas anders handhaben. Das Wasser wird so immer an zwei Tagen mit Apfelessig angesäuert, an den darauffolgenden Tagen gibt es verdünnten Thymian-, Fenchel- oder Salbeitee. Dazu also Tee kochen, abkühlen lassen und mit Wasser verdünnen.
Während des Abkühlens werden alle Äste und Sitzflächen mit heißem Apfelessig-Wasser abgewischt, sodass grober Schmutz verschwindet. Einmal in der Woche werden sie richtig gereinigt.
Abschließend beginnt das Zusammenstellen von der täglichen gesunden Futterration. Da wir auf sämtliche nahrungsmittel mit Zucker verzichten müssen, gibt es abwechselnd Kombinationen aus Kräutern wie Basilikum, Thymian, Salbei, Petersilie oder Schittlauch; Futterpflanzen wie Golliwoog, Vogelgras, Wildgräser und diverse Wildpflanzen (Klee, Löwenzahn, Vogelmiere...) und Gemüse. Allen voran Gurke, Zuccini, selten Möhre und verschiedene Salate.
So gibt es jeden Tag was anderes. Manches wie die Gurken müssen zusätzlich mit Körnern paniert werden.
So geht für alles morgens eine halbe bis dreiviertel Stunde drauf- bevor wir uns in den eigenen Arbeit- bzw. Studienalltag stürzen. Wird der Untergrund noch gewechselt, dauert es etwas länger.
Kommen wir nachmittags oder abends nach Hause, wird das Wasser nochmals gewechselt. Muss man nicht machen, aber ich fühl mich so besser. Und der zweite Futterteil kommt. So fressen sie noch nicht alles am Vormittag auf.
Und dann genießen wir ihr Verhalten und beobachten.
An freien Tagen läuft parallel zu der täglichen Prozessur noch der Gedanke an neues Spielzeug an. "Man könnte ja den Spielplatz verändern", " der Käfig muss auch mal wieder umgestaltet werden" , Oh, ich habe eine Idee". So gehen dann auch viele, aber schöne Stunden drauf.
Und zählt man das alles zusammen, kommt man auf eine stolze Zeit.
Aber es lohnt sich doch, oder?
Der Artikel wurde am 19.10.2010 von veröffentlicht in der Kateogie: Haltungsblog.
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