Geschlechtsbestimmung bei Wellensittichen
Boy or Girl?Das ist nicht nur unter Schwangeren, sondern auch unter Wellensittichliebhabern eine wichtige Frage. Nicht nur aus reiner Neugier wollen viele Halter gern das Geschlecht ihrer Mitbewohner wissen, sondern auch aus Vergesellschaftungsgründen: Hennenüberschuss ist eine Schwarmkonstellation, die man vermeiden sollte, weshalb es für Frieden in der Voliere durchaus von Bedeutung sein kann, das Geschlecht auch eines Jungtiers sicher zu bestimmen.
Das einzige Geschlechtsmerkmal, das äußerlich zu erkennen ist, ist die Wachshaut. An ihr kann man, je nach Alter und Farbschlag des Wellensittichs, mehr oder weniger eindeutig erkennen, ob es sich um einen Hahn oder um eine Henne handelt.
Wie man das Geschlecht bei Wellensittichen an der Wachshaut bestimmt kann man erlernen.


Aber neben der Geschlechtsbestimmung an der Wachshaut kursieren zuweilen recht abenteuerliche Theorien und Anleitungen.
1. Das Verhalten
Das Verhalten ist tatsächlich ein Indikator für das Geschlecht. Typischerweise haben die Hennen das Sagen und verhalten sich dominant gegenüber den Hähnen, zwitschern die Männchen mehr und zeigen häufiger Balzverhalten wie Kopfnicken und das Aufstellen des Kopfgefieders. Hennen hingegen nagen gerne und lassen sich bei der Balz lieber bezirzen als selbst aktiv zu werden.
Aber: Ausnahmen bestätigen die Regel! Es gibt durchaus Hennen, die laut und ausdauernd singen oder die wie kleine Gockel balzen. Ebenso gibt es draufgängerische Hähne, die ihre Damen voll im Griff haben, und sich auch mal gern füttern lassen. Zudem bilden sich oft Pärchen aus zwei Hähnen (seltener aus zwei Hennen), bei denen einer der Vögel die "Frauenrolle" übernimmt.
Das Verhalten eines Wellensittichs ist also bestenfalls ein Indiz, keinesfalls aber ein Beweis, dass er einem bestimmten Geschlecht angehört.
2. Die Größe
Hierzu ist zu sagen: Die Größe ist mit dem Geschlecht in etwa genauso stark korreliert wie die Farbe der Zahnbürste mit der Lieblingseissorte: Nämlich überhaupt nicht. Die Größe hängt allein davon ab, wie alt der Vogel ist, wieviel er wiegt und vor allem davon, ob es sich um einen Hansi-Bubi, Halbstandard oder Standard-Wellensittich handelt. Sowohl bei Hähnen als auch bei Hennen gibt es größere und kleinere, zierlichere und kräftigere Exemplare.
3. Die Kopfform
Hierfür gilt das Gleiche wie für die Körpergröße. Standard-Sittiche haben ein deutlich üppigeres Gefieder als Hansibubis, und zwar völlig unabhängig davon, ob es sich um Hähne oder Hennen handelt.
Auch die Kopfform hat rein gar nichts mit dem Geschlecht zu tun, wenn man mal davon absieht, dass Hähne ihr Kopfgefieder bei der Balz oder beim Singen häufiger sträuben als die meisten Hennen.
Egal ob runder, flacher, langgestreckter oder höher: Die Kopfform sagt rein gar nichts über das Geschlecht.
4. Fuß-, Schnabel- und Augenfarbe
Bei diesen Merkmalen kommt Abwechslung ins Spiel, denn sie hängen nicht von der Rasse ab. Allerdings auch nicht vom Geschlecht. Die Farbe der Füße und des Schnabels eines Wellensittichs hängt mit dem Farbschlag zusammen.
5. Fußform, Lieblingsfutter und andere, noch abwegigere Theorien
Egal, wer es behauptet: Es ist schlicht und ergreifend nicht wahr. Derjenige, der mir einen wissenschaftlichen Beweis liefert, dass die Krallenform mit dem Geschlecht korreliert ist, bekommt von mir höchstpersönlich eine große Kiste Wellensittichkekse mit schriftlicher Entschuldigung zugeschickt. ;)
Fazit: Geschlechtsbestimmung bei Wellensittichen ist nicht immer einfach. Mit ein bisschen Übung aber hat man den Dreh schnell raus. Und wer sich immer noch unsicher ist: der fragt einfach in der Rubrik für Geschlechtsbestimmung in unserem Wellensittich-Forum nach!
Der Artikel wurde am 21.11.2010 von Blueberry veröffentlicht in der Kateogie: Blog Allgemeines.
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Bea aus Hauptstadt (23.11.2010 - 17:13)
Ha, wäre meine Lieblingseissorte anhand meiner Zahnbürstenfarbe erkennbar, müßte es Schlumpfeis sein ... Bah! ;)