Gesundes Körnerfutter
Warum eine gesunde und ausgewogene Grundfuttermischung so unabdingbar und wichtig ist!
Hallo Ihr Lieben
Immer wieder wird darüber spekuliert und gefragt, was in einer guten Grundfuttermischung enthalten sein muss und welche Bestandteile in welchem Maß sie haben muss um gesund, ausgewogen und qualitativ hochwertig für den Vogel bzw. unsere Wellensittiche zu sein. Seit Jahren setze ich mich bereits mit dem Thema auseinander und mische auch schon länger meine Grundfuttermischung selbst. Denn bisher habe ich nur wenige Angebote gefunden, die bei der Anzahl meiner Vögel eine Grundfuttermischung hergeben, die ich darreichen möchte.
Dies heißt jedoch nicht, dass es diese nicht tatsächlich gibt.
Es gibt auf unserer Portal Seite von Welli.net eine Liste mit Links für gute Onlineshops, die ein sehr gutes Futter in spitzen Qualität bieten. Das Ganze auch noch zu einem guten Preis. Dort können auch meist Einzelsaaten erworben werden, was ich irgendwann auf die Idee brachte, mein Wellifutter selbst zusammen zu stellen. In diesem Blogbeitrag möchte ich mich mit dem Thema „Selber mischen und ergänzen“ befassen. Mir geht es vor allem in diesem Artikel um die Federlosen, die ihre Grundfuttermischung noch etwas erweitern und ergänzen wollen, oder verschiedenen Sämereien dazu mischen möchten um ihren Geiern eine vollwertigem gesunde und abwechslungsreiche Kost zu bieten. Und um jene, die es wie ich, komplett selbst zusammen stellen.

Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten, denn es ist wichtig, dass die Mischung so abgestimmt ist, dass die Wellis eine Rundumversorgung haben an all den Stoffen, die sie benötigen um gesund zu bleiben. Dafür spielen 3 Hauptfaktoren eine ganz wesentliche Rolle.
*Die Qualität der Einzelsaaten
*Die Zusammensetzung
*Lagerungs– und Frischeaspekt
Doch bevor wir uns diesen widmen wollen, habe ich noch eine kurze, persönliche Sammlung von Gründen, warum ich persönlich mein Futter selber mische
1. Es lohnt sich bei einer größeren Anzahl von Wellensittichen durchaus übers selbst mischen nachzudenken, sofern man weiß worauf zu achten ist. Denn es kann auf Dauer bei einer guten Bezugsquelle durchaus günstiger sein als Fertigfutter.
2. Ich weiß genau welche Bestandteile ich im Futter habe und kann Mischung so an die Bedürfnisse meines Schwarms anpassen, wie es nötig ist (z.B. Reaktion auf Gewichtsprobleme, besondere Bedürfnisse während der Mauser oder evtl. Krankheiten, Jahreszeitliche Anpassung etc.)
3. Ich kenne die Grundqualität jeder Einzelsaat und bestimme die Zusammensetzung der Einzelsaaten in stimmigem Anteil. Somit kann ich abwechslungsreich mischen und variieren.
Im Vergleich zu den Jahren in denen ich fertige Mischungen verfüttert habe und der Zeit, in der ich selbst gemischt habe, kann ich nur positives berichten!!!
Nun aber zu den 3 Hauptpunkten, die es zu beachten gilt.
Qualität der Einzelsaaten
Grundsätzlich gilt es, sich vor dem selber mischen mit allerlei Saaten zu befassen, die für die Mischung in Betracht gezogen werden können und müssen. Dies beinhaltet einige Sorten die unabdingbar enthalten sein sollten und einige Saaten, die als Ergänzung gesehen werden können. Wichtig dabei ist, abgesehen von der Saat selbst, deren Qualität. Diese definiert sich durch die Frische der Saat. Das heißt, sie sollte immer in keimfähigem Zustand vorliegen. Ein guter Händler gibt entweder eine prozentuale Keimgarantie, oder man macht daheim selbst die Keimprobe mit etwa 100 Körnchen und begutachtet selbst den Keimzustand des Futters. Je mehr Saatenkörner nach einer Aufweichphase in Wasser keimen, desto frischer ist die Saat. Das heißt, desto mehr Vitalstoffe (Vitamine etc.) enthält sie noch. Neben der Frische ist aber auch der Reinheitsgrad einer Saat ein wichtiger Indikator dafür, ob eine Saat wirklich qualitativ geeignet ist oder nicht. Dies bedeutet, dass die Saat der Art entsprechendes Aussehen hat, aber auch staubarm, schimmelfrei, duftend und sauber geliefert wird. Auch dürfen sich keinerlei Schädlinge wie z. B. Lebensmittelmotten, deren Larven oder Milben in der Saat finden lassen. Diese ganzen Merkmale erkennt man mit etwas Übung sehr schnell mit bloßem Auge. Dazu einfach eine Hand voll der Saat breit auslegen oder im Beutel flach drücken, damit man sie gut einzeln sehen kann. Ich persönlich habe den Vorteil, meine Einzelsaaten vor Ort aussuchen und begutachten zu können. Aber auch bei den oben genannten Shops ist eine „saubere“ Lieferung meist gegeben! Werden diese Dinge beachtet, stehen die Chancen sehr gut, eine passende Einzelsaatqualität zu haben.
Die Zusammensetzung
Dies ist der Zweite wichtige Punkt für die maßgebende und gute Qualität einer guten Grundfuttermischung. Aus dem normalen Zoohandel habe ich leider noch nie eine Futterpackung gesehen, dass auch nur ansatzweise einer guten Mischung entsprechen würde. Anders als in den bereits oben genannten Onlineshops. Dort gibt es mehr oder weniger gut ergänzte und gemischte Futterangebote, die sicher eine gute Alternative sind, wenn man nicht selbst Hand an die „Mischschüssel“ legen möchte. Doch was muss ich eigentlich zusammen mixen, damit ich eine ausgewogene Saatmischung erhalte? Was gehört unbedingt rein und was ist Zusatz? Es gibt viele Rezepte nach denen man mischen kann und ein gutes Ergebnis erhält, dass für den Vogel gesund ist und alles wichtige enthält, was ein Welli benötigt.
Hier gilt es jedoch zu unterscheiden, dass es 2 „Saatfamilien“ gibt. Die erste Saatfamilie, die unbedingt in der Mischung für Wellis enthalten sein soll und die zweite Saatfamilie, die als Zusatz angesehen wird, aber nicht zwingend erforderlich zugemischt werden muss. Trotzdem aber durch den Zusatz die Mischung aufwertet.
Diese 3 Haupt-Einzelsaaten sollte den Grundstock für eine gute Mischung bilden:
*Glanz, der auch Spitzsaat oder Kanariensaat genannt wird.
*Hirsen (Silberhirse, Bluthirse oder auch Rote Hirse, Gelbe Hirse oder auch La Plata Hirse, Mannahirse, Japanhirse, Mohairhirse, Senegalhirse)
*Hafer (Nackthafer, geschälter Hafer, Haferkerne)
Allein schon diese 3 Hauptbestandteile machen einen der aller wichtigsten Anteile des Futters aus und die richtige Menge der drei Hauptbestandteile ist leicht gefunden. Später gehe ich detailliert darauf ein. Meist sind lediglich sie es, die einer normalen Packung aus dem normalen Handel in einer bunt zusammen gewürfelten und unbedachten Mischung vertreten sind. Zusammen mit allem möglichen Kram, der eigentlich nichts in gesundem Futter zu suchen hat und im Gegenteil dazu die gesunden Bestandteile noch erst recht in den Hintergrund drückt.
Ergänzt werden kann die Mischung nun weiterhin mit:
*Amaranth (ganz oder gepoppt)
*Birkensamen
*Brennnesselsamen
*Bulcam (Hühnerhirse)
*Broomcorn oder auch Schwarze Hirse genannt
*Delicha (Grasssaat aus Afrika)
*Kardisaat (Same der Färberdistel - sehr fetthaltig)
*Knaulgras
*Leinsaat (gelb oder braun - ÖLSAAT)
*Mohn (Speisemohn - ÖLSAAT)
*Mariendistelsamen (ÖLSAAT)
*Nachtkerze
*Negersaat (ÖLSAAT)
*Paddy (ungeschälter Reis)
*Pagima Green (Grassaat)
*Rübsen
*Raygras (Wildgras)
*Rispengras (Wildgras)
*Rotschwingel (Wildgras)
*Sesam
*Sorghum
*Wegerichsamen (Samen von Spitz- und Breitwegerich)
*Weidelgras (Wildgras)
*Wiesenschwingel (Wildgras)
*Zichorien (ÖLSAAT)
All diese Saaten können zugemischt werden, sollten jedoch jede für sich nur einen geringen Anteil der Gesamtmischung bilden. Den großen Anteil der Futtermischung muss unbedingt immer die Grundmischung aus den 3 Hauptsaaten ausmachen.
Doch wie mische ich jetzt was?
Die Zusammenstellung sollte in etwa so aussehen (dies ist eins von vielen Rezepten, dass sich allerdings bei mir bewährt hat):
60% Hirsen
15% Glanz
15% Wildgrassaaten
3% Hafer
7% Sonstige Saaten aus dem oben genannten Pool (keine Ölsaaten)
Wer keine Dickerchen hat theoretisch bis zu 5% Ölsaaten zumischen.
In meiner aktuellen Mischung sind KEINE Ölsaaten enthalten.
Hier eine kurze Anleitung die es euch vereinfacht.
*Überlegen welche Gesamt Futtermenge ihr mischen wollt
*Überlegen welche Saaten will ich außer den Hauptsaaten verwenden?
*Einzelsaaten in passender Menge (Prozentsatz) einkaufen und abwiegen
*Alles in einer großen Schüssel gründlichst durchmischen, damit alle Saaten optimal verteilt sind
*NIE den Anteil der Ölsaaten überschreiten, sondern vor allem bei übergewichtigen Wellis eher weglassen oder durch andere Saaten ersetzen.
*Alles in Aufbewahrungsbox umfüllen, fertig!!!
Wer seine Grundfuttermischung etwas ergänzen möchte, kann einfach eine Mischung der Zusatzsaaten erstellen, die jedoch nicht die 30% Grenze der vorhandenen Hauptsaatmischung überschreiten sollte. Es wäre wichtig zu sehen, welche Zusatzsaaten schon im Futter vorhanden sind, was die Ergänzung manchmal erschweren kann. Denn nur so kann die Mischung ausgewogen bleiben. Grundsätzlich sollte das Futter nicht einfach so nach Schätzung gemischt werden, da bei falscher Mischung Mangelerscheinungen auftreten können, die sich langfristig auf die Gesundheit des Vogels niederschlagen. Um dies zu vermeiden sollte man sorgfältig und nach Anleitung vorgehen.
Lagerungs- und Frischeaspekt
Ist die Aktion nun beendet, so kann alles in die vorbereiteten Aufbewahrungsboxen gefüllt werden. Grundsätzlich gelten die allgemeinen Regeln für die Futteraufbewahrung. Auch selbst gemischtes Futter verdirbt nicht langsamer. Deshalb bei der Menge der Mischung darauf achten, dass sie in einem passenden Zeitraum auch aufgebraucht werden kann. Weitere Infos zur Aufbewahrung und Lagerung von Futter findet ihr auf der Welli.net Portalseite.
Nun viel Spaß beim selber mischen,
eure Ive
Der Artikel wurde am 10.07.2013 von Ive84 veröffentlicht in der Kateogie: Ernährung im Blog.
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Piepmatz-Alarm aus BaWü (31.10.2017 - 15:03)
Hallo.
Das Futter von meinem Züchter geht langsam dem Ende entgegen u. ich bin auf der Suche nach einer guten Mischung. Am liebsten mit Knaulgras u. wenig Ölsaaten. Du hast mich auf die Idee gebracht selber zu mischen. Allerdings bin ich mir noch etwas unsicher. Wo kaufst du die einzelnen Saaten? Und ist das nicht ziemlich teuer dann?
Viele Grüße
Das Futter von meinem Züchter geht langsam dem Ende entgegen u. ich bin auf der Suche nach einer guten Mischung. Am liebsten mit Knaulgras u. wenig Ölsaaten. Du hast mich auf die Idee gebracht selber zu mischen. Allerdings bin ich mir noch etwas unsicher. Wo kaufst du die einzelnen Saaten? Und ist das nicht ziemlich teuer dann?
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Angler aus Kassel (03.02.2018 - 14:15)
Eine der sinnvollsten Futterempfehlungen, die es für Wellensittiche im Netz gibt.
Anna1992 aus Schleswig-Holstein (08.11.2018 - 17:15)
Wir mischen jetzt zum 1. mal selber der Beitrag hilft seht um das Mischverhältniss zu verstehen. ;)
Kläus aus Viersen (04.12.2018 - 17:20)
Ich benutze eine fertige Mischung aus einem Onlineshop, mische noch Grassamen darunter und
füge Wildsämereien, etwas Hafer und einen Blüten-/Kräutermix hinzu. Fragt doch mal euren Tierarzt,
was er von euer Fütterungsmethode hält - meiner war zufrieden und meinte Weiter so!
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