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Thema: Will euch von einem Amselküken-Drama erzählen

Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Gast

    Standard Will euch von einem Amselküken-Drama erzählen

    Liebe Welli-net Freunde,

    mein Wochenende ist im Eimer...

    Als ich heute morgen auf dem Weg um Wochenmarkt eine Parkanlage durchfuhr, sah ich auf einer Wiese eine Elster auf etwas einhacken, 2 aufgeregte Amseln versuchten sie zu verscheuchen. Da offensichtlich war, was da gerade passierte, und ich dem Gebot des Nicht-Eingriffs in die Natur in unseren durch die Zivilisation entstellten Städten nicht nachkomme, bin ich auf die Wiese geradelt und fand ein ca. 2-3 Wochen altes Amselküken vor: noch lebend, ein völlig zerstümmelter Körper, zuckend, einige Därmchen quollen aus dem Körper. Mir war sofort klar, dass hier nichts mehr zu retten war. Während ich überlegte, wie ich dem Küken zumindest die letzten Minuten ersparen könnte, hob ich es hoch, worauf es mich mit einem durch Mark und Bein gehenden Blick ansah und dann starb - entweder an seinen schweren durch die Elster zugefügten Verletzungen oder durch einen durch mein Anfassen provozierten Herzstillstand. Ich ließ das Küken dann liegen, damit sich die Elstern zumindest nicht an dem nächsten vergriffen.

    Klar ist: Ohne Tod kein Leben. Klar ist: Die Elstern kommen nur ihrer genetischen Ausstattung nach. Klar ist: Ohne tote Amsel- und andere Küken keine lebenden Elsternküken. Die Szene rief mir die Jagdszenen in Erinnerung, die ich vor vielen Jahren in Afrika beobachtet hatte: Wildhunde begannen ein noch lebendes Zebra aufzufressen , junge Löwen übten das Jagen und Töten mit einer Baby-Gazelle, die eben nicht durch einen Genickbiss starb, sondern ca. eine halbe Stunde lang von den Löwen-Jungen zerrissen wurde. Und dass man als zur Spezies Mensch Gehörender, die aus Spaß und ohne Notwendigkeit tötet und quält, zur "grausamen Natur" besser schweigen sollte, versteht sich auch von selbst. Aber die immer wieder zermürbende Frage ist doch: Wenn es schon ohne den Tod nicht geht, warum werden dann entsetzliche Qualen und Todesangst zugelassen - von wem auch immer...

    Tut mir leid, dass ich heute nur mit einer zutiefst deprimierenden Geschichte aufwarten kann.

    Traurige Grüße
    Kleiner Prinz

  2. #2

    Ive84
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    Besitzt keine Vögel


    Album von Ive84

    Standard

    Hallo Kleiner Prinz,

    leider fällt mir auf deine Frage im Moment grad selbst nicht so viel ein.
    Bezogen auf das ganz allgemeine Thema, warum Leid... ist das ein sehr schwieriges Thema und ich versteh so gut, was da grad in dir vorgeht.

    Lass dich einfach mal drücken, denn eine Antwort habe ich darauf leider nicht...

    Grüße, Ive

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  3. #3

    Bubbles
    Frisch geschlüpft


    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Standard

    Leider mußte ich das letztes Jahr auch 2x beobachten (wir haben Krähen und Elstern hier). Einige Vogelarten haben es schwer. Unsere Amseln brüten in einer Hecke und da kommen sie wahrscheinlich gut ran. Dieses Jahr werde ich mehr aufpassen. Wenn ich da Katzen oder große Vögel sehe, scheuche ich sie weg.

  4. #4

    Gast

    Standard

    Danke, liebe Ive, für deine Reaktion. Auch wenn es den Leidenden nicht weiterhilft - es tut allein schon gut, mit seinen Fragen und Zweifeln nicht alleine da zustehen. Wie oft habe ich schon "Patentrezept-Antworten" gehört, die mich dann nur noch mehr deprimiert haben. Es gehört sicher zum Schicksal und zur Aufgabe des Menschen zu akzeptieren, nicht alles verstehen zu können. Aber man stößt da immer wieder an seine Grenzen...

    Herzlichen Gruß!

  5. #5

    Ive84
    Frisch geschlüpft Benutzerbild von Ive84


    Keine Aktivitätssterne

    Besitzt keine Vögel


    Album von Ive84

    Standard

    Hallo kleiner Prinz,

    ich weiß gerade so ganz genau was du denkst und wie sich das anfühlt.
    Ja, manchmal sind die "griffigsten" Antworten die, die man dann am wenigsten brauchen kann.
    Weil sie einem manchmal vermitteln, dass man vielleicht falsch fühlen würde.
    Dabei ist es ok niedergeschlagen und traurig zu sein. Auch wegen einem Amselbaby.
    Ich versteht also wirklich ...

    Nimm dir den Tag um zu verdauen.
    Weißt du, ich glaub manchmal, dass es nicht die Antworten sind, die uns immer Dinge lehren, sondern
    manchmal auch die Situationen selbst.
    Dein Erlebnis hat mich sehr zum nachdenken gebracht. Alles ist endlich hier auf der Erde...
    Und wie oft ist es so, dass wir uns dessen gar nicht bewusst sind. Das heißt nicht, dass wir jeden Tag dran denken sollten, dass wir mal nicht mehr sind, sondern dass wir den heutigen Tag dafür umso mehr genießen und schätzen. Ihn nicht vergeuden.
    Das hat das kleine Amselbaby mich heut wieder neu gelehrt und mich daran erinnert.
    Sein Tod ist und bleibt trotzdem traurig....

    Drückerle, Ive

  6. #6

    Gast

    Standard

    Hi,
    diese Fragen habe ich mir auch schon öfter gestellt.Ich denke in der freien Natur ist das normal,wenn es in Grenzen geschieht.Damit die Tiere was zu fressen haben.Sie tun das damit sie überleben.
    Nicht so wie der Mensch der da Freude daran hat.
    Da ich im Deutschen Tierschutzbund bin,beschäftige ich mich auch mit solchen Dingen.Vor allem was z.b in den Industriefarmen passiert.Da wird auf Puten eingeknüppelt oder lebendig Kopfüber in so Trichter gesteckt und sie schreien und strampeln mit den Füssen.
    Ich denke,dass sind die Dinge die Verboten gehören.Was gegen die Natur ist.Nur weil die Menschen billiges Fleisch wollen können die armen Tiere in ihrem Gehege nicht laufen,sind krank.Da sterben jeden Tag dutzende Tiere aus schwäche.
    Ich höre mal auf damit.
    Ich bekomme auch Gänsehaut wenn ich sowas in der Natur sehe.
    Aber solche Dinge,treiben mir die Tränen in die Augen.Und ich bin froh,dass ich nur ein passives Mitglied bin.Ich wüsste nicht was ich machen würde.Glaub ich würd den sein Kopf auch in den Trichter stecken und anschalten.Naja...
    Aber ich wäre auch hingegangen und hätte versucht dem Vögelchen zu helfen....

    Viele Grüsse

  7. #7

    Gast

    Standard

    Du hast richtig gehandelt.
    Nur leider warum auch immer bist du zu spät gekommen.
    Die Rabenvögel sind von ihrer der Anzahl zu hoch und werden von den Jägern viel zu wenig geschossen und Greifvögel die sich an ihnen Laben könnten gibt es zu wenige.

    Andreaas

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