Wieviel kostet ein Wellensittich?
Bei der Anschaffung eines Haustieres spielen nicht nur die Zeit und Arbeit, die man für den bzw. die neuen Mitbewohner investieren will und kann, sondern auch die Kosten eine Rolle. Tierhaltung ist auch in finanzieller Hinsicht mit Verantwortung verbunden und die Kosten müssen vor dem Tierkauf bedacht werden, damit nicht die Wellensittiche die Leidtragenden sind.Wellensittiche haben den Ruf, recht preiswerte Haustiere zu sein. Das mag im Vergleich zu einem Hund oder einem Pferd richtig sein, doch als "preiswert" kann man die kleinen Sittiche keinesfalls bezeichnen!

Dieser Artikel soll einen kleinen Überblick darüber geben, was an Kosten bei der Wellensittichhaltung auf einen zu kommt. Natürlich sind die Preise nur Beispielwerte, die individuell abweichen können.
Anschaffungskosten der Tiere
Wellensittiche sind Schwarmtiere, die man mindestens zu zweit halten muss. Auch bei Abgabesittichen aus dem Tierheim oder von anderen Vogelhaltern ist in der Regel eine kleine Schutzgebühr fällig.
- 1 Wellensittichpaar: ca. 20 - 60 Euro

Unterbringung
Wie bei den meisten Kleintieren ist auch bei Wellensittichen der Preis für die Tiere lachhaft gering im Vergleich zum Preis einer artgerechten Behausung. Um den Anforderungen an einen artgerechten Vogelkäfig bzw. eine geeignete Voliere gerecht zu werden, muss man in der Regel einen dreistelligen Betrag einrechnen. Gebrauchte Vogelheime sind häufig günstiger, sollten aber nur gekauft werden, wenn sie noch in gutem Zustand sind.
Während man Naturäste als Sitzstangen kostenlos im Garten oder in der Natur erhält, müssen geeignete Näpfe und Spielzeuge gekauft werden.
Da Wellensittiche UV-Licht nicht nur wahrnehmen können, sondern auch zur Gesundheit brauchen, ist die Anschaffung einer speziellen Vogellampe sinnvoll.
- Vogelkäfig bzw. Voliere: ca. 80 - 300 Euro
- 3-4 Edelstahlnäpfe: ca. 6 - 12 Euro
- 2 Schaukeln: ca. 4 - 6 Euro
- Spielzeug: ca. 5 - 20 Euro
- Spielplatz oder Vogelbaum für den Freiflug: ca. 10 - 15 Euro
- Badehaus oder Badeschale: ca. 1 - 4 Euro
- Birdlamp(Vogellampe) zur Versorgung mit UV-Licht: ca. 30 - 50 Euro
Laufende Kosten
Das Erfreuliche: Die Kosten für Futter und Einstreu sind wirklich relativ preiswert...
- Vogelfutter (je nach Packungsgröße): ca. 1,50 - 3 Euro pro kg
- Einstreu: ca. 0,50 - 3 Euro pro kg
- Mineralstein: ca. 1 - 2 Euro pro Stück
- Kolbenhirse, Rispen: ca. 1 - 3 Euro pro Packung
- Vogelgrit: ca. 1 - 2 Euro pro 100 g
Tierarzt
Der meist größte und zudem am schwierigsten zu kalkulierende Kostenfaktor bei der Wellensittichhaltung ist der Krankheitsfall eines Tieres. Auf gar keinen Fall darf der Tierarztbesuch herausgezögert oder gar unterlassen werden, weil die Kosten gescheut werden! Als Halter ist man - nicht nur moralisch, sondern auch gesetzlich - verpflichtet, einem kranken Tier medizinische Hilfe zukommen zu lassen. Daher müssen diese Kosten von vornherein eingeplant und gedeckt sein. Wenn man sehr viel Glück hat, ist der einzige Kontakt zum Tierarzt der Eingangscheck, in der Regel wird der Wellensittich aber im Laufe seines Lebens erkranken und muss dann entsprechende Behandlung erhalten. Da vogelkundige Tierärzte, die über das nötige Fachwissen für eine erfolgreiche Behandlung verfügen, rar gesät sind, ist unter Umständen auch mit Anfahrtskosten zu rechnen. Außerdem ist eine Transportbox sowie ein Käfig zur Separierung eines kranken Vogels notwendig.
- Eingangscheck beim Tierarzt: pro Vogel ca. 40 Euro
- Tierarztkosten: je nach Krankheit sehr unterschiedlich; es kann sich um 10 Euro handeln, jedoch auch mühelos mehrere hundert Euro betragen (zzgl. Anfahrtskosten)
- Transportbox: ca. 8 - 12 Euro
- Zweitkäfig: ca. 20 - 40 Euro
- Infrarotstrahler: ca. 10 - 30 Euro
... schon bei der Anschaffung der Wellensittiche muss man also einen Etat von mindestens 250 - 300 Euro vorsehen. Das sollte auch jeder bedenken, der mit dem Gedanken spielt, Wellensittiche zu verschenken!
Es empfiehlt sich sehr, von Anfang an etwas Geld für den Tierarzt zurückzulegen, da diese Kosten meist unvorhergesehen und durchaus dreistellig sein können. Nichts ist schlimmer, als einen Wellensittich sterben zu sehen, weil ihm keine medizinische Hilfe zuteil wurde - besonders für Kinder und Jugendliche, die häufig finanziell stark eingeschränkt sind. Gerade für die jungen Wellensittichhalter ist es daher wichtig, rechtzeitig Geld für den Notfall zu sparen oder Verwandte oder Freunde im Rücken zu haben, die im Krankheitsfall die Tierarztkosten tragen.
Wer jetzt angesichts dieser Rechnung Zweifel bekommen hat, ob sich die Investitionen überhaupt lohnen, dem kann ich aber versichern: Die munteren Wellensittiche sind jeden Cent wert ;)
Übrigens geben die meisten Wellensittichhalter sehr gern noch weit mehr Geld für ihre Schützlinge aus, als unbedingt nötig wäre, denn für Haustiere "shoppen zu gehen" macht einfach eine Menge Spaß ...
Der Artikel wurde am 20.08.2011 von Blueberry veröffentlicht in der Kateogie: Haltungsblog.
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