Eifutter - Zuckerfrei und selbst gemacht...
Hallo Ihr Lieben,immer wieder werde ich gefragt, wo man Zuckerfreies Eifutter in guter Qualität herbekommt.
Gute Frage, denn leider habe ich bei den üblichen Herstellern bisher noch keins gefunden.
In jedem, absolut jedem der käuflichen Produkte die ich kenne, stehen Zucker, Honig und-oder Bäckereinebenerzeugnisse (BNE), ganz oben auf der Zutatenliste.
Was hat es denn überhaupt damit auf sich, mit diesen Bäckereinebenerzeugnissen ?
In der Regel sind dies tatsächlich Retourwaren aus Bäckereifachbetrieben, die nicht verkauft werden und nun anderweitig geschreddert verwurstelt werden.
So scheinen allerlei Eifutter und sonsitge Tiernahrungen wie prädestiniert dafür zu sein. Denn in vielen finden wir diese sogenannten BNE als billiges Füllmittel, dass dann auch noch überteuert verkauft wird. Dankeschön....
Warum also überhaupt noch auf solche Produkte zurück greifen ?
Sicher mag es in den Weiten der Produktpalette irgendwo geeignete Eifutter geben, doch bevor ich mir danach die Augen wund suche, habe ich irgendwann beschlossen meinen Geiern selbst Eifutter herzustellen, dass qualitativ hochwertig, ohne Zucker, Honig und sonstige Dickmacher ist. Es kann in den verschiedensten Variationen vielerlei Anwendungsgebiete finden.
So z.B. zur Unterstützung bei der Mauser oder bei erkrankten Vögelchen. Vor allem auch in der Zucht findet es bei der Jungenaufzucht eine wichtige Rolle und auch bei den Mega Patienten, (also Vögelchen die von Megabakteriose / Going Light Syndrom-GLS betroffen sind) findet es meist guten Absatz. Vor allem bei GLS Vögeln sollte unbedingt auf Zuckerfreiheit und Honigfreiheit geachtet werden, da diese Stoffe einen negativen Einfluss auf den weiteren Krankheitsverlauf haben könnten.
Hier eignet sich die Zuckerfreie Variante ganz wunderbar als Aufbau und Päppelkost.
Nun habe ich zwei komplett unterschiedliche Varianten von Keimfutter
als Rezept hier aufgeführt.
Sie können beliebig mit geeigneten Zutaten erweitert oder verfeinert werden. Der Phantasie sind dabei sicher keine Grenzen gesetzt, solange der Vogelmagen es verträgt und das ganze gesundheitlich unbedenklich bleibt.
Rezept 1
Basis für dieses Eifutter ist Keimfutter. Wie dieses hergestellt wird, könnt ihr im Blogartikel Keimfutter nachlesen oder bei Bedarf gerne nochmal auf der Welli.net Portalseite unter der Rubrik Ernährung, nachlesen. Ist das Keimfutter zwischen 24h und 48 h alt, wird es meist am besten von den Wellis angenommen. Bevor es allerdings soweit ist, wird es nochmals gründlichst abgespült mit klarem Wasser. Dann die Körnchen auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen, damit sie nicht zu nass sind. Nun ein gekochtes Eigelb nehmen (bitte salzfrei) und dies über dem Keimfutter zerbröseln. Ein wenig geraspelte Gurke oder Möhre, ganz nach dem Schnäbelchen der lieben Federchen, oder ein paar Kräuter (trocken oder frisch) verfeinern das Ganze.
Nun leicht durchmischen und anrichten....
Die Geier werden sofern sie Keimfutter schon kennen, sich sicher nicht lange bitten lassen und über das leckere Energiebömbchen herfallen.
Gerade diese Rezeptur eignet sich hervorragend bei mausernden Vögeln.
Durch die Vitaminreichen Keimlinge, das frische Gemüse, die Kieselsäure enthaltende Gurke und die Inhaltsstoffe des Ei, werden die Geier es sicher schnell vergessen, welche Plage dieser lästige Federwechsel ist. Schließlich sind sie ja mit schlemmen beschäftigt.
Wichtig: Dieses Futter verdirbt sehr, sehr rasch, da es biologisch aktiv ist. Deshalb die gereichte Portion bitte nicht länger als 2-3 h im Käfig belassen. Danach entfernen.
Hier gilt wie bei Keimfutter allgemein höchste Hygiene zu beachten.
Rezept 2
Dieses Eifutter ist ein selbst hergestelltes Trockenes Eifutter, das auch bedenkenlos unter gewissen Vorraussetzungen länger haltbar ist.
Doch dazu später mehr.
Was brauchen wir dafür ?
4-6 Eier von gut gehaltenen Hühnern
ca 100 g Mehl
etwas Wasser
etwas Negersaat, Fenchelsamen, Kohi
In einer Schüssel mit einem Quirl die Eier schaumig rühren, dann nach und nach das Mehl löffelweise einrieseln lassen, damit der Teig schön glatt wird und fließt. Wenn er zu fest geworden ist, noch etwas Wasser dazu geben und alles gut miteinander verrühren.
Diese Mischung wird nun auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gegeben. Die Teigschicht sollte nicht dicker als 2-3 cm sein.
Nun das Ganze bei ca 170 Grad so lange backen, bis es goldgelb, zart braun ist. Den Teigfladen auf einem Gitterrost auskühlen lassen.
Am besten 1 Tag liegen lassen, damit die ganze Feuchtigkeit entweichen kann. So lässt sich das Ganze besser zerkleinern.
Mittels einer Reibe geht das ganz wunderbar, den Teigfladen zu zerbröseln. Die Brösel lege ich immer nochmal für eine kleine Weile auf einem Backblech ausgebreitet aus, damit sie wirklich ganz trocken sind. Nun können ein wenig Negersaat, Fenchelsamen und einzelne Körnchen der Kohi unter die Eifutterbrösel gemischt werden. Dies wertet das Futter nochmal auf und gibt Kraft und Energie.
Lagerung:
Das Futter kann in einer Plastikbox mit Deckel oder einer Keksdose
wie folgt gelagert werden
Bei Zimmertemperatur haltbar für 2-3 Tage
Im Kühlschrank haltbar für ca 1 Woche
Portionsweise eingefroren für etwa 3 Monate haltbar.
Ich friere mein Eifutter immer in kleinen Portionen ein. So kann ich je nach Bedarf entnehmen und diese auftauen und reichen.
Es ist die beste Möglichkeit ( wie ich finde) das Futter aufzubewahren, wenn es nur gelegentlich gereicht wird.
Nun wünsch ich euch allen viel Freude beim ausprobieren und
euren Geiern einen guten Hunger.
Eure Ive
Der Artikel wurde am 06.12.2012 von Ive84 veröffentlicht in der Kateogie: Ernährung im Blog.
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Milena aus Frankfurt (09.12.2012 - 12:09)
Klingt sehr interessant. Werde ich auch mal ausprobieren.
buschfunker87 aus Essen (24.06.2016 - 08:03)
Habe Rezept 2 mal ausprobiert.
Meine 4 nestjungen Lieblinge lieben das Eifutter. Streue so 1,5 Teelöffel über 4 Teelöffel Futter (1 Futterteller)
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