Also irgendwie muss ich doch ein klein wenig verrückt sein. Nicht mehr bei den Pfadfindern und schon deshalb nicht mehr ganz so gelenkig. Und trotzdem habe ich es getan und bin am Karfreitag in eine Fotohütte auf allen vieren reingerutscht und habe dann von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang dort ausgeharrt. Aber was tut man nicht alles, um Kraniche möglichst aus nächster Nähe zu beobachten und hoffentlich auf Film (eh Karte) zu bannen. Aber es hat sich gelohnt. Gegen 6:00 tauchte der erste Kranich auf und bald schon gesellten sich ca. 50 weitere Kraniche hinzu. Im Laufe des Tages wurden es mal mehr mal weniger und es war auch sehr viel Bewegung zu verzeichnen. Einige hatten bessere Futterplätze gefunden, andere kamen von irgendwo dazu. So gab es den ganzen Tag was zu sehen. Da waren dann irgendwann die Krämpfe und kalten Füße nebensächlich. Und neben den Kranichen, gab es auch andere Vögel zu sehen, wie z.B. Feldlerche, Girlitz und Graugänse. Und wenn man denn mal Pech hatte und die Kraniche in der Minderzahl waren, so konnte man doch den anderen Vögeln lauschen. Gekrönt wurde das ganze dan ab 17:00, als sich die Kranich auf meiner Wiese sammelten, um dann nach und nach in die Nachtquartiere abzufliegen. Gefühlt müssen es wohl so an die 1000 gewesen sein. Aber da fehlt mir die Erfahrung.

Alles in allem eine sehr schöne Erfahrung, mal mehr als 5 Kraniche zu sehen, wie ich es öfter auf dem Weg zur Arbeit habe. Aber dann eben nur aus dem Auto und nicht auf 50 m Nähe.

Fuer alle die es interessiert. Über das Kranichinformationszentrum in Gross Moordorf können die Hütten im Frühjahr und Herbst gemietet werden. Einfach mal den Hrn. Google fragen. Aber es ist nicht für Leute ohne Sitzfleisch. Man sitzt den ganzen Tag in einer Hütte, die einen Meter hoch, einen Meter breit und ca. zwei Meter lang ist. Und es gibt keine Möglichkeit irgendwie mal raus zu gehen und sich die Füße zu vertreten. Man kommt morgens im Dunkeln und geht, wenn der letzte Kranich geht.