Hallo Ihr Lieben,
gestern abend mussten wir Abschied nehmen von unserem süßen kleinen dreijährigen Hahn Filou.
Er hatte Xanthomatose. Ein kleines Xanthom am Rücken, nahe der Bürzeldrüse war vor einigen Wochen entdeckt worden, nachdem Filou dort geblutet hatte. Ihm wurde an der Stelle eine wegen der Hautverdickung missgebildete Feder entfernt und der Tierarzt hatte gesagt, dass das Xanthom noch sehr klein sei und er wahrscheinlich eine längere Weile damit gut leben könne, vielleicht werde es sogar sich nicht verschlimmern.
Dem war leider nicht so, im Gegenteil: In nur einem Monat hat sich das Xanthom an einer Seite schnell fortgebildet, bis an den Oberschenkel. Filou hat sich an der Stelle viel rumgeknabbert und in dieser Woche zweimal heftig am Oberschenkel geblutet.
Gestern abend war ich um 22 Uhr notfallmäßig mit ihm bei unserem vKTA. Er hat mir gezeigt, wie groß das Xanthom geworden ist - ehrlich gesagt hatte ich zuvor gedacht, die Wunde am Bein hätte vielleicht eine andere Ursache - auch wenn ich es nicht nachvollziehen konnte.
Der TA sagte, er könne versuchen, die Wunde über das Wochenende mehrmals täglich mit Blutstiller etc. zu versorgen, aber die Prognose sei sehr schlecht. Bestenfalls werde sich die Wunde noch einmal schließen, die Xanthomatose werde mit ewigem Juckreiz ihn weiter quälen und im Moment habe er auf jeden Fall Schmerzen.
Kurz: Wir haben uns schließlich entschieden, ihn erlösen zu lassen, damit er nicht noch mehr leiden muss.
Es kam doch trotz aller Sorge und obwohl ich wirklich schlimme Befürchtungen gehabt hatte, ein bisschen überraschend... Der Vogel, der ein paar Stunden vorher noch Hirse aus der Hand gefressen hat, der noch geflogen ist und liebes Schwarmmitglied war, sollte nicht mehr sein. Durch die Krankheit war er zwar ruhiger geworden und hatte auch nicht mehr soooo gut gefressen, aber war immer noch voll mit dabei im Schwarm...
Wenn es schon sein musste/sollte, war es ganz gut, diesen schweren Schritt in dieser späten Sondersprechstunde zu machen und nicht im laufenden Tierarztpraxisbetrieb mit all den Leuten... Der TA war sehr lieb und hat das ganze sehr würdevoll gemacht...
Trotzdem: Wir sind sehr sehr traurig. Und ich möchte an der Stelle nochmal darauf aufmerksam machen, wie radikal diese Krankheit sein kann. Ausdrücklich "kann", denn der TA sagte, in dieser schnell wachsenden Form habe er das bisher erst ein oder zwei mal erlebt - obwohl er so viele Vögel behandelt.
Hier ein paar Fotos zur Erinnerung an Filou:
Im Schwarm mit seinen Freunden. Er war im Moment nicht verpaart, sein bester Freund und Kumpel war Firli, unser "Schwarmführer" (grün).
Filou und sein bester Freund Firli:
Filou und seine Freundin Anabelle, die leider nur sehr kurz bei uns war im letzten Herbst/Winter und uns viel zu früh verlassen musste. Die beiden waren so ein süßes Paar...
Filou, mein lieber kleiner Hahn, wir werden Dich immer in unserem Herzen behalten... Wir hoffen, Du bist gut im Regenbogenland angekommen und findest vielleicht Anabelle dort wieder und Daisy und Fee, mit denen Du auch in unserem Schwarm zusammengelebt hast und die Dir vorausgeflogen sind...
Liebe Grüße an Euch alle....
Juliane