Traumfänger basteln
Die Wellensittiche sind schon wieder in der Mauser und ihr wollt mal etwas ganz besonderes aus ihren hübschen und bunten Federn die ihr gesammelt habt basteln? Dann macht euch doch mal einen eigenen Traumfänger! Lasst euch von der kompliziert scheinenden Bastelanleitung nicht abschrecken - es ist einfacher als es klingt und alle Schritte sind ausführlich beschrieben.Doch vorher zum Traumfänger an sich ein paar kleine Informationen.
Der Traumfänger oder auch Dreamcatcher genannt, ist ein sogenanntes indianisches Kultobjekt. Der indianische Traumfänger diente ursprünglich den Menschen um ihre schlechten Träume zu fangen. Aus einem Weidenast wurde ein Ring gebogen, der mit einem Netz bespannt und mit Gegenständen behängt wurde. Laut Glauben der Indianer, bleiben dabei alle schlechten Träume im Netz hängen, während die guten hindurch können und einen angenehmen und erholsamen Schlaf bescheren sollten. Die schlechten Träume würden am Morgen durch die Sonne in Nichtigkeit zerfallen und sich nicht bewahrheiten. Aktuell werden diese Traumfänger gerne abgetrennt ihrer ursprünglichen Bedeutung zur Dekoration verkauft, oder auch selbst hergestellt. Wie so ein Traumfänger bestückt mit Wellensittichfedern, oder auch anderen Federn aussehen kann, wie er gefertigt wird, das zeigen wir euch jetzt.
Auch Aborigines in Australien, dem Heimatland der Wellensittiche, sind ähnlich wie Indianer in Amerika sehr Naturverbunden und glauben an Sagen und Legenden. Wer mehr über die Heimat der Wellensittiche und wo sie herkommen erfahren möchte, der mache doch einfach mal einen kurzen Ausflug nach Australien
Als Material benötigt ihr
- 1 Ring in der gewünschten Größe des Traumfängers
- Geschenkband aus Stoff, wahlweise auch Lederstreifen
- Wollfaden, Satinband schmal oder Nähgarn
- Perlen aus Holz oder Glas
- Wellensittichfedern, am besten Steuerfedern und große Deckfedern
- Quetschperlen
- Schere
- Nadel
- Klebstoff und/oder Tesafilm
- Zange
So wird es gemacht
Zunächst zum Ring. Geeignet dafür wären entweder ein Metall- oder Kunststoffring oder aber, man biegt einfach selbst einen Ring aus Draht oder klebt ihn aus einem stabilen Pappstreifen zusammen. Auch ein Weidenring, wie ihn ursprünglich die Indianer benutzt haben, wäre nutzbar und ist nach einweichen der Weidenrute, leicht zu biegen. Der Ring sollte nicht zu dick sein, gleichmäßig und möglichst einen runden Querschnitt haben. Man biegt den Ring etwas zurecht. Wer möchte kann ihn "natur" belassen, wenn es sich beispiels Weise um einen Weidenring oder anderen schönen Holzring handelt, oder er wird nun fest mit Geschenkband umwickelt. Auch andere Materialien sind denkbar, solange es gefällt.Auch Lederstreifen eignen sich zum Umwickelnd gut. Diese Ummantelung darf nicht verrutschen und muss im Inneren des Rings genug Platz für das Traumfängernetz lassen. Bei besonders kleinen Traumfängern gilt deshalb, dass sie nicht zu sehr umwickelt werden sollten, damit das Ringlumen offen bleibt. Am besten fixiert man Anfang der Ummantelung mit und Ende des Bandes mit etwas Klebstoff oder Tesafilm, so dass es allerdings nicht sichtbar ist.
Nun knotet man an einer beliebigen Stelle des Rings den Faden/schmales Satinband/Wollband fest, welches das Netz des Traumfängers bilden soll. Der Faden darf nicht zu kurz sein und sollte etwa 4 x den Umfang des Ringes abdecken können. Je größer ein Ring, desto länger der Faden. Bei langen Fäden gestaltet sich das Fädeln etwas schwieriger. Der Faden wird nun in regelmäßigen Abständen wieder am Ringrand umgelegt (siehe Abbildung), wodurch sie lose Schlaufen im inneren des Ringes bilden. Diese dürfen nicht zu stramm sein und sollten regelmäßige Größen besitzen, die durch die Abstände des Umlegens am Rand beeinflusst wird. Am besten lässt es sich fädeln, wenn der Faden durch eine Nadel gezogen wird. Bei der Nadel gilt zu beachten, dass sie nicht zu dick sein darf, damit man die einzubindenden Perlen über deren Öhr bekommt und somit auffädeln kann. Diese werden in beliebigen Abständen einfach im Fädelrhythmus mit der Nadel aufgenommen und mit verwoben. Man sollte nicht zu viele und nicht zu schwere Perlen wählen, damit das Netz nicht durchhängt oder überladen wirkt.
Ist die erste Runde um den Ring geschafft und man kommt wieder an der ersten Schlaufe an, dann wird der Faden nicht mehr am Ring umgelegt, sondern in einer Schlaufe. Das klingt sehr kompliziert, ist aber ein wirklich simples System. Die Skizze zeigt, wie es geht: In jeder Runde wandert man gewissermaßen einen Ring weiter nach innen.

Gerade bei kleinen Traumfängern ist diese Technik am Anfang nicht einfach und man bekommt leicht den Eindruck, es bilde sich nur ein heilloses Durcheinander. Davon darf man sich nicht entmutigen lassen. Übung macht den Meister und auch wenn man vielleicht mehrere Versuche benötigt. Außerdem wird das Netz am Ende des Fädelns erst deutlich. Je weiter man nach innen kommt, desto schwieriger ist es, noch alle Schlaufen korrekt zu erwischen. Wenn man eine überspringt, bewirkt dies eine Verschiebung im Netz. Je sorgfältiger man arbeitet, desto schöner und gleichmäßiger gestaltet sich hinterher das Netz.
Ist man nun soweit nach innen gelangt, dass sich nicht mehr weiter fädeln lässt, dann zieht man den Faden strammer an. Das Netz spannt sich etwas und durch eine Masche/Schlaufe gezogen, kann der Faden nun mit einer Endperle besetzt verknotet werden, so dass sich ein Abschluss bildet. Jetzt ist das Schwierigste geschafft.
An den unteren Enden des Traumfängerringes knotet man nun neue Fäden fest. Auf ihn werden nach Belieben ein paar Perlen aufgefädelt. Je nach Öffnung der Perle, kann der Federkiel der Wellensittichfedern nun eingeschoben werden. So ist die Feder fixiert und die Perle rutscht nicht vom Faden ab. Ist das Lumen der Perlen zu klein, kann zu unterst eine Quetschperle aufgefädelt werden. Diese fixiert dann ebenfalls die Feder auf dem Faden und wird durch leichtes Zusammendrücken mit der Zange befestigt. hinein. Besonders gut eignen sich für die Beschmückung von Traumfängern die langen, bunten Schwung und Schwanzfedern der Wellis. Aber auch größere Deckfedern des Bauch- und Rückengefieders können genutzt werden. Diese sind schön weich und fedrig und nicht zu klein. Drei etwas unterschiedlich große Federn pro Federbüschel sind eine gute Anzahl. An der unteren Mitte des Traumfängers sollten von insgesamt 3 abgehenden Fäden der mittlere länger ausfallen. Auf diesen kann man ein paar mehr Perlen auffädeln und wählt etwas längere Federn, damit sie hier weiter nach unten hängen. Die Technik ist genau bei der Anleitung zum Federohrringe basteln beschrieben. Besitzt man keine Quetschperlen, kann man auch Sekundenkleber auf die Kiele träufeln und sie so mit den Perlen verkleben, sollten sie durch alleiniges Einstecken nicht halten. Die überschüssigen Fadenreste werden einfach abgeschnitten, sodass nur noch Perlen und Federn zu sehen sind. Zum Schluss muss der Traumfänger nur noch am oberen Ende mit einem Band oder ähnlichem aufgehängt werden. Dabei sollte er sich leicht drehen können.

Handgefertigter Traumfänger klein, mit Wellensittichfedern von Bluberry

Handgefertigter Traumfänger mit Flaumfedern gefärbt von Ive
So sehen die fertigen Exemplare also aus. Egal ob klein oder groß, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Ob man an die Wirkung glaubt oder nicht - hübsch anzusehen ist ein Traumfänger in jedem Fall und eine schöne Idee für ein kleines Geschenk. Und vielleicht hält ein Traumfänger über dem Vogelkäfig ja auch böse Träume von unseren Federkugeln fern? Tagsüber sollte man diesen aber vor frevelhaften Wellensittichschnäbeln in Sicherheit bringen.
Wenn man das Prinzip einmal raus hat, können Traumfänger in den verschiedensten Formen, Größen, Farben und Materialien kreiert werden. Wir wünschen euch nun viel Spaß beim Basteln und träumt schön!
Der Artikel wurde am 20.06.2010 von Blueberry veröffentlicht in der Kateogie: Spielzeug im Blog.
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Sarah aus Munster (07.06.2011 - 16:47)
ich finde diese idee super
ich wollte schon immer wissen wie man einen traumfänger bastelt
ich wollte schon immer wissen wie man einen traumfänger bastelt
Inge Zimmer aus Hamburg (09.07.2011 - 12:20)
Welli
Heute habe ich mal wieder durch geschaut ich finde eure Seite toll
ich hab ein Welli er ist sehr munter er bekomm von euch ein kammeraden,ich freu mich schon da rauf wenn er da ist.
Butschi und Inge
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