Wenn ein Wellensittich trauert...
Leider kommt es öfter vor als einem lieb ist, dass man einen gefiederten Hausgenossen verliert: Ob durch Altersschwäche, Krankheit oder gar einen Unfall. Da Wellensittiche gesellige Tiere sind, hinterlässt ein verstorbener Sittich in der Regel nicht nur trauernde Besitzer, sondern auch einen oder mehrere "hinterbliebene" Wellensittiche.Wenn der verstorbene Vogel krank war oder scheinbar völlig aus heiterem Himmel gestorben ist, sollten die anderen Wellis untersucht werden, ob sie sich nicht eventuell angesteckt haben oder ob möglicherweise eine Vergiftung Ursache für den plötzlichen Tod war. In manchen Fällen kann leider nur eine Obduktion bei einem vogelkundigen Tierarzt für Klarheit sorgen. Nur wenn die anderen Wellis gesund sind, darf man wieder einen neuen Vogel hinzusetzen, um den Neuling keiner Gefahr auszusetzen!
Wenn ein Schwarm zurückbleibt
Hat man vorher mehr als zwei Wellensittiche gehalten, können sich die verbliebenen Wellensittiche gegenseitig trösten und werden den Verlust besser verkraften. Hatte der tote Welli in seinem Schwarm einen Partnervogel oder einen besten Freund, so wird dieser hoffentlich von den anderen Vögeln aufgemuntert. Wenn alle Wellensittiche gesund sind, spricht nichts dagegen, bald einen passenden Nachfolger für den Verstorbenen zu suchen. Dieser sollte vom Alter her passen (d.h. nicht der einzige Jungvogel in einem Schwarm von Senioren sein) und auch vom Geschlecht (ideal ist ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis, notfalls Herrenüberschuss - bei großen Schwärmen spielt das nur eine untergeordnete Rolle).
Ein trauernder Wellensittich bleibt zurück
Weit härter trifft der Verlust normalerweise den einzigen Partnervogel, wenn man zuvor "nur" zwei Wellensittiche hatte. Die meisten Wellensittiche sind dann verunsichert und werden oft schlagartig still und lustlos. Viele bewegen sich weniger oder haben weniger Appetit.
Gerade wenn man zwei besonders gut harmonisierende Vögel hatte, ist der Witwer - oder die Witwe - oft regelrecht ein Häufchen Elend. Zwar ist nicht wissenschaftlich erwiesen, ob und inwiefern Wellensittiche um ihre toten Partner trauern, aber ich denke schon, dass sie zumindest die Abwesenheit des anderen bemerken.
Viele Menschen sind verständlicherweise selbst sehr traurig über den Verlust ihres Wellis und möchten auch dem "verwitweten" Vogel eine Trauerphase widmen. Aber die beste Möglichkeit ist, so schnell wie möglich wieder für Wellensittichgesellschaft zu sorgen! Ein neuer Vogel ist der beste und wirksamste Trost. Doch wenn man einfach einen Jungvogel kauft und in den Käfig setzt, ist wenig geholfen. Der neue Partner muss auch zum alten Wellensittich passen:
- vom Alter her: für einen erwachsenen Wellensittich sollte auch ein erwachsener Partner angeschafft werden und kein ganz junger! Fündig wird man z.B. über die Vermittlungsrubrik unseres Forums, in Tierheimen oder auch über Kleinanzeigen.
- vom Geschlecht her: Zwei Hähne oder ein gegengeschlechtliches Pärchen verstehen sich meist problemlos, während zwei Hennen sich häufig streiten
Außerdem sind für den neuen Vogel Eingangscheck und die richtige Vergesellschaftung Pflicht. Von dem neuen Welli, der zwar kein Ersatz, aber ein würdiger Nachfolger für den verlorenen Sittich ist, werden bald hoffentlich nicht nur der Wellensittichwitwer, sondern auch die federlosen Besitzer aufgemuntert.
Wirklich ein neuer Partner...?
Nicht für jeden Besitzer steht fest, dass bald ein neuer Vogel einziehen soll. Vielleicht möchte man eigentlich in Zukunft keine Wellensittiche mehr halten und möchte daher keinen neuen Vogel kaufen, um keinen "nie endenden Kreislauf" zu erleben. Es wäre aber dem überlebenden Wellensittich gegenüber nicht fair, ihn die - vielleicht noch zahlreichen! - Lebensjahre allein verbringen zu lassen, weil man sich nicht auch noch von diesem geliebten Tier trennen möchte. So schwer es fällt: Wenn kein neuer Vogel mehr angeschafft werden soll, tut man seinem Wellensittich den größten Freundschaftsdienst, wenn man ihn zu lieben Haltern wieder in Vogelgesellschaft abgibt.
Manche Besitzer haben auch den Eindruck, dass ihr Vogel ohne seinen Partner gar besser dran ist. Manch Wellensittich erweckt tatsächlich den Eindruck, nun munterer und fröhlicher zu sein. Dies liegt aber nicht daran, dass er alleine glücklicher wäre als in Gesellschaft: Wellensittiche sind Schwarmtiere, und die Gesellschaft von Artgenossen ist für sie ganz wichtig! Wahrscheinlicher ist, dass der Vogel nun entweder einsam ist und daher mehr Kontakt sucht zu seinen menschlichen Freunden, oder aber die vorherige Welligesellschaft nicht mehr als eine Zweckgemeinschaft war. Wenn der letzte Partner eher ungeeignet war, kann es durchaus vorkommen, dass der Wellensittich nun mit einem anderen Vogel an seiner Seite plötzlich ganz andere Saiten aufzieht und ein neuer Welli ein wirklich guter Freund oder gar die große Liebe wird!
Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, denn Einzelhaltung ist nicht artgerecht.
Viele Tipps zur Vergesellschaftung und zum Trost einsamer Wellensittichwitwer und -witwen findet man in unserem Wellensittichforum.
Der Artikel wurde am 30.12.2011 von Blueberry veröffentlicht in der Kateogie: Tipps und Tricks.
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Toooommm aus Dresden (01.03.2015 - 13:18)
Danke,ich hoffe mal das hat mir geholfen. Ich habe oder hatte noch heute 2 wellis,jedoch ist heute mein lieber hansi an altersschwäsche gestorben.Nun ist mein anderer welli Flitzi,wie es aussieht depremiert,traurig,usw.Aber gleich morgen werde ich dem übrigens sehr ängstlichen Flitzi einE neue partnerin schenken.Ich hoffe das ist ok,weil Flitzi noch relativ jung ist,daher probiere ich es mal mit einer neuen Partnerin.