Hallo liebe Leute,
nachdem man immer so viel Ernüchterndes im Krankheitenforum liest, wollte ich heute mal was Schönes erzählen.
Wir hatten hier einen todkranken Sittich sitzen, unser ´gutes Stück´ Birdy.
Nachdem er schon seit Wochen gekränkelt hatte und die TÄ auf Lebertumor oder alternativ Infektion tippte, wähnten wir Birdy nach positivem Staphylokokken-Befund und Antibiotika-Therapie schon auf der sicheren Seite (Glück gehabt, kein Tumor).
Doch dann hat er dieses Wochenende rapide abgebaut und war in so schlechter Verfassung, dass er sicher nicht den nächsten Tag erlebt hätte, wenn wir ihn nicht sofort zum TA gebracht hätten.
Birdy konnte kaum mehr atmen; sein ganzer Körper war geschwollen und sein Herz schlug so schwer gegen einen Widerstand, dass die Flügelchen bei jedem einzelnen Herzschlag mitzuckten und dabei leise knisterten!
Furchtbar!
Er war apathisch, schlief nur noch, wollte alleine sein, fraß kaum mehr...
Die TÄ war über die Verschlechterung seines Zustands sehr entsetzt; sie fertigte ein neues Röntgenbild an und stellte fest, dass im ganzen Körper Wasser war!
Wir wollten Birdy nicht ´gehen lassen´, sondern ich bestand auf eine intensivmedizinische Betreuung; - wenn diese nicht angeschlagen hätte, dann hätte ich meinen Schatz einschläfern lassen; aber diese Chance wollte ich wahrnehmen!
Ich wollte es auch nicht wahrhaben, mich von ihm trennen zu müssen, habe aber im Geiste schon Abschied genommen, weil die Ärztin uns mitteilte, es wäre ungewiss ob er es schaffen könnte.
Ihrem mitleidsvollen Blick zu urteilen war er ein Todeskandidat.
Sie hat ihn punktiert (!!!), das Wasser aus dem Körper gezogen und ein starkes AB gespritzt. Die aus dem Körper gezogene Flüssigkeit wurde analysiert und es wurde eine hochgradige schwere Leberinfektion diagnostiziert.
Das Punktieren hat Birdy sichtlich entlastet; danach konnte er auch auf natürlichem Wege Gewebewasser ausscheiden und der Körper hat nicht mehr so vom Herzschlag vibriert.
Heute wurde die komplette Prozedur wiederholt.
Eigentlich hatte Birdy kaum eine Überlebenschance gehabt, aber nun geht es jeden Tag ein kleines Stück aufwärts.
Er piepst ab und zu wieder und sucht auf wieder Nähe zu seinen Kumpels; auch ein klein wenig Fliegen geht schon wieder und sogar gezwitschert hat er schon....
Ich bin überglücklich über die gute Wendung, die das Geschehen genommen hat. Ich bin geradezu fast ´selig´, weil ich mich so freue, dass es dem kleinen Spatz besser geht.
Allerdings versuche ich mir klarzumachen, dass er noch nicht überm Berg ist (lange noch nicht!!!) und alles evtl. auch ganz schnell zu Ende gehen kann.
Es erscheint mir fast surreal, dass wir evtl. mal ´soviel Glück´gehabt haben können...
In diesem Sinne bin ich sehr froh, dass die TÄ so engagiert war und ihn nicht voreilig aufgegeben hat. Er ist ein Kämpfer und vielleicht haben sich unsere Mühen und v.a. das Können und Bemühen der TÄ am Ende doch noch ausgezahlt....
.. wer weiß....
über Krallen- und Daumendrücken freuen sich
Birdy mit Kumpels und Frauchen