Liebste Bubina,
nach schwerer Krankheit mussten wir Dich gestern erlösen lassen . Diesen Schritt zu tun ist uns so sehr schwer gefallen, aber ein weiteres Leiden und langsames Verhungern sollte Dir erspart werden.
Im Februar 2007 bist Du zu uns gekommen. Aus übelster Haltung wurdest Du mit Deinen Freunden von einer Welli-Liebhaberin befreit und bist zu uns gekommen. Dein Freund Charly wurde sofort vom TA von seinen Leiden erlöst. Wochenlang hatte er ein gebrochenes Beinchen und wahnsinnige Schmerzen gehabt. Hier war keine Hilfe mehr möglich. Du warst ganz schlimm von Milben gefallen. Deine Füßchen sahen aus wie Elefantenbeine. Deine Nase war zerfressen, die Augen befallen. Du musstest 5x behandelt werden bis die lästigen Viecher endlich weg waren. Deinen Freunden Gina und Pitti-Pu ging es da wesentlich besser.
Offenbar durftest Du nie den Käfig verlassen, denn mit einem offenen Käfigtörchen wusste niemand von Euch etwas anzufangen. Als Du Dich dann raus getraut hattest, warst Du von so viel Freiheit derart geschockt, dass Du die folgenden Tage den Käfig nicht verlassen hattest. Deine Freunde kamen erst gar nicht raus.
Gina ist dann in ein neues schönes Welli-Paradies gezogen. Du und Dein Freund, der flugunfähige Pitti-Pu, durftet bei uns bleiben. Zusammen mit den Neuankömmlingen Betty und Barney hast Du wieder fliegen gelernt. Da Klein-Pitti-Pu-Männlein im Fliegerschwarm absolut nicht zurecht kam, haben wir in schweren Herzens in eine schöne Behinderten-WG vermitteln müssen. Obwohl Du ihn immer geärgert und von der Stange geschubst hattest, merkten wir doch, dass Du ihn am Anfang sehr vermisst hast. Aber ein Leben im Fliegerschwarm mit 24 Stunden Freiheit hatte Dir auch gut gefallen.
Im Laufe der Zeit wurdest Du immer zutraulicher. Am meisten Spaß hatte es Dir gemacht uns am Frühstückstisch zu besuchen um ein Stückchen vom Brötchen zu erhaschen. Das war für Dich das Highlight des Tages. Hierbei warst Du unermüdlich und ausdauernd, ein Verscheuchen war unmöglich und wenn wir Dich weggesetzt hatten, kamst Du gleich meckernd wieder angerannt. Wenn es dann statt Deiner geliebten Brötchen mal Brot gab, warst Du ganz entrüstet und beleidigt.
Leider bekamst Du im April 2008 plötzlich ein gelähmtes Beinchen. Kurzatmig warst Du auch etwas. Es stellte sich ein Nierenproblem heraus, der Drüsenmagen war erweitert und drückte auf Herz und Lunge. Du kamst aber trotzallem gut zurecht. Das Füßchen hattest Du zwar nicht mehr so unter Kontrolle, was aber Dein Rennen zum Brötchen nicht verlangsamte. Auch hast Du nach jedem Futtern die Körnchen nochmal hochgewürgt und sozusagen „widergekaut“. Auch damit kamst Du klar.
In den letzten Tagen bist Du jedoch sehr krank geworden. 11gr hast Du abgenommen und wir hatten das Problem, dass die Bakterien gegen fast alle Antibiotikas resistent waren. Anfänglich hast wieder Gewicht zugenommen, aber dann fingst Du an Dein Essen jedesmal wieder auszuwürgen und so hast Du wieder abgenommen. Weil Du so schwach warst, hast Du fast den ganzen Tag auf dem Käfigboden geschlafen. Es hat uns so traurig gemacht Dich so elend zu sehen.
Ein erneutes Röntgenbild zeigte nun auch noch einen schwer erweiterten Muskelmagen und starke Veränderungen der Nieren. Aufgrund der starken Veränderungen in Deinem Körper warst Du gar nicht mehr in der Lage Essen aufzunehmen. So schwer es auch war, ich hoffe, Du verstehst, dass wir Deinem Leiden ein Ende setzen mussten .
Kleines Wölkchen, Du fehlst uns sehr. Es wird ein trauriges Gefühl sein, wenn kein „lästiges“ Federbällchen mehr über unsere Brötchen herfällt und uns in die Finger beisst, wenn wir versuchten unser Brötchen zu verteidigen.
Mach es gut im Regenbogenland, liebe Bubina.