Tach zusammen,
hier schreibt nicht die Feenseeschwalbe, sondern die Sara, eine ihrer gefiederten Arbeitgeberinnen. Vielleicht hat der eine oder andere schon von mir gehört, ich bin die Vogeldame, die immer so gern auf die Dönerbude geguckt hat, als wir noch in der alten Wohnung gelebt haben. Hier mal ein Bild von mir bei meiner Lieblingsbeschäftigung:
Weshalb ich Euch heute schreibe: Ich habe ein Problem mit einer Mitbewohnerin. Unsere Federlose hat dieses verschüchterte Etwas vor einigen Monaten angeschleppt und uns erklärt, wir sollten sanft mit dem Weib umgehen. Als Milla wurde sie uns vorgestellt. Sie war ein Fundtier, total voller Milben und völlig verängstigt. Nachdem sie ins Vogelzimmer gezogen war, hatte sie tooootale Angst vor uns. Unglaublich, oder? Ich meine, wir sind doch Wellis wie sie. Aber nein, dieses Mauerblümchen hatte Schiss hoch drei.
Das ist Milla:
Weil ich ja nicht so bin, habe ich mir gedacht, erzähle ich ihr aus sicherer Entfernung wieder und wieder, dass wir alle eigentlich total nett sind. Sie hat aber auf stur geschaltet und sich in der Ecke verkrochen. Da habe ich dann mein Ass aus dem Bauchgefieder gezaubert und auf Holländisch gezwitschert. Ik ben uit Holland, mut U weeten.
Das fand Milla dann wohl doch interessant und sie hörte mir zu. Und danach hatte ich den Salat. Sie taute immer mehr auf und klebt mir seitdem am Schwanzzipfel. Nicht, dass sie mich anbaggert, so eine ist sie nicht. Aber ich bin ja sowas von genervt! Da will mich der obersüße Bubi füttern, und schon steht Milla in drei Zentimetern Entfernung neben uns und glotzt wie ein Mondkalb. Ja, sag mal einer, wie verhanft muss man eigentlich sein, um nicht zu kapieren, dass man in einer solch intimen Situation stört?!?
Gestern ist mir endgültig der Geduldsfaden gerissen und ich habe Milla verkloppt, weil sie halb auf mich drauf gekrochen ist, als ich schlafen wollte. Jetzt ist unsere Federlose böse auf mich, weil sie meint, die arme Kleine wäre nun total verschreckt. Maaaaaan, und wer denkt an mich? Ich will einfach mein Leben normal leben, ohne dass Milla gleich zu meinem siamesischen Zwilling wird. Friedliche Koexistenz, aber bitte mit normalem Abstand!
Habt Ihr eine Idee, wie ich unsere Federlose besänftigen kann? Die hat mich vorhin schon wieder total angemault, als ich am Frühstücks-Futterteller auch nur in Millas Nähe gekommen bin ...
Ratlose Grüße,
Eure Sara