Wer von uns wohnt schon sein ganzes Leben nur an einem Ort?
Vermutlich niemand. Der ein oder andere Umzug steht im Laufe des
Lebens wohl jedem ins Haus.
Wenn man zu einem solchen Zeitpunkt Wellensittiche hält,
werden auch die Vögel den Umzug mitmachen müssen.
Wie man diese für uns Federlose recht stressige Zeit für
die Tiere möglichst ruhig über die Bühne bringt,
dazu im Folgenden einige Tipps.
Für jeden Umzug müssen immer unzählige Kisten gepackt werden, aber daran werden sich die Wellensittiche wohl kaum stören. Wichtig ist nur, dass die Umzugskartons nicht unbedingt im Welli-Zimmer stehen oder, wenn in keinem anderen Raum dafür Platz ist, zumindest so, dass die Vögel beim Freiflug nicht in, zwischen oder hinter die Kisten fallen und sich am Ende noch verletzen können. Auch sollte man bedenken, dass die Kartons für eine nagewütige Henne im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen werden können oder sich ein Weibchen in Brutstimmung dazu berufen fühlen könnte, sich in einer dunklen Nische häuslich einzurichten.
Gut ist, wenn man es den Tieren einrichten kann, so lang wie möglich ihrem gewohnten Tagesablauf nachzukommen. Spiel- und Landeplätze können auch erst kurz vor Schluss im Umzugswagen verstaut werden.
In der neuen Wohnung in es von Vorteil, das Zimmer, in welches die Vögel ziehen sollen, als erstes soweit herzurichten, dass Käfig oder Voliere recht zeitnah ihren neuen Platz einnehmen können.
Müssen in der alten oder neuen Wohnung Renovierungsarbeiten vorgenommen werden, sollten diese entweder geschehen, bevor die Tiere einziehen oder nachdem sie ausgezogen sind. Geht das nicht, ist es der Gesundheit der Wellensittiche zuliebe ratsam, sie wenigstens in ein ruhiges Zimmer zu stellen, in dem keine Malerarbeiten oder ähnliches durchgeführt werden.
Wir Federlose sind vermutlich immer viel aufgeregter und
besorgter um unsere Wellensittiche, als eigentlich nötig. Um
den Tieren dennoch den größten Stress zu ersparen, ist
es die beste Methode, den „Wellensittich-Umzug“ so weit
wie möglich vom Hauptumzug abzukoppeln. D.h. es ist für
die Vögel am stressfreisten, wenn sie noch bevor
Umzugsunternehmen oder –helfer eintreffen, in ihren
Transportboxen gesetzt und mitsamt Käfig oder Voliere in die
neue Wohnung gebracht werden können. Dort sollten sie (wieder
zurückgesetzt in ihren aufgestellten Käfig) in einem
ruhigen Zimmer stehen, welches noch nicht unbedingt ihr
endgültiger Standort sein muss. Wichtiger ist, dass es sich um
einen Raum handelt, in dem vorerst kein Trubel durch ständig
neu hinzu gestellte Umzugskartons oder Möbel herrscht.
Gibt es ein solches Zimmer im neuen Zuhause nicht, findet man
vielleicht in der alten Wohnung eine Möglichkeit, seinen
Wellensittichen einen solchen Platz einzurichten und sie dann
mitzunehmen, wenn der ganze Hausrat schon an seinem neuen
Bestimmungsort angekommen ist.
Ist auch das nicht möglich, wäre es sicher eine
Überlegung wert, die Tiere für die Dauer des Umzugs bei
Eltern oder Freunden unterzubringen.
Auf diese Weise erspart man den Vögeln nicht nur die große Unruhe verursacht durch die vielen verschiedenen (und oft fremden) Menschen, die eilig Sachen von A nach B tragen, sondern verhindert auch, dass allzu viele interessierte Leute in den Pausen durch ihre Neugier die Sittiche in deren Käfig wohl möglich noch bedrängen und zusätzlich verängstigen.
Auch wenn vielleicht nicht gleich jeder Spielplatz oder jede
Anflugmöglichkeit ihren neuen Platz gefunden haben, ist es
für die Wellensittiche doch am wichtigsten, wieder schnell zu
ihrem üblichen Tagesrhythmus zurückzukommen.
Wie schon vorher beim Einpacken werden sie ein paar
uneingeräumte Regale oder noch nicht ausgepackte Kisten kaum
stören, sofern sie nach einer kurzen Eingewöhnung im
neuen Zuhause wieder ihrem täglichen Freiflug nachgehen
können.
Im Prinzip ist ein Umzug keine allzu große Sache, sofern man vorher gut durchplant, wann man was wie am besten macht. Und auch größere Entfernungen sind mit der richtigen Vorbereitung (auch in punkto Transport) für die Wellensittiche kein übermäßiges Problem.
Bealu