Thema: Omi macht mich ratlos: Krankheit oder Handicap?

Hallo Ihr Lieben!

Ich brauche mal wieder Euren Rat und vor allem den von erfahrenen Halter(inne)n von Handicap-Wellis! Meine Frage: Worin besteht bei Wellis der Unterschied zwischen Krankheit und Handicap??? Gibt es da überhaupt einen Unterschied?

Folgendes ist geschehen: ich wollte bei Omis Brettchen mal das Tempotuch wechseln, weil zuviel Kot drauf war. Als ich Omi zu diesem Zweck herunterheben wollte, rückte sie mir aus und - als hätte sie es lange Zeit schon geplant - sie flog zuerst auf den Käfig der anderen Wellis und dann, schwuppdiwupp, hoch hinauf auf die Dreieckschaukel. Trotzdem bewegt sie sich beim Zufußgehen humpelnd wie schon in den letzten Tagen.

Will Omi mir sagen: "Ich lass mich nicht stilllegen in einem anderen Käfig. Ich gehör doch zu den Anderen. Ich bin zwar alt und humpel, aber ich bin noch lange nicht tot."???

Ich bin ratlos. Soll ich Omi tatsächlich in den großen Käfig zurücksetzen und ihrem Schicksal seinen Lauf lassen? Soll sie selbst bestimmen ob sie raus will und kann oder nicht?? Soll ich sie immer dann aus dem Käfig lassen wenn ich zuhause bin, tagsüber aber weiter in dem kleineren Käfig verschlossen halten??

Oh je, sooo viele Fragen!!! Omi sitzt auf dem Spielplatz und scheint es dort toll zu finden!!!! Was soll ich tun???

Nur zur Ergänzung dessen, was ich gerade geschrieben habe, hier ein Foto. Es ist gerade eine Viertelstunde alt.

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Ich kann Dir dieses Produkt für Deine Wellis empfehlen:

Liebe Ute,

Du möchtest einen Unterschied zwischen Krankheit und Handicap wissen? Das ist nicht so leicht zu erläutern. Aber fangen wir mal so an:

Es gibt unterschiedliche Krankheiten. Manche davon schwächen den Vogel allgemein, andere bedeuten eine vorübergehende Einschränkung der Beweglichkeit. Somit ist der Vogel beispielsweise während des Heilungsprozesses eines Beinbruchs quasi auf Zeit gehandicapt. Der Beinbruch ist sozusagen die Ursache der Behinderung. Sobald er verheilt ist, ist der Vogel im Idealfall nicht mehr in seiner Bewegungsfähigkeit eingeschränkt und somit auch nicht körperlich behindert.

Andere Erkrankungen bringen leider eine dauerhafte Einschränkung in der Bewegungsfähigkeit mit sich, so zum Beispiel sehr komplizierte Brüche, Schlaganfälle oder aber Verletzungen/Tumoren, die eine Amputation eines Körperteils erforderlich machen. Aus der Erkrankung resultiert somit ein bleibender körperlicher Schaden, der auch nach dem Abklingen der eigentlichen Ursache noch vorhanden ist. Das ist für mich das, was ich unter einem dauerhaft gehandicapten bzw. körperlich behinderten Wellensittich verstehe.

Für meine Begriffe ist es wichtig, dass ein solcher Vogel auf keinen Fall permanent unter Schmerzen leidet, wie es etwa bei einer chronischen Erkrankung, die zu einem dauerhaften Handicap führt, der Fall wäre. In einem solchen Fall würde ich empfehlen, über eine Euthanasie nachzudenken. Sämtliche meiner gehandicapten Vögel sind zwar in ihrer Bewegungsfähigkeit auf die eine oder andere Weise eingeschränkt, aber kein Tier hat dauerhaft Schmerzen, ganz im Gegenteil. Meine Handicap-Vögel sind schmerzfrei.

Was nun auf Deine Omi zutrifft, vermag ich nicht zu sagen. Ich denke, Du solltest diesen Fall sehr genau mit dem Arzt Deines Vertrauens erörtern. Es ist leider nicht leicht, die Lage objektiv zu beurteilen. Das kann man als Halter schon kaum, ein Außenstehender, der Omi nicht kennt, kann das noch viel weniger - und schon gar nicht per Ferndiagnose über das Internet. Leider kann ich Dir also nicht sagen, was Du lieber tun oder lassen solltest. So gern ich Dir auch helfen würde, aber ohne Omi selbst live in Aktion zu sehen, wäre das grob fahrlässig.

Viele liebe Grüße,
Gaby

Hi Gaby!

Das verstehe ich absolut! Und in meiner Betrachtungsweise, was Krankheit oder Handicap betrifft, stimme ich dir auch zu.

Ich werde also Omi nochmal weiter beobachten und wohl am Dienstag nochmal mit ihr zum TA gehen. (Vorher passt es für mich dienstlich nicht.) Und morgen das tun, was ich gerade als 3. Möglichkeit in Erwägung gezogen habe: Ihr am Abend unter Aufsicht die Möglichkeit geben, aus dem Käfig raus zu kommen, sie aber tagsüber den kleinen separaten Käfig festzuhalten, um sie (und auch meine anderen beiden Welli-Damen) keinem Stress auszusetzen.

Ich danke Dir jedenfalls für Deine schnelle Antwort.

Liebe Ute,

deine 3. Möglichkeit finde ich auch am Besten. Genau so würde ich es auch machen.
Ich drücke dir und Omi fest die Daumen

Liebe Ute,

ganz ehrlich? Bevor nicht hundertprozentig klar ist, ob eventuell doch ein Tumor oder ein Bruch oder was weiß ich vorliegt, würde ich ihr nicht allzu viel Bewegungsspielraum lassen. Ich hatte ja gehofft, der behandelnde Arzt würde die Kleine mal röntgen, das wäre meiner Ansicht nach mehr als sinnvoll.

Wenn sie einen bisher unerkannten Bruch im Oberschenkel hätte oder schwere Gicht oder einen Tumor und dann abstürzen würde, dann wäre das unter Umständen ihr sofortiges Todesurteil, weil sie sich noch schwerer (innere) Verletzungen zuziehen würde.

Ob sie so wackelig auf den Beinchen ist, dass sie stürzen könnte, kannst jedoch nur Du entscheiden, das kann man aus der Ferne leider nicht sagen. Hast Du den Boden dick gepolstert?

Viele liebe Grüße,
Gaby

Auf Wunsch von Ute wird der Beitrag geschlossen , da es nicht
mehr aktuell ist.

Edit : Ute hat einen neuen Beitrag zum Thema eröffnet :

https://www.welli.net/forum/viewtopi...522613#2522613

Liebe Grüße,
Hilde