...erweist sich doch oftmals als zuverlässigster Indikator, was das Erkennen von Krankheiten unserer gefiederten Mitbewohner betrifft.
Gestern kam mir mein Zitrönchen komisch vor. Eigentlich war sie wie immer, aber etwas war anders. Bei genauerem Hinsehen viel mir ein leichtes Zittern der Flügel und des Rückens auf. Und dann verließ sie den Käfig! Zum zweiten Mal seit 2 Jahren! Ansonsten nichts Auffälliges, munter, zwitschernd, agil, hungrig... wie immer halt, aber mein Bauch sagte etwas anderes.
Heute Vormittag war sie topfit, aber der Bauch grummelte noch immer. Zitrönchen geschnappt und ab zum vkTA, der zum Glück auch samstags da ist.
"Hm, die Kleine sieht doch völlig fit aus" sagte er und guckte. "Ah, dicker Bauch, etwas abgemagert"... Nix unterm Mikroskop. Röntgen. "da stimmt was nicht, war das schon immer eine Henne oder war die Wachshaut früher mal blau?"
Hä? Klar ist mein Zitrönchen ne Henne. Im Röntgenbild war etwas völlig Seltsames zu erkennen, das aussah wie zwei große Hodentumore. Da die Zicke definitiv weiblich ist, war also wieder alles unklar. Danach ein Ultraschall. Hier sah es dann sehr stark aus wie zwei schalenlose Eier, die mit Schmodder im Legadarm festhingen.
OP. Eben grade der Anruf. Es war eine gefüllte Nierenzyste. Sie wurde punktiert. Am Gewebe konnte er nichts Auffälliges feststellen, genauso wenig sich erklären, weshalb dieses Ding da ist und was genau es ist und... er ist gerade selbst nicht so ganz sicher was er da sah und will die Kleine erst einmal zur Beobachtung behalten.
Mein Tierarzt kennt sich wirklich prima aus mit den Federbällchen und wenn selbst er überfragt ist, dann ist es etwas höchst Seltsames. Nun hoffen wir erst mal, dass sie sich von der Narkose gut erholt und sind gespannt, wie die Sache ausgeht.
Aber hier sieht man mal wieder schön, dass man doch auf sein Bauchzwacken hören sollte und eigentlich habe ich die Geschichte auch nur deshalb erzählt