Thema: Senior getrennt halten?

Hallo!

Ich bräuchte bitte mal wieder Euren Rat..

Vor ein paar Tagen ist ein verwitweter Welli-Senior (10 Jahre alt) hier eingezogen und meine Bande hat ihn wie alle anderen zuvor auch sehr freundlich aufgenommen - allerdings habe ich das Gefühl, dass der Kleine nicht grad glücklich ist.

Mittlerweile nennen wir ihn nur noch Kamikaze, weil er sich todesmutig immer wieder aus der Voliere stürzt - allerdings kann der arme Tropf nicht fliegen und es endet immer mit einer Bauchlandung unter der Couch. Wir stellen dann immer seinen alten Käfig daneben, in den er dann auch brav nach einer Weile reinhopst - und endlich glücklich ist, wie´s scheint. In seinem Mini-Ding (noch dazu rund) scheint er sich sicher zu fühlen, da fängt er dann auch wieder zu tschilpen an und klettert rum - in der Voliere bei den anderen hockt er nur verängstigt in der hintersten Ecke und gibt keinen Mucks von sich (laut Besitzerin ist er bei ihr sehr aktiv und verspielt gewesen).

Das Zurückziehen ins hinterste Eck würd mir ja noch nicht mal so zu denken geben - wir haben ihn ja erst seit Freitag und da braucht er sicher noch ne Weile, bis er auftaut. Aber in seinem alten Zuhause ist er immer nur auf dem Käfig rumgeturnt und hat ihn nie verlassen - und hier bei uns nutzt er jede Gelegenheit, um sich von der Voliere zu stürzen. Und wenn wir ihn dann mithilfe seines Käfigs aufgesammelt haben, weigert er sich, ihn wieder zu verlassen - und das, obwohl er so winzig ist.

Jetzt haben wir ja schräg vis-a-vis von der Voliere einen 80x50x90-Käfig mit Kletterast-Aufbau als Landemöglichkeit stehen und ich hab mir überlegt, ob ich den Kamikaze-Welli dort vielleicht rein setzen sollte. Dort könnt er weiterhin mit den anderen "plaudern" und sie können ihn auch durch die offenen Türchen besuchen kommen.. aber er hat sein eigenes Reich.

Was meint ihr? Muss er einfach durch die Anfangszeit durch oder soll ich ihn von den anderen trennen?

Hallo,

schwierig, dir da einen brauchbaren Tipp zu geben.
Ich würde ihm seinen Käfig noch ein bisschen lassen, für ihn ist das seine Heimat.
Nach einer Weile den Versuch starten, ihn in den größeren Käfig zu setzen.
Da wird er sich sicher am Anfang auch noch nicht wohl fühlen, aber ihr könnt die Dauer ja langsam steigern.
Und dann jeweils unter Beobachtung entscheiden, was für ihn am streßfreiesten ist. Gesellschaft hat er ja jetzt mal, mit allen anderen würde ich ganz langsam vorgehen, da würde ich je nur je nach Erfolg weitere Dinge verändern. Einfach sehr geduldig sein, wie immer bei den Wellis

Judith

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Ich denke mal auch,dass er einfach mehr Zeit braucht um sich einzugewöhnen.

War er vorher in Einzelhaltung?

Kannst Du seinen alten Käfig so stellen, dass er diesen gefahrlos verlassen und wieder erreichen kann. Aber in unmittelbarer Nähe zur Voli. Und ausserdem die Voli so machen, dass er sie auch zu Fuss erreichen kann.

Ich würde ihn kurzerhand wieder in seinen alten Käfig verfrachten und ihn da vielleicht ein Weilchen (2-3 Tage) drin lassen. Bestimmt wird er dann wieder ruhiger, wenns auch ein bisschen dauert.
Und dann von vone anfangen.
Er wird dann nicht drumrumkommen, daß man ihn erst mal wieder rein verfrachtet und dann wieder raus in den anderen Käfig.

Wäre jetzt meine Idee.

Hallo Shanti!

Eine süße Maus hast Du da. An Deiner Stelle würde ich ihn auch in den alten Käfig tun, den Käfig offen lassen und neben die Voli stellen. Er wurde aus seiner gewohnten Umgebung gerissen - ist klar, dass er noch verschreckt ist.

Ich weiß, dass es für Dich schwer ist ihn so zu sehen. Aber ich bin davon überzeugt, dass es in einer Woche ganz anderes aussieht. Hab Geduld, Du wirst sehen.

Alles Gute!

LG

Emila

Habe ich doch richtig vermutet, dass es ein Welli aus Einzelhaltung ist.

Dieses Verhalten ist typisch für langjährig allein gehaltene Wellis.
Da ich ja fast auschliesslich solche armen Tröpfe nehme, kenne ich das Verhalten nur zu gut.

Ich habe einen Wellis wo es 6 Jahre gedauert hat bis er endlich Kontakt mit einem meiner Wellis aufgenommen hat. Er ist sonst vor jedem Welli der ihm näher als 3-4 cm kam geflüchtet. Was er auch heute nach 8 Jahren immer noch macht.

Du kannst im Prinzip nix anderes machen als ihn erst mal noch seperat zu halten. Aber auf die Dauer muss er in die Voli zu den anderen. Und er muss sich arrangieren. Wenn Du pech hast wird er nie zu den anderen ein richtiges Verhältnis aufbauen, so wie meiner.

Dauerhaft von den anderen Wellis trennen würde ich ihn auf keinen Fall, aber anscheinend hat ihn die plötzliche Zusammenführung mit so vielen Neuen ein bisschen überfordert. Deshalb würde ich es ihm auch nach Möglichkeit so einrichten, dass er seinen Käfig noch ein bisschen behält und von dort aus zu Fuß zu den anderen Wellis und zum Spielplatz gelangen kann. Warum kann er nicht fliegen?

Zitat von Woodstock

Warum kann er nicht fliegen?

Jepp, das wollt ich nämlich auch grad fragen: warum ist er flugunfähig?


Bekannte von mir, deren Einzel-Welli ich hier mal zur Urlaubsbetreuung hatte, erzählen mir auch, sobald ich sie sehe - welch Zufall - , wie toll es ihrem einzeln gehaltenen Vogel geht und wie ach so aktiv der doch ist und und und.... Na ja, wenn SIE das glauben wollen, dann wird es wohl auch so sein... ICH habe da meine Zweifel

Also warum er flugunfähig ist, konnte mir die Besitzerin auch nicht sagen - sie hat ihn schon so übernommen. Außerdem hat er sich beim Transport (sie hat nicht auf mich gehört und ihn mir im Käfig gebracht ) verletzt und sich mehrere Schwungfedern abgebrochen - deswegen musste ich auch gleich zum Tierarzt mit ihm, weil es erst aussah als ob er sich wirklich weh getan hat (weggestreckter, zitternder Flügel). Es waren aber einfach nur die Schmerzen, weil die Federn durch die Mauser besonders gut durchblutet sind, wurde mir erklärt - Schmerzmittel bekommen und Thema war Gott sei Dank erledigt.
Außerdem wurde auch eine kleine Geschwulst unter einem Flügel entdeckt - aber der Arzt meinte, mein kleiner Kamikaze wird wohl nicht mehr erleben, dass die Geschwulst groß genug wird um Probleme zu machen.
Jedenfalls kann er jetzt nicht mal mehr flattern.. armer Zwuck..

Aaaaber.. es geschehen manchmal ja doch noch Wunder. Nachdem ich mich gestern gegen das Einfangen zwecks Umsiedelung in seinen alten Käfig entschieden habe (allein bei meinem Näherkommen hat er extrem zu Pumpen und Wanken angefangen, ich dachte er kippt mir gleich von der Stange vor Angst), saß er heute plötzlich mitten in der Voliere und hat - nicht gerade melodisch - lautstark vor sich hingeschnattert.
Ich hab mich sooo gefreut, ich kann´s Euch gar nicht beschreiben.. ich setze mich also vor den Käfig und lausche andächtig seinem Gekreische - da hopst plötzlich mein kleiner "Outsider" Elvis zu ihm.. und die beiden fangen zu schnäbeln an.. Gänsehaut pur, so blöd es klingt

Also nicht nur, dass mein kleiner Kamikaze von Null auf Hundert in Sachen Eingewöhnung losgestartet ist - hat mein ewiges Sorgenkind Elvis (manche erinnern sich vielleicht noch daran, dass ich sogar überlegt habe ihn abzugeben) endlich Anschluss gesucht und auch gefunden. Hachja, das Leben kann ja sooo schön sein.. mir fehlt grad der Jubelsmiley

Und weil´s so schön ist:

Das freut mich echt für euch alle :-)

das klingt ja echt toll!

ich drück dir die daumen, daß es mit dem kleinen weiter so gut klappt! er hat's ja echt verdient

Supi, tolle Nachrichten. Hab´s doch gesagt ;P

Weiterhin alles Gute

liebe Grüße

Emila